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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und zog ein kleines Notizbuch und einen Kugelschreiber aus seiner Westentasche. »Wir brauchen einen Namen für den Stoff, und wir brauchen einen Namen für die Firma. Vielleicht sollten wir den Stoff einfach Soma nennen, das käme allen Literaturfreunden entgegen.«
    »Es gibt bereits ein Medikament, das Soma heißt«, warf Edward ein. »Wie wär’s mit Omni? Als Hinweis auf das breite Feld der klinischen Einsatzmöglichkeiten.«
    »Omni klingt nicht nach einem Medikament«, gab Stanton zu bedenken. »Bei Omni denkt man eher an eine Firma. Wir könnten unser Unternehmen ja Omni Pharmaceuticals taufen.«
    »Gefällt mir gut«, sagte Edward.
    »Was haltet ihr davon, das neue Mittel Ultra zu nennen?« fragte Stanton. »Ich glaube, der Name wäre ziemlich werbewirksam.«
    »Gefällt mir auch gut«, sagte Edward.
    Die beiden Männer sahen die Frauen an, um ihre Meinung zu erfahren. Candice hatte gar nicht zugehört, deshalb wiederholte Stanton die Namen noch einmal. Während Candice sie guthieß, hatte Kim keine Meinung; ihr hatte die Diskussion regelrecht den Atem verschlagen. Sie war völlig perplex, daß Edward plötzlich so souverän über derartige Geschäfte verhandelte.
    »Wieviel Geld kannst du lockermachen?« wollte Edwardwissen.
    »Was glaubst du, wie lange du brauchst, bis wir das fertige Präparat auf den Markt bringen können?« fragte Stanton.
    »Das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen«, erwiderte Edward. »Ich bin ja nicht einmal hundertprozentig sicher, ob der Wirkstoff überhaupt je auf den Markt gebracht werden kann.«
    »Das ist mir schon klar«, sagte Stanton. »Aber du mußt es doch wenigstens ungefähr abschätzen können. Ich weiß selber, daß zwischen der Entdeckung eines potentiellen Medikaments, seiner Zulassung durch die Bundesbehörde und der anschließenden Vermarktung ungefähr zwölf Jahre vergehen und daß in dieser Zeit etwa zweihundert Millionen Dollar für die Entwicklungskosten draufgehen.«
    »Zwölf Jahre brauche ich bestimmt nicht«, sagte Edward. »Und ich kann dir auch versprechen, daß ich nicht annäherndzweihundert Millionen Dollar für die Entwicklung benötigen werde.«
    »Die Rechnung ist ganz simpel«, sagte Stanton. »Je kürzer die Entwicklungsphase ist und je weniger Geld sie kostet, desto mehr bleibt für uns übrig.«
    »Alles klar«, murmelte Edward. »Ich hatte eigentlich gar nicht vor, so viel Eigenkapital in das Projekt zu stecken.«
    »Wieviel Geld brauchst du?« fragte Stanton.
    »Ich müßte ein komplettes High-Tech-Labor einrichten«, begann Edward laut zu denken.
    »Warum kannst du nicht an der Uni weiterarbeiten?« wollte Stanton wissen.
    »Das geht nicht«, erklärte Edward. »Ich muß das Ultra-Projekt von meiner Arbeit an der Uni trennen; ich habe bei meiner Einstellung eine Erklärung unterschrieben, daß die Universität an den Resultaten meiner Forschung beteiligt ist.«
    »Können wir dadurch irgendwelche Schwierigkeiten bekommen?« wollte Stanton wissen.
    »Nein«, beruhigte Edward ihn. »Das glaube ich nicht. In der Erklärung geht es um Entdeckungen, die man während der Dienstzeit unter Verwendung universitätseigener Geräte macht. Ich werde natürlich behaupten, daß ich in meiner Freizeit auf Ultra gestoßen bin, was ja auch der Wahrheit entspricht. Die ersten Trennungsverfahren und die Entschlüsselung der Molekülstruktur habe ich natürlich während meiner normalen Dienstzeit durchgeführt. Aber wie dem auch sei – vor einem möglichen Verfahren habe ich keine Angst. Ich bin schließlich nicht Eigentum der Harvard University.«
    »Und was ist mit der Entwicklungsphase?« fragte Stanton. »Um wieviel kannst du sie verkürzen?«
    »Da läßt sich einiges machen«, sagte Edward. »Das Faszinierendste an dem Stoff ist nämlich, daß er überhaupt nicht toxisch zu sein scheint. Allein das dürfte zu einer relativ zügigen Zulassung durch die Bundesbehörde führen; schließlich geht die meiste Zeit immer für die Bestimmung der spezifischen toxischen Wirkungen drauf.«
    »Du meinst also, du könntest die Genehmigung der Zulassungsbehörde im Vergleich zu einem normalen Verfahren schon ein paar Jahre früher erhalten?« hakte Stanton nach.
    »Auf jeden Fall«, bekräftigte Edward. »Wenn wir uns nicht um eine etwaige Toxizität kümmern müssen, können wir die Tierversuche beschleunigen. Und bei der klinischen Wirksamkeitsprüfung können wir die Phasen I und II im Rahmen des Beschleunigungsplans der Zulassungsbehörde miteinander

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