Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
oft sehr solidarisch, unterstützen sich in vielen Situationen und meistern Probleme gemeinsam.
So helfen Sie Ihren Kindern, den »Geschwistervorteil« zu nutzen:
Akzeptieren Sie, dass Ihre Kinder verschiedenartig sind. Machen Sie ihnen klar, dass es deshalb auch Unterschiede geben muss – allein schon wegen des Altersunterschieds. Vermeiden Sie aber unbedingt jegliche Benachteiligung.
Machen Sie sich und Ihren Kindern deutlich, dass jedes eine unverwechselbare Persönlichkeit hat. Deshalb lieben und schätzen Sie jedes Kind auch auf eine besondere Weise.
Mischen Sie sich nicht in Streitereien ein. Geben Sie den Geschwistern die Chance, ihren Konflikt selbstständig zu regeln.
Überfordern Sie das älteste Kind nicht, »benutzen« Sie es nicht als Babysitter für die jüngeren.
Verhätscheln Sie Ihre jüngeren Kinder nicht.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um mit allen Kindern gemeinsam etwas zu spielen oder zu unternehmen. So verhindern Sie, dass sich Geschwister aus dem Weg gehen, und schaffen Situationen, in denen Ihre Kinder lernen, miteinander umzugehen.
Schaffen Sie auch Möglichkeiten, um mit jedem Kind einzeln allein zu sein. Achten Sie dabei darauf, dass es gerecht zugeht und jedem Kind gleich viel Aufmerksamkeit zuteil wird.
LESEN SIE AUCH:
Eifersucht, ( › )
Schlagen, ( › )
Hausaufgaben: Nur mit Mamas Hilfe?
Seit drei Monaten geht Philipp (sechs Jahre) nun schon zur Schule. Doch mit seinen Hausaufgaben hat er immer noch nicht viel am Hut. Am liebsten würde er zu Hause nur spielen. Mama muss ihn immer wieder ans Rechnen und Schreiben erinnern, sonst würde Philipp nie fertig.
Aller Anfang ist schwer – und der Schulstart hat es in sich. Bis dahin konnte Ihr Kind ja die meiste Zeit des Tages völlig frei mit Spielen verbringen. An Projekten und Bastelarbeiten im Kindergarten musste es nicht teilnehmen, wenn es nicht mochte. Und nun ist plötzlich alles ganz anders: Von morgens bis mittags soll der ABC-Schütze im Unterricht still sitzen und konzentriert mitarbeiten. Zu Hausaufgaben hat er dann überhaupt keine Lust mehr. Das ist nur zu verständlich! Trotzdem ist es wichtig, dass Erstklässler von Anfang an den Stoff nachmittags noch einmal wiederholen und so das Gelernte festigen. Schließlich macht nur Übung den Meister – und zum Üben ist während der Unterrichtsstunden nun mal zu wenig Zeit. Außerdem sollen die Schüler allmählich lernen, selbstständig zu arbeiten. An Hausaufgaben führt also kein Weg vorbei. Das sollten Sie als Eltern auch akzeptieren.
Am besten räumen Sie den Hausaufgaben vom ersten Schultag an ebenso einen festen Platz im Tagesablauf ein wie dem Unterricht. Für den Anfang sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie Hilfestellung leisten müssen. Sicher: Hausaufgaben sind nicht für die Eltern da! Doch die meisten Kids brauchen mehr oder weniger lange Zeit tatkräftige Unterstützung und Begleitung dabei. Nehmen Sie sich genug Zeit, um Ihrem Kind den Schritt in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
Gute Lernbedingungen schaffen
Richten Sie Ihrem ABC-Schützen einen festen Arbeitsplatz ein. Schenken Sie ihm einen kindgerechten Schreibtisch, auf dem er stolz seine Hefte ausbreiten kann. Aber wundern Sie sich nicht: Anfangs ist meist trotzdem der Küchentisch der Hausaufgaben-Lieblingsplatz des Erstklässlers.
Legen Sie eine Zeit für die Hausarbeiten fest. Probieren Sie in den ersten Tagen noch aus, wann Ihr Kind am besten arbeiten kann: gleich nach dem Mittagessen, erst nach einer kurzen Verschnaufpause, spätnachmittags? Dann machen Sie gemeinsam ab, wann die Hausaufgaben nun immer erledigt werden.
Sorgen Sie für eine ruhige, entspannte Atmosphäre: Schalten Sie Radio und Fernseher aus, beschäftigen Sie jüngere Geschwister mit etwas anderem, verhindern Sie sonstige Störungen. Nur so kann sich Ihr Kind konzentrieren. Ganz wichtig: Vermeiden Sie Stress – denn unter Druck lernt niemand gut.
Beginnen Sie mit der »Kür«. Lassen Sie Ihr Kind mit dem anfangen, was ihm leicht fällt und Spaß macht. Das motiviert – und gibt Elan für die schwierigeren Aufgaben.
Beim Lernen unterstützen
Geben Sie Denkanstöße statt Lösungen. Ihr Kind soll den Stoff lernen – nicht Sie. Fragen Sie nach, bringen Sie es auf den richtigen Weg, korrigieren Sie, aber lassen Sie es allein arbeiten.
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind nicht mehr ganz bei der Sache ist, unterbrechen Sie kurz. Dann sollte es zügig weitergehen. Bummeleien nerven nur und kosten unnötig viel Freizeit.
Geizen Sie
Weitere Kostenlose Bücher