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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Regal genommen und zerfetzt worden, und seine Lampe lag zerstört auf dem Boden. Öl sickerte ins Holz. Sein Bettzeug war von seinem Bett runtergezogen und zerrissen worden; die Einzelteile lagen überall verstreut herum. Und es schien, als wäre eine Reihe von gefüllten Nachttöpfen darüber ausgeleert worden.
    Wut flammte in ihm auf.
    Seine Schutzzauber hatten offensichtlich nicht das Geringste bewirkt. Und er wusste genau, wer dafür verantwortlich war. Jemand, der wusste, dass Han im Speisesaal sein würde. Jemand, den Han dort nicht gesehen hatte.
    Micahs Worte fielen ihm wieder ein. Jetzt weiß ich, wo ich dich finde, und ich habe viel Zeit.
    Er drehte sich um und marschierte zur Treppe, um zu Micah Bayars Zimmer im zweiten Stock zu gehen. Zwei Stufen, und er stolperte und stürzte kopfüber die Treppe hinunter. Unten schlug er gegen die Wand und stürzte dann auch noch die zweite Treppe hinunter.
    Han hätte tot sein müssen, aber er hatte gelernt, sich bei einem Sturz abzufangen. Er hüpfte ein- oder zweimal auf seinem Weg nach unten auf und ab, was ihn irgendwie langsamer werden ließ, und es gelang ihm, seine Arme um seinen Kopf zu winden, bevor er schmerzhaft mit der rechten Schulter voraus auf dem Absatz ganz unten ankam. Sein Kopf hing über der obersten Stufe. Nicht viel, und er wäre auch noch die letzten beiden Treppen hinuntergerutscht. Das Messer flog ihm aus der Hand und landete mit einem Klirren weiter unten.
    Er verlor für einen Moment das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, hatte es ihm regelrecht den Atem verschlagen, und schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Sein rechter Arm war taub, und seine Schulter stand vor Schmerz in Flammen. Blut lief von einer Wunde auf der Stirn in seine Augen.
    Han hörte, wie sich Schritte näherten, aber in diesem Moment konnte er sich nicht rühren.
    »Ist er tot?«, fragte jemand. Die Stimme zitterte vor Furcht und Aufregung. »Er muss es sein. Ich hätte niemals gedacht – er ist wirklich hart gelandet.« Han erkannte die Stimme. Der dünne Mander … Arkeda.
    »Beeilen wir uns, bevor jemand kommt.« Jemand beugte sich über ihn und griff an seinen Hals. Dieser Schnösel von Mander … Miphis.
    »Fasst es nicht an«, murmelte eine dritte Stimme in der Sprache der Fells. »Rollt ihn herum und hebt es an der Kette hoch.« Das war eindeutig Micah Bayar.
    Die Punkte klärten sich, und Han sah ein Paar schöne blaublütige Stiefel gleich neben seinem Kopf. Mit der Hand seines gesunden Arms packte er den gestiefelten Unterschenkel und riss kräftig daran. Miphis schrie auf und stürzte zu Boden, knallte die Treppe hinunter und kam auf dem Steinboden hart zum Liegen.
    Han schrie jetzt wie am Spieß und krümmte sich beschützend um sein Amulett. Er hörte Fluchen, schnelle Schritte, Türen schlagen und Blevin irgendwelche Fragen brüllen, die lauter und lauter wurden, je näher er kam, bis er neben Han kniete und ihm ins Ohr bellte.
    »Bei den großen Hunden des Dämons, Junge, was ist mit dir passiert?«
    Han spuckte Blut von seiner angebissenen Zunge, zusammen mit einem Splitter eines Zahns. Er rollte sich auf die Seite und setzte sich auf, wobei er den rechten Arm dicht an den Körper hielt und den Ellenbogen mit der linken Hand abstützte.
    Die schwarzen Punkte kehrten zurück, als das Gewicht des Arms an seinem Schlüsselbein zerrte. Er lehnte sich gegen das Geländer und sagte mit Blut zwischen den Lippen: »Bin die Treppe runtergefallen.«
    »Ich hab euch Jungs doch gesagt, dass ihr nicht immer so wild rauf- und runterrennen sollt«, rief Blevins. »Es gibt überall lose Bretter, und sie sind auch unterschiedlich groß. Du hast Glück gehabt, dass du dir nicht deinen dummen Hals gebrochen hast.«
    Ja, dachte Han. Ich hatte wirklich Glück. Er sah zum vierten Stock hoch, dann nach unten, wo Miphis gelandet war, obwohl jede Bewegung seines Kopfes schmerzte. Die Treppe war leer, abgesehen von ihm und Blevins. Miphis war es gelungen, aufzustehen und sich zu verkriechen.
    »Habt Ihr noch jemanden auf der Treppe gesehen?«
    Blevins schüttelte den Kopf. »Nein. Wieso?« Der Hauswart des Wohnheims tupfte Hans Stirn mit einem schmutzigen Taschentuch ab.
    »Jemand hat mein Zimmer verwüstet. Ich war … auf dem Weg, um es Euch zu sagen.«
    Blevins Gesicht verfärbte sich zu einem Ton, der irgendwo zwischen Purpurrot und Pink lag. »Ihr Jungs müsst irgendwann mal lernen, dass eure dummen Streiche ins Unglück führen, hört ihr? Ihr müsst das unter euch

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