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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht von einem Molekül, das eine Milliarde Dollar wert ist; ich glaube, es könnte satte fünf Milliarden einbringen!«
    »Meinst du das im Ernst?« fragte Edward.
    »Sagen wir, eine Milliarde ist das Minimum«, erwiderte Stanton. »Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.«
    Als die Kellnerin kam, unterbrachen sie ihr Gespräch und bestellten ihr Essen. Danach ergriff Edward wieder das Wort:
    »Alles, was ich euch gerade erzählt habe, ist natürlich noch nicht bewiesen«, erklärte er. »Wir haben bisher noch keinerlei kontrollierte Tests durchgeführt.«
    »Aber du scheinst dir deiner Sache ziemlich sicher zu sein«, stellte Stanton fest.
    »Ich bin mir sogar sehr sicher«, erwiderte Edward.
    »Wer weiß über dieses Wundermittel Bescheid?« wollte Stanton wissen.
    »Nur ich, meine engste Mitarbeiterin und alle, die hier am Tisch sitzen«, antwortete Edward.
    »Hast du auch schon eine Ahnung, wie der Stoff seine Wirkung entfaltet?« fragte Stanton.
    »Bisher habe ich nur eine vage Idee«, räumte Edward ein. »Er scheint die Konzentration der wichtigsten Neurotransmitter des Gehirns zu stabilisieren und auf verschiedenen Ebenen zu wirken. Er beeinflußt sowohl die einzelnen Neuronen als auch das gesamte Nervenzellsystem. Womöglich haben wir es also mit einem Gehirnhormon zu tun.«
    »Wie bist du denn auf diese neue Substanz gestoßen?« wollte Candice wissen.
    Edward faßte die Geschichte über die Entdeckung seines Alkaloids knapp zusammen. Er berichtete von Kims Vorfahrin Elizabeth und den Hexenprozessen von Salem; dann erläuterte er die Theorie, nach der die damals von den mysteriösen Anfällen heimgesuchten Menschen eine Schimmelpilzvergiftung hatten.
    »Als Kim mich gefragt hat, ob man die Vergiftungstheorie beweisen könne, bin ich auf die Idee gekommen, aus dem Keller des Cottage ein paar Schmutzproben mitzunehmen«, fuhr Edward fort.
    »Also, mir kann die Entdeckung wohl kaum als Verdienst angerechnet werden«, warf Kim ein.
    »Aber natürlich«, widersprach Edward. »Dir und Elizabeth.«
    »Ist es nicht ein unglaublicher Zufall, daß ihr diesen nützlichen Wirkstoff ausgerechnet in einer Schmutzprobe entdeckt habt?« bemerkte Candice.
    »Nein«, erwiderte Edward. »Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Es gibt jede Menge bedeutende Wirkstoffe, die buchstäblich im Dreck gefunden wurden, zum Beispiel die Cephalosporineoder auch die Cyclosporine. Das Groteske an unserem neuen Wirkstoff ist wohl, daß er eigentlich ein Werkzeug des Teufelswar.«
    »Bitte, Edward, sag das nicht«, meldete sich Kim. »Mir läuft es kalt den Rücken herunter.«
    Edward lachte. Er zeigte mit dem Daumen auf Kim und erzählte den anderen, daß sie von Zeit zu Zeit an abergläubischen Anfällen leide.
    »Mir gefällt die Assoziation mit dem Teufel auch nicht so gut«, sagte Stanton. »Ich betrachte den Wirkstoff lieber als ein Geschenk des Himmels.«
    »Mich stört die Verbindung zu der Hexenhysterie vor dreihundert Jahren nicht im geringsten«, erklärte Edward. »Im Grunde gefällt sie mir sogar. Natürlich kann die Entdeckung eines neuen Wirkstoffs nicht den Tod von zwanzig Menschen rechtfertigen, aber so würde ihr grausames Schicksal doch wenigstens einen Sinn bekommen.«
    »Einundzwanzig«, korrigierte ihn Kim und erklärte, daß die Historiker die Hinrichtung Elizabeths einfach unterschlagen hatten.
    »Mir wäre es auch egal, wenn der Wirkstoff mit der Sintflut in Zusammenhang gebracht werden könnte«, sagte Stanton. »Mir scheint, Edward hat eine wirklich außergewöhnliche Entdeckung gemacht.« Er sah seinen Freund direkt an. »Und wie soll es nun weitergehen?«
    »Um das zu klären, wollte ich dich heute abend sehen«, erwiderte Edward. »Was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Genau das, was ich dir neulich schon vorgeschlagen habe«, antwortete Stanton. »Wir sollten eine Firma gründen und den Wirkstoff so schnell wie möglich patentieren lassen. Und sämtliche Varianten der Verbindung natürlich auch.«
    »Glaubst du wirklich, der Stoff könnte uns eine Milliarde Dollar einbringen?« fragte Edward noch einmal.
    »Ich weiß, wovon ich rede«, versicherte ihm Stanton. »Auf diesem Gebiet kenne ich mich aus.«
    »Dann laß uns loslegen«, sagte Edward. »Wir gründen eine Firma und ziehen die Sache durch.«
    Stanton starrte ihn einen Augenblick lang ungläubig an. »Du meinst es also wirklich ernst«, staunte er.
    »Darauf kannst du wetten«, erwiderte Edward.
    »Okay, zuerst brauchen wir zwei Namen«, sagte Stanton

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