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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Insignien ihres Magierhauses trugen, und mit Abzeichen und Stickereien, die ihren akademischen Rang verrieten. Viele trugen neben ihren Amuletten noch Edelsteine – farbenprächtige Ringe an den Fingern, schwere Goldketten und Armreifen. Obwohl Han das rote Gewand trug, fühlte er sich schlecht gekleidet und kam sich vor wie der schlichteste Spatz unter all den Pfauen.
    Han entdeckte die Bayars in einem Knäuel von Studenten auf der anderen Seite der Halle. Während er zu ihm hinübersah, warf Micah ihm einen Blick zu, und dann sagte er etwas, das die anderen zum Kichern brachte. Fiona hatte ihr Gesicht ebenfalls Han zugedreht, sah jetzt auf und begegnete seinem Blick. Einen langen Moment hielt sie ihn mit einem Ausdruck fest, der so hart und kalt war wie Marmor, ehe sie sich wieder Wil zuwandte.
    Han spürte das vertraute Prickeln der Gefahr zwischen seinen Schulterblättern. Sich auf dem Boden von Blaublütigen aufzuhalten war in etwa so ähnlich, wie über die Straßen von Southbridge zu gehen, ohne ein Gang-Abzeichen oder einen Ruf zu besitzen, der einen schützte.
    Er berührte sein Amulett zur Beruhigung und setzte sein Straßengesicht auf.
    In einer Ecke gab es eine Bar, an der man verschiedene Getränke bekam, und deshalb steuerten Han und Dancer geradewegs darauf zu.
    Gesprächsfetzen schwappten an sie heran, als sie die anderen Gruppen von Studenten und Fakultätsangehörigen passierten. Han fing ein paar davon auf – Worte wie »Ragmarket« und »Slumlord« und »Kupferkopf« drangen wie Misstöne an sein Ohr.
    Er betrachtete die Auswahl an glitzernden Flaschen, Fässchen und Fässern an der Bar. Es wurden nicht nur Bier und Apfelwein ausgeschenkt, sondern auch Wein, Branntwein und Whiskey. Han dachte an Lucius Frowsley zu Hause auf Hanalea und fragte sich, ob seine Destille immer noch lief und wer jetzt für ihn die Waren ins Tal trug.
    Er und Dancer ließen sich Apfelwein geben; es würde schon mit klarem Kopf mühsam genug sein, diese Veranstaltung zu überstehen.
    Adam Gryphon kam in seinem Rollstuhl in den Raum gerollt; geschickt bewegte er sich zwischen der Menge hindurch auf die Bar zu.
    Zu schade, dass er diesen Stuhl nicht die ganze Zeit benutzen kann, dachte Han. Aber in der Akademie gab es überall Stufen, Bordsteine, Pflastersteine und andere Hindernisse.
    Jemand zupfte ihn am Ärmel, und er wirbelte so heftig herum, dass er fast seinen Apfelwein verschüttet hätte.
    Er sah ein Mädchen mit ziemlich blasser Haut und so kurzgeschnittenen Haaren vor sich, dass er spontan an einen Igel erinnert wurde. Ihre Haare waren im Rot der Magier gesträhnt, und an ihrem roten Gewand befand sich die Versiertenbordüre. Etliche Ringe prangten an ihren Händen, und das, was von ihrer Haut sichtbar war, wurde größtenteils von metallischen Tätowierungen bedeckt, die wie aufgemalte Edelsteine wirkten. Das Muster schien von ganz allein zu wogen und sich zu bewegen.
    »Das sind Talismane und Schutzzauber«, erklärte das Mädchen und strich mit den Fingern über ein Symbol auf dem Handrücken. »Ein Schutz gegen Hexenmagie.«
    »Ah«, machte Han und hoffte, das Richtige zu sagen. »Versucht denn jemand, dich zu verhexen?«
    Sie nickte, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. »Ich bin Mordra deVilliers«, sagte sie. Als wäre damit alles erklärt.
    »Ich bin Han Alister«, antwortete Han. Er deutete mit einem Kopfnicken auf Dancer. »Und das ist Hayden Fire Dancer.«
    »Ich weiß.« Mordra deVilliers sah von einem zum anderen. Ihre Augen waren groß und ernst. »Stimmt es, dass du ein Dieb und ein Mörder bist?«
    Han sah sie einfach nur an.
    Ihr Gesicht verriet keinerlei Verurteilung, nur eine lebhafte Neugier. Als er nicht gleich antwortete, plapperte sie weiter. »Sie sagen, du wärst ein bekannter Verbrecher und hättest versucht, Lord Bayar zu töten.« Sie wandte sich an Dancer. »Und von dir sagen sie, dass du ein Kupferkopf wärst.«
    Dancer starrte Han an. »Wer sagt das?«, fragte er.
    Mordra neigte ihren Kopf in die Richtung der Ecke, in der die Bayars standen.
    »Ah.« Han rieb sich den Nacken. »Und was glaubst du ?«
    »Na ja.« Sie nickte Dancer zu. »Du bist ein Kupferkopf.« Sie wandte sich wieder an Han. »Und du klingst wie einer von der Straße, selbst wenn du anders gekleidet bist.« Sie musterte aufmerksam sein Gesicht. »Und du wirkst auch ziemlich einschüchternd mit all den vielen Narben und so.«
    Wie konnte er wie einer von der Straße

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