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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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»Alle sind tot – oder verschwunden. In Ragmarket wird kein Streetlord mehr gebraucht.« Sie zitterte und zupfte mit abgebrochenen Fingernägeln an ihrem Mantel herum. »Sie sind gekommen, kaum dass du weg warst. Sie haben alle umgebracht. Ich lebe nur deshalb noch, weil ich nicht da war.«
    »Wer ist gekommen?« Aber Han wusste die Antwort bereits.
    »Dämonen. Wie die, die die Southies getötet haben.« Sie wich seinem Blick aus.
    Hans Mund war staubtrocken. »Haben sie … haben sie nach mir gesucht?«
    »Ich hab doch schon gesagt, ich war nicht da.« Das war keine Antwort. »Ich wusste nicht, wo du warst. Ich dachte, sie hätten dich auch zum Schweigen gebracht.«
    Bei den Gebeinen. Er ließ selbst dann eine Fährte des Todes hinter sich zurück, wenn er wegging. Kein Wunder, dass Cat so zittrig war.
    »Das mit Velvet tut mir wirklich leid«, sagte Han. »Und … auch alles andere.«
    Sie sah ihn einfach nur an, die Augen weit aufgerissen, und schüttelte den Kopf.
    »Komm schon, du Gör!«, brüllte Boudreaux. »Wollt ihr zwei die ganze Nacht quatschen? Ich will mein Geld.«
    Han machte eine knappe Kopfbewegung in Richtung des Betrügers, um ihn zum Schweigen zu bringen, und beugte sich näher zu Cat. »Wie viel schuldest du deinem Freund da?«, flüsterte er.
    »Wieso?«, fragte Cat auf ihre typisch freundliche Art. »Was geht’s dich an?«
    »Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit«, erwiderte Han ungeduldig. »Wie viel?«
    Sie sah sich im Raum um, als wollte sie vor der Frage weglaufen. »Siebenundzwanzig Girlies und ein bisschen Kleingeld«, gestand sie schließlich.
    Beim Blut und den Gebeinen von Hanalea. Han hatte Geld, aber nicht genug, um ihre Schulden zu bezahlen und trotzdem noch nach Odenford gehen zu können. Und er hatte nicht vor, sich zum Bettler zu machen, um einen betrügerischen Falschspieler auszuzahlen.
    Han neigte den Kopf in Boudreauxs Richtung. »Er hat dich betrogen, das weißt du.«
    »Hat er nicht!«, zischte Cat. Sie warf einen Blick über die Schulter. »Ich habe ihn betrogen.«
    Han war klug genug, nicht zu lächeln. »Nun.« Er rieb sich das Kinn. »Er ist geschickter.«
    Cats Hand fuhr zu der Klinge an ihrer Taille. »Dieser diebische Mistfresser. Ich hätte es wissen müssen. Nun, wir werden sehen, wie er ohne seine …«
    »Nein.« Han legte ihr die Hand auf den Arm, um sie aufzuhalten. »Ich werde für dich spielen und alles zurückholen.«
    Cat schüttelte seine Hand ab. »Lass das, Cuffs. Ich will deine Hilfe nicht. Ich hab mir das selbst eingebrockt, und ich werde es auf meine Art wieder in Ordnung bringen.«
    »Indem du ihm die Kehle durchschneidest?« Han schüttelte den Kopf. »Vielleicht in Ragmarket. Aber du willst sicher nicht so weit weg von zu Hause in Schwierigkeiten geraten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich will keine Schulden bei dir«, sagte sie.
    Nun, das konnte er verstehen. »Du schuldest mir nichts. Ich bin der, der eine Blutschuld zurückzahlen muss.«
    Wieder schüttelte sie wortlos den Kopf und schluckte mehrmals schwer.
    »Lass mich machen«, sagte Han. »Bitte.«
    »Außerdem ist dieser Betrüger fertig«, erwiderte Cat. »Er wird nicht mehr spielen. Hat er doch gesagt.«
    »Er wird mit mir spielen«, widersprach Han. Er zog eine dicke Börse heraus und wedelte ihr damit vor der Nase herum.
    Cat riss die Augen wieder auf. Sie strich sich die Haare zurück und versuchte, lässig zu wirken, als würde sie so etwas jeden Tag sehen. »Und was, wenn du verlierst?«
    »Vertrau mir. Ich verliere nicht. Ich bin besser als er«, sagte Han. Er sah ihr fest in die Augen und zwang sie, ihm zu glauben, auch wenn er keine Ahnung hatte, warum sie das tun sollte. »Mach einfach nur mit, ja?« Er drehte dem Spieler den Rücken zu und bereitete sich auf das Spiel vor, schob Geld zurecht und platzierte seine Karten, während Cat mit zusammengekniffenen Augen zusah.
    »Fertig. Komm.« Han packte sie am Arm und ging mit ihr zurück zu Boudreauxs Tisch. »Ich bezahle die Schulden des Mädchens«, sagte er zu dem Falschspieler. »Wenn Ihr mit mir spielt.«
    »Mit dir spielen?«, fragte Boudreaux verächtlich. »Nein, nein. Ich hatte doch gesagt, ich bin fertig. Wenn du vorhast, das zu zahlen, was das Mädchen mir schuldet, tu’s einfach, Junge. Sofern du das Geld überhaupt hast.«
    »Mein Dad ist Händler«, sagte Han und machte ein betrübtes Gesicht. »Ich hab jede Menge Geld. Seht Ihr?« Er knallte seine volle Geldbörse auf den Tisch, wobei er das Bierglas des

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