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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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legte den Kopf schief. » Wirklich? Warum sagst du das?«
    Han war sich nicht sicher, warum er es gesagt hatte, außer, dass er wusste, dass Dancer es nicht vergessen würde. »Sie ist schüchtern«, erklärte er. »Sie hat Probleme, offen ihre Meinung zu sagen.« Was tatsächlich stimmte.
    »Fiona Bayar steht auf dich«, gab Dancer zurück. »Sie kann ihren Blick kaum von dir abwenden.«
    Sie prusteten beide vor Lachen. Hans Laune besserte sich. Es fühlte sich gut an, wieder in den Fells zu sein und sich auf vertrautem Boden zu befinden, auch wenn es nur eine Traumwelt war.
    »Wir gehen jetzt besser zurück«, sagte Dancer.
    Han griff nach seinem Amulett und wollte gerade die magische Formel aufsagen, die ihn wieder zurückbringen würde, als die Luft vor ihm Wellen zu schlagen begann – wie die Oberfläche eines Sees, über die der Wind strich. Die Luft zog sich zusammen, wurde härter und verschob das Licht, bis das Bild einer Person vor ihm entstand.
    Es war ein junger Mann, der vielleicht ein halbes Dutzend Jahre älter war als Han und die teure Kleidung eines Blaublütigen trug. Seine Haare waren kohlrabenschwarz, seine Augen von einem strahlenden Blau. Das Sonnenlicht glitzerte auf den vielen Ringen an seinen Fingern.
    Der Fremde sah sich blinzelnd um. Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als hätte er etwas ganz Besonderes zustande gebracht.
    Han warf einen Blick zu Dancer hinüber, aber in diesem Moment begann sein Freund zu schimmern – und sich aufzulösen. Er verlosch wie eine Zündschnur in der Dunkelheit. »Dancer!«, rief Han und machte einen Schritt auf die Stelle zu, an der er eben noch gewesen war.
    »Du da! Warte! Geh noch nicht«, rief der Fremde in der Sprache der Fells.
    »Wer bist du?«, fragte Han und wich zurück; der Gedanke kam ihm, dass niemand hier auftauchen sollte, ohne eingeladen worden zu sein. »Wie bist du hierhergekommen?«
    War jemand aus der Klasse eingedrungen? Han kannte ihn nicht, aber das hatte nichts zu bedeuten. Gryphon hatte gesagt, dass man sein Aussehen verändern konnte, und so hätte es jeder sein können, sogar einer der Bayars. Micah und Fiona hatten vermutlich die mächtigsten Amulette in der Klasse, abgesehen von seinem eigenen.
    Konnte Micah einen Weg zu einem Ort gefunden haben, an dem er noch nie gewesen war? Doch immerhin waren sie sich das erste Mal auf Hanlea begegnet.
    »Nenn mich Crow«, schlug der Fremde vor. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, als würde er seine Federn putzen. »Und du bist …?«
    »Sag mir, wie du hergekommen bist, oder verschwinde wieder«, sagte Han. Ein Messer tauchte auf magische Weise in seiner Hand auf. Mochte er auch ein Amulett haben, er würde sich lieber noch an die Klingen halten, wenn er in Schwierigkeiten war.
    Er verlagerte leichtfüßig das Gewicht von einem Bein aufs andere, bereit, einen Satz in die eine oder andere Richtung zu machen. Darnleighs Worte fielen ihm wieder ein, die dieser kurz vorher im Unterrichtsraum von sich gegeben hatte.
    Und schließlich sagt Kinley, dass man auch im wirklichen Leben stirbt, wenn man in der Welt der Träume getötet wird.
    »Bitte«, sagte Crow, »hör mich an. Ich verspreche dir, es wird sich für dich lohnen.« Er machte einen Schritt nach vorn.
    Han machte einen Schritt zurück. »Ich warne dich. Ich bin verdammt gut mit dem Messer.«
    »In deiner Situation ist es nur klug, vorsichtig zu sein.« Crow veränderte sich weiter – seine teure Kleidung verwandelte sich in etwas Schlichteres. Er trug jetzt das Gewand eines Dekans. Entweder konnte er sich nicht entscheiden, was zu ihm passte, oder es gefiel ihm, sich in die verschiedensten Rollen zu begeben. »Ich zumindest habe dir einen Namen von mir gesagt«, sprach er weiter. »Das ist mehr als das, was du getan hast. Gehörst du zu Aerie House?« Er sagte das in einer Art und Weise, die Hans Alarmglocken zum Schrillen brachte.
    Han zögerte. »Zu Aerie House?«
    »Zur Bayar-Familie. Bist du einer von denen? Wenn ich so darüber nachdenke, wohl eher nicht.« Er musterte Hans Gesicht. »Aah«, sagte er und lächelte. »Ich sehe, dass du es nicht bist. Tatsächlich sind sie nicht einmal deine Freunde.«
    Han gab sich Mühe, sein Straßengesicht aufzusetzen.
    »Dann sag mir, wie du in den Besitz dieses Amuletts gekommen bist«, forderte Crow, dessen Blick auf Hans Zauberstück gerichtet war.
    »Sag mir jetzt endlich, wieso du hier bist«, erwiderte Han statt einer Antwort. »Und zappel

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