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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ich hier rauskomme , dachte sie. Doch im Moment fiel es ihr schwer, überhaupt zusammenhängende Gedanken zu fassen.
    Jemand öffnete die Tür ihres Hundekäfigs und stopfte sie hinein. Angel blieb liegen, wohin sie gefallen war – zumindest lag sie. Sie musste eine Zeit lang unbedingt schlafen. Dann würde sie versuchen zu fliehen.
    Müde blinzelte sie und sah, wie der Fischjunge sie anstarrte. Der andere Junge war weg. Der arme kleine Kerl war am Morgen fortgeholt worden und nicht zurückgekommen. Vielleicht nie wieder.
    Nicht ich , dachte Angel. Ich werde kämpfen. Gleich … nachdem ich mich ausgeruht habe.
    17 »Ähhhhh …«
Dieses Bett war grauenvoll. Was stimmte nicht mit meinem Bett?
    Ich stopfte das Kissen in eine andere Form. Dann bekam ich einen schrecklichen Niesanfall, weil mir Staubwolken in die Nase stiegen.
    »Hatschiii!« Ich hielt mir die Nase zu, um mein Gehirn im Kopf zu behalten. Aber die plötzliche Bewegung brachte mich aus dem Gleichgewicht. Ohne Warnung fiel ich auf den Boden. Peng!
    »Aua! Verdammte Sch…!« Mühsam kam ich wieder auf die Beine. Mit den Händen ertastete ich raue Polster und das Ende eines Tisches. Okay, jetzt wusste ich nicht weiter. Krampfhaft öffnete ich die bleischweren Augen und blickte umher. »Was …?«
    Wo war ich? Verblüfft schaute ich mich um. Ich war in einer … Hütte. Eine Hütte! Oooh! Eine Hütte. Richtig. Richtig.
    Es war – dunkel, halb irgendwas – noch nicht Tagesanbruch.
    Ich sprang auf. Ich sah aber im Raum nichts, was mich alarmierte. Abgesehen von der Tatsache, dass offensichtlich Fang, Nudge und ich kostbare Stunden mit Schlafen verschwendet hatten!
    O mein Gott! Ich rannte zu Nudge, der malerisch auf einem Sessel lag. »Nudge! Nudge! Wach auf! O Mann …«
    Ich schaute zu Fang. Der schwang gerade die Beine über den Rand der Couch. Er nieste und schüttelte den Kopf.
    »Wie spät ist es?«, fragte er ruhig.
    »Fast Morgen«, antwortete ich empört. »Am nächsten Tag!«
    Er ging zur Küche. Dort fand er in einem Schrank einen uralten Rucksack. Er packte systematisch Konservendosen mit Tunfisch, Crackerschachteln und Studentenfutter hinein.
    »Was ist denn los?«, fragte Nudge und blinzelte schlaftrunken.
    »Wir sind eingeschlafen«, sagte ich zu ihr, packte ihre Hände und zog sie auf die Beine. »Komm, los! Wir müssen weiter!«
    Auf allen vieren holte ich unter der Couch meine Schuhe hervor und blies die Staubflocken weg. »Fang, das kannst du unmöglich tragen«, sagte ich. »Das zieht dich runter. Dosen sind am schwersten.«
    Fang zuckte mit den Schultern und streifte den Rucksack über. Ein sturer Bock. Lautlos bewegte er sich durch den Raum und glitt wie ein Schatten durchs Fenster.
    Jetzt zog ich Nudge ihre Schuhe an und massierte ihr den Rücken, damit sie endlich wach wurde. Nudge wachte immer schrecklich langsam auf. Normalerweise war ich darüber froh, weil sie solange den Mund hielt. Sobald sie wach war, redete sie wie ein Wasserfall. Aber jetzt mussten wir weiter, weiter, weiter !
    Ich warf Nudge praktisch durchs Fenster. Dann kletterte ich selbst hinaus und drückte das Fliegengitter wieder dran, so gut ich konnte.
    Ein schneller Anlauf auf dem Waldweg und dann waren wir wieder in der Luft und schwangen unsere Flügel.
    Tut mir leid, Angel. Tut mir ja so leid, mein Baby.
    18 Okay, trotz des baldigen Sonnenaufgangs fühlte ich mich besser, sobald wir über den Baumwipfeln dahinflogen.
Aber trotzdem! Wie dämlich von mir! Ich war doch ein entsetzlicher Versager, wenn ich uns mitten in einer Rettungsaktion schlafen ließ! Wenn ich an Angel dachte, schnürte es mir das Herz zu. Aus einem unbestimmten Angstgefühl heraus flog ich eine scharfe Kurve und schlug den Kurs zehn, zwölf Grad Südwest ein. Angst verlieh meinen Flügeln Kraft. Ich musste mich daran erinnern, wo gute Luftströmungen waren, wo wir uns so weit wie möglich tragen lassen konnten, um Kraft zu sparen.
    »Wir mussten uns ausruhen«, sagte Fang neben mir.
    Ich musterte ihn empört. » Zehn Stunden lang?«
    »Wir müssen heute noch vier Stunden schaffen, vielleicht auch mehr«, sagte er. »Das hätten wir nie in einem Rutsch geschafft. Es war schon spät, als wir losgeflogen sind. Wir müssen ohnehin noch mal rasten, ehe wir dorthin kommen. Wir müssen wieder zu Kräften kommen.«
    Nichts ist schlimmer als kalte Logik und Vernunftgründe, wenn man gerade prima streitet.
    Selbstverständlich hatte Fang recht – seufz!  –, und selbstverständlich mussten

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