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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sagte sie. »Eigentlich könnte ich ihn auch jetzt gleich anrufen.«
    »So etwas höre ich gerne. Ich mag entschlußfreudige Menschen.« Stanton zog ein Handy aus seiner Tasche und reichte es Kim. »Omni zahlt das Telefonat.«
    Kim erhob sich.
    »Wo gehst du denn hin?« wollte Edward wissen.
    »Ich will allein sein, wenn ich mit meinem Bruder spreche.«
    »Verständlich«, sagte Stanton. »Geh doch auf die Damentoilette.«
    »Ich gehe lieber nach draußen«, erwiderte Kim.
    Als sie den Tisch verlassen hatte, beglückwünschte Candice Edward zu seiner offenbar prächtig gedeihenden Beziehung zu Kim.
    »Wir kommen wirklich prima miteinander aus«, sagte Edward.
    »Wie viele Mitarbeiter wirst du benötigen?« wollte Stanton wissen. »Nichts frißt das Kapital schneller auf als saftige Gehälter.«
    »Ich werde versuchen, mit einem Minimum an Leuten auszukommen«, versprach Edward. »Aber ich brauche auf jeden Fall einen Biologen für die Tierversuche, einen Immunologen für die Zellstudien, einen Kristallexperten, einen Experten für Molekülmanipulationen, einen Biophysiker für die Kernspintomographie, einen Pharmakologen – und natürlich Eleanor und ich.«
    »Um Himmels willen!« rief Stanton. »Willst du eine neue Uni gründen?«
    »Ich versichere dir, daß man bei einem solchen Projekt nicht mit weniger Leuten auskommen kann«, entgegnete Edward ruhig.
    »Und warum muß Eleanor dabei sein?«
    »Weil sie meine Assistentin ist. Sie ist meine engste Mitarbeiterin, und sie ist bei diesem Projekt unabkömmlich.«
    »Wann kannst du anfangen, das Team zusammenzustellen?« fragte Stanton.
    »Sobald du das Geld hast«, antwortete Edward. »Wir brauchen erstklassige Leute, und die sind natürlich nicht billig.«
    »Das ist genau der Punkt, vor dem ich am meisten Angst habe«, warf Stanton ein. »Ich kenne jede Menge biomedizinische Firmen, die eine glatte Bauchlandung hingelegt haben, weil sie zu großzügige Gehälter gezahlt und dann plötzlich kein Geld mehr hatten.«
    »Ich werd’s mir hinter die Ohren schreiben«, versprach Edward. »Wann kannst du das Geld bereitstellen, damit ich loslegen kann?«
    »Anfang nächster Woche kannst du über die erste Million verfügen«, erwiderte Stanton.
    Die Kellnerin brachte das Essen. Da Candice und Stanton warme Vorspeisen bestellt hatten, bestand Edward darauf, daß sie schon anfingen. Sie hatten gerade ihr Besteck in die Hand genommen, als Kim zurückkam. Sie setzte sich und gab Stanton sein Telefon zurück.
    »Ich habe gute Nachrichten«, sagte sie. »Mein Bruder ist von der Idee begeistert, die alte Mühle zu vermieten. Aber er will auf keinen Fall für die Renovierung aufkommen. Die Kosten dafür müßte Omni übernehmen.«
    »Kein Problem«, sagte Edward und erhob sein Glas zu einem weiteren Toast. »Auf Omni und auf Ultra!«
    »Ich glaube, ich weiß, wie die Kapitalstruktur unserer Firma aussehen sollte«, erklärte Stanton, als er sein Glas wieder abstellte. »Wir setzen viereinhalb Millionen Dollar ein, in Aktien zu jeweils zehn Dollar; du und ich behalten jeweils ein Drittel; mit dem restlichen Drittel können wir unseren zukünftigen Kapitalbedarf decken, indem wir ein paar finanzkräftige Leute dazu bringen, ihr Geld bei uns anzulegen. Wenn Ultra wirklich so ein Knaller wird, wie du heute abend prophezeit hast, dannwird der Wert unserer Aktien irgendwann rasant in die Höhe schnellen.«
    »Darauf trinke ich«, sagte Edward und erhob sein Glas, woraufhin sie alle noch einmal miteinander anstießen. Edward war mit seiner Weinwahl außerordentlich zufrieden. Er hatte das Gefühl, noch nie einen besseren Weißwein getrunken zu haben; er ließ sich jeden Tropfen auf der Zunge zergehen.
     
    Nach dem Essen verabschiedeten sie sich voneinander, und Edward und Kim gingen zu seinem Auto, das er auf dem Restaurantparkplatz abgestellt hatte.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich den Spaziergang über den Harvard Square gerne auf ein anderes Mal verschieben«, sagte Edward.
    »Oh!« Kim war enttäuscht.
    »Ich muß noch ein paar Telefonate führen«, erklärte Edward.
    »Aber es ist doch schon nach zehn«, gab Kim zu bedenken. »Ist das nicht ein bißchen spät, um noch jemanden anzurufen?«
    »Nicht wenn dieser jemand an der Westküste wohnt«, entgegnete Edward. »Ich kenne ein paar Wissenschaftler in Los Angeles und Stanford, die ich gerne für unser Omni-Team engagieren würde.«
    »Du bist ja völlig aus dem Häuschen wegen dieser neuen Firma«, bemerkte

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