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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verbinden.«
    »Der Beschleunigungsplan ist ausschließlich für neue Medikamente vorgesehen, die bei lebensbedrohlichen Krankheiten eingesetzt werden sollen«, unterbrach Kim die beiden. Durch ihre Arbeit auf der Intensivstation wußte sie ein bißchen über Experimente mit noch nicht zugelassenen Arzneimitteln Bescheid.
    »Wenn Ultra wirklich ein so wirksames Antidepressivum ist, wie ich vermute«, sagte Edward, »dann werden wir mit Sicherheit ausreichend Argumente finden, um das beschleunigte Prüfverfahren durchsetzen zu können.«
    »Wir können Ultra ja auch in Europa und Asien auf den Markt bringen«, schlug Stanton vor. »Dort brauchen wir keine Zulassungsgenehmigung, um den Stoff zu verkaufen.«
    »Genau«, stimmte Edward ihm zu. »Du hast recht. Schließlich sind die USA nicht der einzige Markt für pharmazeutische Produkte.«
    »Dann spitz mal deine Ohren«, sagte Stanton. »Ich kann problemlos vier bis fünf Millionen Dollar auftreiben, ohne ein umfangreiches Aktienpaket verkaufen zu müssen; den größten Teil der Investition kann ich aus eigenen Mitteln finanzieren. Na, was sagst du dazu?«
    »Das klingt phantastisch«, rief Edward. »Wann kann es losgehen?«
    »Morgen«, erwiderte Stanton. »Als erstes kümmere ich mich um das Geld, und dann veranlasse ich die erforderlichen rechtlichen Schritte, um die Firma zu gründen. Gleichzeitig besorge ich schon mal Patentanträge.«
    »Weißt du, ob man vielleicht den Kern des Moleküls patentieren lassen kann?« fragte Edward. »Eigentlich wäre es am besten, wenn man ein Patent beantragen könnte für sämtliche Verbindungen, die sich aus dem Kern entwickeln lassen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das geht, aber ich werde es herausfinden«, versprach Stanton.
    »Während du dich um die finanziellen und juristischen Angelegenheiten kümmerst«, sagte Edward, »werde ich den Aufbau des Labors in Angriff nehmen. Die erste Frage wird sein, wo wir es einrichten sollen. Es sollte an einem netten Ort sein; immerhin werde ich viel Zeit an meinem neuen Arbeitsplatz verbringen.«
    »Wie würde dir Cambridge gefallen«, fragte Stanton.
    »Ich hätte lieber eine größere Distanz zur Universität«, erwiderte Edward.
    »Und was hältst du von der Gegend um den Kendali Square?« schlug Stanton vor. »Das wäre weit genug weg von Harvard und trotzdem noch nahe genug an deiner Wohnung.«
    Edward drehte sich zu Kim und sah sie fragend an. Sie wußte sofort, worauf er hinauswollte, und nickte unauffällig. Weder Stanton noch Candice bekamen etwas davon mit.
    »Ich werde Ende August von hier wegziehen«, verkündete Edward. »Ab September wohne ich in Salem.«
    »Wir werden zusammenziehen«, fügte Kim hinzu. »Ich lasse das alte Haus auf unserem Familienanwesen renovieren.«
    »Das ist ja wunderbar!« rief Candice.
    »Du alter Gauner!« donnerte Stanton los und boxte Edward über den Tisch hinweg in den Oberarm.
    »Zum ersten Mal in meinem Leben läuft es bei mir nicht nur beruflich gut, sondern ich habe auch privat endlich mal Glück«, sagte Edward.
    »Wir könnten ja irgendein Städtchen an der Nordküste als Firmensitz wählen«, schlug Stanton vor. »Da drüben sind die Gewerbemieten bestimmt viel niedriger als hier.«
    »Du bringst mich auf eine Wahnsinnsidee«, rief Edward aufgeregt. Er wandte sich an Kim. »Du hast mir doch diese alte Mühle gezeigt, die später zu einem Stall umgebaut worden ist«, begann er. »Das wäre der ideale Ort für unser Projekt; das Gelände liegt wunderbar abgeschieden.«
    »Ich weiß nicht«, stammelte Kim. Sie fühlte sich von Edward überrumpelt.
    »Ich meine natürlich, daß die Firma Omni die Mühle von dir und deinem Bruder mieten würde«, erklärte Edward. Er begeisterte sich immer mehr für seine Idee. »Du hast mir doch erzählt, daß ihr das Gelände sowieso als eine ziemliche Belastungempfindet. Wenn Omni euch eine anständige Miete zahlen würde, wärt ihr die Sorge los.«
    »Keine schlechte Idee«, gab Stanton zu. »Die Miete könnten wir komplett abschreiben. Wirklich ein guter Vorschlag, alter Kumpel!«
    »Nun sag schon, was hältst du von der Idee?« drängte Edward.
    »Ich muß erst mit meinem Bruder darüber reden«, erwiderte Kim.
    »Natürlich«, sagte Edward. »Wann kannst du ihn anrufen? Je früher, desto besser.«
    Kim sah auf die Uhr und rechnete aus, daß es in London halb drei morgens sein mußte, also genau die Zeit, in der ihr Bruder normalerweise zu arbeiten begann. »Ich kann ihn jeden Abend erreichen«,

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