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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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auf die Straße hinaus.
    Auf der linken Seite nahm eine Voliere die gesamte Breite des Hofes ein. In der Voliere saß ein kleiner, brauner Falke auf einer Stange und blickte ihnen misstrauisch entgegen.
    „Ihr müsst so schnell wie möglich aufbrechen“, sagte der Priester, während er aus einer Ecke des Hofes einen klapprigen Käfig holte. „Ihr habt es gehört, heute Nacht kommt das Heer des Herrschers und wird das Lager der Celani überfallen. Verlasst die Stadt noch vor Sonnenuntergang in östlicher Richtung. In einiger Entfernung seht ihr eine graue Bergkette. Orientiert euch daran und reitet durch bis zum Morgen. Dann rastet ihr.“ Der Priester zog einen ledernen Handschuh über und betrat die Voliere mit dem Käfig. Der Falke flatterte sofort auf seine Hand und ließ sich von dem Priester in den Käfig setzen. Der Mann verschloss den Vogelbauer sorgfältig, verriegelte dann auch die Voliere hinter sich und hielt Jayel den Käfig entgegen. „Das ist Shenga. Laßt sie frei, sobald ihr morgen früh rastet. Sie wird unsere Verbündeten zu euch bringen. Sagt, Cem schickt euch.“
    Jayel nahm den Käfig mit dem Falken vorsichtig und ein wenig skeptisch entgegen, der Falke saß jedoch vollkommen ruhig und blickte sie mit ruhigen, dunklen Augen an.
    „Habt Dank...“, begann Jayel, doch der Priester unterbrach sie rasch: „Es ist keine Zeit für lange Reden. Versorgt euch mit Vorräten und verlasst Kazad, so schnell es geht.“ Damit schob er Jayel durch das Tor hinaus auf die Straße. Ihre Gefährten folgten ihr, und als das Tor hinter ihnen zuschlug, sahen sie sich verwirrt an. Um sie herum hasteten die Menschen vorbei, jeder schien dringend etwas zu erledigen zu haben; Jayel sah nicht nur bewaffnete Männer, sondern auch Leute, die Brennmaterial und Nahrungsmittel hin und her trugen. „Wir sollten uns beeilen“, sagte sie, „wenn wir überhaupt noch Vorräte bekommen wollen...“
    Weniger als eine Stunde später verließen die Fünf Kazad in östlicher Richtung. Sie hatten noch ein paar Vorräte ergattern können, vor allem aber vier riesige Wasserbehälter für die Pferde. Mit schlechtem Gewissen blickte Jayel zurück auf das Heerlager von Celane. Sie hatte bei ihrer Abreise versucht, einem der Offiziere einen Hinweis zu geben, indem sie so tat, als strauchelte sie und gegen ihn prallte. Rasch wollte sie ihm etwas zuflüstern, doch der Mann hatte sie grob zurückgestoßen, und einige Soldaten hatten sogar begonnen, mit Steinen nach ihr zu werfen. Jayel hatte es nicht gewagt, sich zu erkennen zu geben, denn sie wusste, dass man sie von der Stadtmauer aus durch die Schießscharten misstrauisch beobachtete. Und wenn es irgendeinen Grund gab, ihnen zu misstrauen, würde man sie verfolgen, und ihr ganzes weiteres Vorhaben konnte in Gefahr geraten. So musste sie sich schulterzuckend damit zufrieden geben, es schließlich versucht zu haben. Trotzdem ließ sie weiter hinten im Lager auch noch unauffällig ein zusammengeknülltes Blatt Paper fallen. Sie hoffte, dass einer der Soldaten den Brief aufheben, ihn als solchen erkennen und an die Kaiserin weitergeben würde. Sie sah nicht, dass einer der Offiziere hinter ihr das zerknüllte Blatt aufhob und in eines der Lagerfeuer warf...
    Die Wüste erwies sich als ebenso feindlich wie auf dem Weg nach Kazad, als sie mit der Karawane zusammen gereist waren. Es war bitterkalt und es herrschte eisige, fast bedrohliche Stille.
    Sie ritten die ganze Nacht hindurch, wie es ihnen der Priester aufgetragen hatte. Als der Morgen dämmerte, waren sie der Bergkette ein ganzes Stück näher gekommen. Erschöpft ließen sie sich von den Pferden gleiten und schlugen ihr Lager auf. Jayel ergriff Shengas Käfig, den sie während des Rittes vor sich auf dem Pferd balanciert hatte, und reichte dem Falken vorsichtig etwas Fleisch ihrer eigenen Ration hinein. Dann, als der Vogel gefressen hatte, öffnete sie die Käfigtür. Shenga flatterte sofort aus dem Käfig und stieg auf. Sie kreiste dreimal über dem kleinen Lager und schrie dabei, als wolle sie Jayel versichern, dass sie bald zurückkommen werde. Dann flog sie davon, in Richtung der Bergkette.
    Ihnen bleib nichts anderes übrig, als zu rasten und zu warten. Während der noch kühlen Morgenstunden war das noch ganz angenehm, doch unerträglich wurde es gegen Mittag. Als die Sonne den Zenit erreichte, flirrte die Wüste um sie herum vor Hitze. Allein das Sitzen und Warten erschöpfte sie derartig, dass sie nur träge auf ihren Decken

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