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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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waren.
    Dancer schob eine Hand unter Hans Ellenbogen und stützte ihn, während sie über den grasbewachsenen Kolleghof gingen. Han befreite seinen Arm. »Ich lebe noch«, sagte er.
    »Du bist so kalt wie die Drynne, weißt du das?«, fragte Dancer. »Sonst bist du immer wärmer als ich, aber jetzt ist davon gar nichts mehr übrig.« Er schüttelte verwundert den Kopf.
    »War das echt?«, fragte Han und schlurfte durch einen Haufen Laub. »Haben wir uns wirklich am Altweiberbach getroffen?«
    Dancer nickte und warf ihm von der Seite einen Blick zu. »Du hast gesagt, dass Cat in mich verliebt ist.«
    »Und du, dass Fiona auf mich steht.« Han wölbte eine Braue.
    »Das tut sie auch, Hunts Alone«, sagte Dancer mit einem Grinsen. »Wirklich.«
    »Also, Abelard will mit mir arbeiten, aber nicht mit dir«, stellte Han fest. »Ich frage mich, wieso.«
    »Ich bin ein Kupferkopf«, erwiderte Dancer. »Es hängt damit zusammen.« Er verdrehte die Augen. »Aber es bricht mir nicht gerade das Herz.«
    »Wenn sie mir etwas Nützliches beibringt, habe ich nichts dagegen«, antwortete Han. Sie gingen ein paar Schritte schweigend dahin. »Hast du sonst noch irgendwas gesehen?«, fragte er. »Bevor du das Tor wieder geschlossen hast?«
    Dancer schüttelte den Kopf. »An was denkst du?«
    »Jemand ist aufgetaucht, genau in dem Moment, als du gegangen bist. Ein blaublütiger Magier, der ein bisschen älter ist als wir. Er hat sich Crow genannt. Du hast ihn nicht gesehen?«
    Dancer zuckte mit den Schultern. »Nein. War es jemand aus der Klasse?«
    »Ich hab ihn nicht erkannt, aber er muss auf jeden Fall von Mystwerk sein. Er hat gesagt, dass er zur Fakultät gehört.«
    »Wie hätte er uns auf Hanalea finden sollen? Muss man sich nicht den Ort vorstellen können, bevor man nach Aediion geht?«, fragte Dancer.
    Han zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert. Aber vielleicht hat jemand mitbekommen, wie wir gesagt haben, dass wir uns dort treffen wollen.« Vielleicht sollte ich wirklich den Text lesen, dachte er.
    »Also, was ist passiert?«, fragte Dancer. »Hat er irgendwas gesagt?«
    Han erinnerte sich an das, was Crow gesagt hatte. Sprich mit niemandem darüber, dass wir uns getroffen haben.
    Es gab keinen Grund, dass er tat, was Crow ihm befohlen hatte. »Er sagte, er würde sich mit mir gegen die Bayars verbünden. Er hat mir angeboten, mich in der Magie zu unterrichten. Dann hat Gryphon mich zurückgerissen.«
    Dancer sah Han lange an; er zog die Augenbrauen zusammen. Schließlich sagte er: »Nun, du hattest Glück, Hunts Alone. Fiona ist zu Abelard gegangen, weil Gryphon und Micah fast genauso lange weg waren wie du. Wir dachten schon, dass niemand von euch zurückkehren würde. Ich wollte gerade schon selbst wieder das Tor öffnen, um zu dir zu gehen, als sie aufgewacht sind. Gryphon ist hergekommen und hat dich wiederbelebt.«
    »Oh … Nun, wenn Gryphon wirklich nach Aediion gegangen ist, muss er davon ganz schön angetan gewesen sein. Er hatte noch immer ziemlich viel Macht in sich, und ich war beinahe hinüber.«
    »Wie bist du mit diesem Crow verblieben?«
    Han schnaubte. »Hab mich nicht genau dazu geäußert, weder in der einen noch in der anderen Richtung. Scheint mir riskant zu sein, Unterricht von jemandem zu bekommen, den ich nicht kenne, noch dazu an einem Ort, dessen Regeln ich ebenfalls nicht kenne.«
    So wie in Odenford, dachte er.
    Die Glocken vom Mystwerk-Turm läuteten, womit die erste Unterrichtseinheit offiziell beendet war. Das bedeutete, dass sie fünfzehn Minuten Zeit hatten, um am Fluss entlang zur Halle der Heiler zu gehen, wo ihre nächste Stunde stattfinden würde. Es ging dabei um Amulette und Talismane.
    »Ich bringe dich nach Hampton und gehe dann in den Unterricht«, sagte Dancer.
    »Ich geh jetzt nicht zurück nach Hampton«, widersprach Han und bog zur Galerie ab, die am Fluss entlangführte. »Ich will den Unterricht nicht verpassen. Wir hängen auch so schon genug hintendran.«
    »Aber Master Gryphon hat gesagt …«
    »Wir sagen es ihm einfach nicht, okay?«
    Aber Crows Worte klangen noch immer in seinem Geist, wie eine Musik, die er nicht vergessen konnte.
    Ich kann dir zeigen, wie man dieses Amulett benutzt. Ich kann dir die wunderbarsten Dinge beibringen.

KAPITEL VIERZEHN
Das Essen der Dekanin
    A ls Han am nächsten Tag wieder in Gryphons Unterricht ging, achtete er darauf, dass er die Aufmerksamkeit nicht auf sich zog. In seinem Amulett war

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