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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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ausmachen.«
    Die Botschaft war klar: Zähl nicht darauf, dass ich mich einmische. Nicht, dass Han das erwartet hätte oder sich auch nur wünschte. Er war daran gewöhnt, seine Schlachten allein zu schlagen.
    Das hier ist mehr als ein dummer Streich, dachte Han. Und ich werde selbst einen Weg finden, um es aufzuhalten. Ich muss einen Weg finden, wenn ich überleben will.
    »Könntet Ihr nach meinem Messer suchen?«, fragte Han. »Ich glaube, es ist unten. Es hat sich gelöst, als ich gestürzt bin.«
    Der Hauswart ging die Stufen hinunter und kehrte ein paar Minuten später mit dem Messer zurück. Han schob es in die Scheide und stand auf, blieb aber noch an das Geländer gelehnt stehen.
    »Irgendetwas gebrochen?«, fragte Blevins.
    »Mein Schlüsselbein. Vielleicht.« Han schwankte. Der Schmerz machte ihn benommen.
    Blevins hielt seinen Ellenbogen fest, als würde er befürchten, dass er runterfallen könnte. »Dann müssen wir dich zur Halle des Heilers bringen. Hoffen wir, dass Master Leontus nicht weg ist.«
    »Einen Moment noch. Ich möchte erst nachsehen, ob da ein loses Brett ist oder so.« Trotz Blevins’ Einwände schleppte Han sich die Stufen wieder hoch, während er die Zähne gegen den Schmerz zusammenbiss.
    Aha. Jemand hatte ein schweres, kniehohes Seil über die Stufen gespannt, gleich unterhalb des Absatzes des vierten Stocks, wo man es nicht sehen würde, wenn man es eilig hatte. Er zog sein Messer, schnitt es ab und stopfte es sich in die Tasche, bevor er wieder zu Blevins zurückkehrte.
    »Wie ich es mir gedacht hatte«, sagte Han. »Ein loses Brett.«
    Glücklicherweise war Master Leontus in seinem Büro. Doch es sah völlig anders aus als jedes Heilerzimmer, das Han bis jetzt gesehen hatte. Es gab nirgendwo irgendwelche Bündel mit Kräutern oder Krüge mit Salben, wie Willo sie immer zur Verfügung hatte. Keine Werkzeuge, um an die Wirkstoffe der Pflanzen heranzukommen. Keine Patienten, die sich in irgendwelchen Hinterzimmern erholten. Alles war sauber geschrubbt und ordentlich, schlicht und leer, abgesehen von einem Regal mit Büchern über magische Heilerformeln. Eigenartig.
    Der Magierheiler diagnostizierte ein gebrochenes Schlüsselbein, einen gebrochenen Wangenknochen, eine Platzwunde am Schädel und verschiedene Prellungen und Schrammen.
    Blevins ging, um Dekanin Abelard mitzuteilen, dass Han Alister bei Leontus war und deshalb zu ihrem vereinbarten Treffen nicht kommen konnte.
    Das zumindest war das Positive an dem Ganzen. Wie man vom Sommerfieber sagte – es kann deine Freunde und Familie töten, aber es ist auch möglich, dass es deine Feinde tötet.
    Abelard ließ ihn jedoch ihrerseits wissen, dass sie ihn trotzdem sprechen wollte, sobald er fertig wäre.
    Han legte sich auf einen Behandlungstisch, damit der Versierte von Leontus ihm das Blut aus den Haaren waschen und die Wunde an der Stirn säubern konnte. Es hatte wie verrückt geblutet, aber Han hatte trotzdem schon Schlimmeres erlebt. Es würde nur eine weitere Narbe in seiner Sammlung geben.
    Durch Magie geheilt zu werden war eine eigenartige Angelegenheit. Leontus legte seine Hände auf Hans Schlüsselbein, und ein kühler Strom von Magie schien den Schmerz wegzuspülen. Han fühlte sich besser und besser, während Leontus immer schlechter aussah. Der Magier machte eine Pause, als es etwa gleich stand zwischen ihnen; zumindest vermutete Han das.
    »Wie fühlst du dich, mein Junge?«, fragte Leontus und versuchte, Warmherzigkeit auszustrahlen. Er hatte an Farbe verloren, seine Augen waren umschattet und die Haut glänzte schweißnass. »Vielleicht nicht perfekt, aber …?«
    »Ihr habt großartige Arbeit geleistet, danke.« Han hatte ein zu schlechtes Gewissen, um ihn zu bitten, noch mehr zu tun. »Ich bin sicher, dass der Rest jetzt gut von alleine heilt.«
    »Legen wir deinen Arm für ein paar Tage in eine Schlinge; das nimmt den Druck von dem wiederhergestellten Knochen«, sagte Leontus.
    Während der Heiler die Schlinge anlegte, fragte Han: »Benutzt Ihr jemals Kräuter oder pflanzliche Salben? Es kommt mir so vor, als könnte so etwas helfen, ein bisschen den …« Seine Stimme versiegte, als Leontus seine Lippen spöttisch verzog.
    »Wenn du Kupferkopf-Heilmittel meinst, lass dir gesagt sein, dass sie gefährlich sind und ihre Wirkung völlig unbewiesen ist«, sagte Leontus ernst. »Sie haben keinen Platz in unserer rechtmäßigen Heilung.«
    Aha, also dann. Han hatte etwas Weidenrinde in seinem Zimmer, die er gegen den

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