Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
Vom Netzwerk:
bis hierher geschafft habt. Nächstes Mal kommt bitte in der angemessenen Kleidung zum Unterricht. Und jetzt setzt euch hin, damit wir fortfahren können. Diese ständigen Unterbrechungen durch Nachzügler haben bereits alles verzögert.«
    Seine beißende Schärfe hat etwas nachgelassen, stellte Han fest.
    Fiona warf ihre Haare über die Schultern zurück, drehte sich um und suchte nach einem freien Platz. Ihr Blick fiel auf Han und Dancer in der zweiten Reihe, und sie erstarrte. Jetzt wurde sie sogar noch blasser als zuvor. » Alister «, flüsterte sie. »Das glaube ich nicht.«
    Wil berührte sie am Ellenbogen. »Komm, Fiona«, sagte er.
    Fiona rührte sich nicht. »Was tust du hier ?« Sie beugte sich vor und streckte ihre zitternden Hände in Hans Richtung aus, als hätte sie sie am liebsten um seine Kehle gelegt.
    Han zwang sich, seine Hände auf dem Tisch vor sich liegen zu lassen und sie nicht in irgendeinem Versuch, sich zu verteidigen, zu bewegen. »Lass es dir von deinem Bruder erzählen«, sagte er und machte eine Kopfbewegung in Micahs Richtung. »Und wenn du jetzt nichts dagegen hast … wenn du schon zu spät zum Unterricht kommst, kannst du dich wenigstens einfach nur hinsetzen und den Mund halten. Ich bin hergekommen, um etwas zu lernen.« Er klopfte auf den Deckel seines Buchs und wölbte die Brauen.
    Fiona starrte weiter Han an, als könnte sie ihren Augen nicht trauen.
    Wil zog sie am Arm. »Setzen wir uns«, sagte er ruhig.
    Fiona ließ sich schließlich von Wil zu einem Platz in der hinteren Reihe führen.
    Sie hatte sich kaum hingesetzt, als Gryphons laute Stimme erklang. »Alister!», brüllte er. »Was teilt Kinley uns über die Risiken und Vorteile bezüglich des Reisens in Aediion mit?«
    Da war er wieder, der beißend scharfe Master.
    Han schluckte schwer, und Schweiß brach ihm am ganzen Körper aus. »Ich weiß es nicht«, gestand er.
    »Nicht?« Gryphon seufzte. »Das ist enttäuschend. Dann erkläre uns doch, was Aediion ist.«
    »Es tut mir leid. Ich … äh … habe es nicht gelesen«, stammelte Han. Stattdessen war er damit beschäftigt gewesen, in seinem Zimmer Schutzzauber anzubringen.
    Jemand kicherte. Aus dem Augenwinkel konnte Han sehen, wie Micah spöttisch grinste, und er spürte, wie Fionas Blick sich wie ein heißes Schüreisen in seinen Rücken bohrte.
    »Nein? Tz, tz, tz. Du bist hier , um zu lernen, aber ganz offensichtlich nicht bereit zu lernen . Erwartest du von mir, dass ich die ganze Arbeit erledige?«
    »Nein.« Han schüttelte den Kopf.
    »Erwartest du, dass ich dir das Wissen in das gähnende Maul deines leeren Geistes schiebe?«
    »Nein.«
    »Nein, was?«
    »Nein, Sir«, sagte Han.
    Gryphon beugte sich vor und sprach leise, aber immer noch laut genug, dass alle anderen es ebenfalls hören konnten. »Bist du sicher, dass du hierher gehörst, Alister?«
    »Ja, Sir«, sagte Han und hielt dem Blick des Masters trotzig stand.
    Gryphon machte jetzt eine Pause und starrte Han finster an. Dann rief er: »Darnleigh? Was sind die Risiken, welchen Nutzen hat Aediion?«
    »Aediion ist die Welt der Träume«, antwortete ein ernster, olivenhäutiger Junge. »Mithilfe angemessener Übung, der Unterstützung eines mächtigen Amuletts und der engen Verbindung zu einer anderen Person ist es theoretisch möglich, mit jemand anderem zu kommunizieren, der sich weit entfernt befindet. Das ist der Nutzen.«
    »Theoretisch, sagst du? Heißt das, du glaubst nicht daran?« Gryphon legte den Kopf schief.
    »Es ist immerhin so ungewöhnlich, dass einige Gelehrte es nur für einen Mythos halten; andere behaupten, es wäre vor der Großen Zerstörung üblich gewesen, aber man hätte seither kaum noch etwas davon gehört.«
    »Was sind die Risiken laut Kinley?«, drängte Gryphon ihn weiter.
    »Nun, Aediion kann sehr verführerisch sein«, sagte Darnleigh, »weil ein geübter Amulettschwinger es entsprechend seinen eigenen Hoffnungen und Wünschen gestalten kann. Man kann sich darin verlieren und nie mehr in die richtige Welt zurückfinden. Oder das Amulett verliert sämtliche zuvor gesammelte Macht, und man bleibt in Aediion gefangen. Und schließlich sagt Kinley, dass man auch im wirklichen Leben stirbt, wenn man in der Welt der Träume getötet wird.«
    »Was sollte einen in einem Traum töten können, Stephan?«, fragte ein blondes Mädchen von den Nördlichen Inseln, während es die Augen verdrehte. »Ich hatte schon viele Albträume, aber ich bin immer wieder lebendig

Weitere Kostenlose Bücher