Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
nicht mit Lob. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie toll finden, was es schafft. Packen Sie zum Abschluss gleich den Ranzen für morgen. Dann ist der Kopf frei für Spiel und Spaß.
Bauen Sie Anspannung ab. Nach Schule und Hausaufgaben ist Ihr Kind sicher geschafft. Es braucht jetzt dringend Entspannung. Gönnen Sie ihm eine Ruhepause, Bewegung im Freien oder Spiele mit Geschwistern und Freunden. Stellen Sie möglichst im ersten Schuljahr andere Anforderungen zurück. Und vermeiden Sie jeden »Freizeitstress«.
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Hilfe im Haushalt: Mein Kind tut nichts!
Ronja (drei Jahre) und Paul (vier Jahre) helfen ihren Eltern unheimlich gern, am liebsten in der Küche. Das Geschirr wird zwar nicht so ganz sauber, und leider schwimmt auch der Fußboden in der Küche etwas. Aber die beiden sind sehr stolz auf sich. Schließlich haben sie Mama und Papa eine große Freude bereitet.
Ein tolles Beispiel. Leider sieht es bei den meisten Kindern anders aus – so wie bei Miriam (sechs Jahre). Sie mag nicht helfen, räumt ihr Frühstücksgeschirr nicht weg, lässt ihre schmutzige Wäsche einfach auf den Fußboden fallen und wischt das Waschbecken nach dem Zähneputzen nicht aus. Miriams Mutter ist verzweifelt. Ihr Vater rät zur Geduld: »Sie ist ja noch so klein, irgendwann lernt sie es schon.« Irrtum! Je länger Miriam sich daran gewöhnt, dass ihre Eltern für Aufräumen und Putzen zuständig sind, umso schwerer wird sie sich umstellen. Wahrscheinlich wird sie als Erwachsene noch ihre Wäsche zu Mama bringen.
Hilfe annehmen – und loben!
Kinder haben Spaß am Helfen, auch wenn ihre Leistung oft nicht den Erwartungen der Eltern entspricht. Statt Erleichterung haben die oft zusätzliche Arbeit: Sie müssen bei Bedarf Hilfestellung geben und ihre Ansprüche erst einmal zurückschrauben. Eltern tun gut daran, die Kids gewähren zu lassen, ihre Leistung zu bewundern, sie zu loben und sich für ihre Hilfe zu bedanken. Nur so können sie ihnen die Freude am Helfen erhalten. Sätze wie »Dafür bist du noch zu klein!«, »Lass mich das machen, dann geht es schneller!« oder »Das hast du aber nicht ordentlich gemacht!« nehmen Kindern die Lust am Helfen.
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Ihr Kind kann schon früh helfen: beim Abwaschen, Staubwischen, Tischdecken und -abräumen. Gewöhnen Sie es rechtzeitig daran, dass es für seine Sachen selbst zuständig ist.
Geben Sie ihm keine Scheinaufgaben, sondern Arbeiten, die seinem Alter entsprechen und die es allein bewältigen kann.
Übertragen Sie Ihrem Kind kleine Ämter in eigener Verantwortung: Blumen gießen, den Müll rausbringen, die Treppe fegen. Besprechen Sie mit ihm, welche Dinge es übernehmen möchte.
Schieben Sie keine unangenehmen Dinge auf Ihr Kind ab, die Sie selbst nicht gern tun. Sonst wird es lustlos.
WERTVOLL FÜR SPÄTER
Bei ihren Aufgaben im Haushalt lernen Kinder auch, sich aufzuraffen, sich ihre Zeit und ihre Kräfte einzuteilen.
So macht die gemeinsame Arbeit Spaß
Erledigen Sie Aufgaben gemeinsam.
Legen Sie einen »Familienhaushaltstag« fest: Immer am Samstagmorgen könnten alle Familienmitglieder ihre Aufgaben im Haushalt erledigen. So fühlt sich keiner ausgeschlossen oder benachteiligt. Nach der Pflicht ist Zeit für gemeinsame Vorhaben.
Verteilen Sie Bonuspunkte. Wer etwas im Haushalt tut, bekommt einen. Wer zuerst zehn gesammelt hat, darf sich etwas wünschen, was die Familie gemeinsam unternimmt.
Gestalten Sie die Arbeit so, dass sie Spaß macht. Hören Sie eine spannende CD, singen Sie gemeinsam oder erzählen Sie ein paar Geschichten aus Ihrer Kinderzeit.
Jungen – typisch?
»Tischdecken ist Weiberkram, das mache ich nicht.« Bei solchen Sprüchen aus dem Mund eines Fünfjährigen stellen sich Müttern die Nackenhaare auf. Sitzt bei Jungen der Macker in den Genen?
Keine Panik: Kinder durchleben immer mal Phasen, in denen sie sich auf der Suche nach dem eigenen Ich an Klischees klammern. Ob es ihnen gelingt, sich davon zu lösen und ihre eigene Identität zu finden, hängt wesentlich davon ab, was Sie als Eltern ihnen vorleben. Und wie Sie mit Ihrem Jungen umgehen: Stärker als Gene und Hormone fördern unsere Erwartungen und unterschwelligen Botschaften klischeehaftes Verhalten. Das macht vor allem Jungen Probleme, denn ihnen fehlt allzu oft ein männliches
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