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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Iggy nach einer Weile. » Die wären erledigt!«
    Der Gasman nickte. Ihm war übel. Ein dunkler Körper war mit einer Feuergarbe hochgeschleudert worden und als glühende Kohle zurück auf die Erde gefallen. Der andere Eraser war als brennende Silhouette ein kleines Stück von der Hütte weggekrochen, ehe er zusammengebrochen war. Seine Umrisse waren in den Flammen undeutlich.
    »Wenn sie nicht entkommen sind«, sagte Iggy.
    Natürlich hatte Iggy nichts gesehen. Der Gasman räusperte sich. »Nein, sie sind tot«, erklärte er. Ihm war irgendwie übel, er fühlte sich schuldig, schmutzig. Dann erinnerte er sich an Angel, wie sie sich vor drei Nächten das letzte Eis geteilt hatten. Sie war so klein und – nur Gott allein wusste, was für schreckliche Dinge sie ihr antaten. Sein Kinn wurde hart.
    »Ja, das war für meine Schwester, für Angel, ihr dreckigen Saukerle«, stieß er wütend hervor.
    Dann sah er den schwarzen Jeep. Die Motorhaube war eingedrückt. Das schwere Fahrzeug raste auf die brennende Hütte zu. Ein Eraser beugte sich an der Beifahrerseite heraus und schaute durch einen Feldstecher.
    »Komm, Iggy«, sagte der Gasman. »Nichts wie weg von hier!«
    37 Die Glocke schrillte grell, und raue Hände stießen Angel vorwärts. Sie stolperte und fing sich in der letzten Sekunde, ehe sie auf die Rollen rasiermesserscharfen Drahts stürzte.
    Angel wollte weinen. Den ganzen Tag lang hatte man sie schon gehetzt – und jetzt war es später Nachmittag.
    Sie hatte furchtbaren Hunger, und ihr war schwindlig. Jeder Muskel schmerzte – trotzdem ließen sie sie weiterrennen.
    Es war ein Irrgarten. Das wusste Angel.
    Sie hatten das Labyrinth in einer Art riesiger Turnhalle gebaut, im Hauptgebäude der Schule. Sie ließen eine Glocke läuten und schoben sie vorwärts. Dann musste sie rennen – so schnell sie konnte –, um den Ausgang zu finden. Jedes Mal war der Irrgarten anders, der Ausgang an einer anderen Stelle. Wenn sie langsamer wurde, bekam sie einen starken elektrischen Schock, der ihre Gedanken verwirrte, oder es brannten glühend heiße Drähte unter ihren Fußsohlen. Angel lief weiter, Tränen in den Augen blendeten sie. Sie bog nach rechts ein, dann nach links, dann wieder in eine andere Richtung, bis sie endlich durch den Ausgang taumelte.
    Danach bekam sie einen Schluck Wasser und fünf Minuten Pause, während die Weißkittel das Labyrinth umbauten.
    Angel schniefte und bemühte sich, still zu sein. Sie hasste das! Wenn sie es nur vorher wüsste – wenn sie es nur wüsste , dann könnte sie hindurchrennen, ohne geschockt oder verbrannt zu werden.
    Angel setzte sich auf. Plötzlich kribbelte ihre Wirbelsäule vor Erwartung. Sie schloss die Augen und belauschte, was die Weißkittel dachten.
    Einer wollte einen Eraser auf Angel im Labrinth ansetzen. Er sollte mit ihr kämpfen, um herauszufinden, wie stark sie tatsächlich war. Ein Weißkittel schlug vor, die Hitze in den Drähten zu steigern, sodass sie immer darauf rennen musste, ganz gleich, ob sie langsamer wurde oder nicht. Dann könnte er die Auswirkung von Stress auf ihren Adrenalinpegel studieren.
    Angel wünschte ihnen allen, für immer elendiglich in der Hölle zu schmoren.
    Einer von ihnen entwarf gerade das nächste Labyrinth, dieser Mistkerl.
    Angel konzentrierte sich, versuchte aber, es aussehen zu lassen, als ruhe sie sich nur aus. Jemand gab ihr noch einen Schluck Wasser. Sie trank schnell. Jetzt sah sie den groben Plan des Labyrinths! Es war in ihrem Kopf, weil es im Kopf des Weißkittels war. Ganz bewusst atmete Angel ein und aus. Sie wirkte erschöpft, aber sie spürte einen Hoffnungsschimmer.
    Ja, jetzt wusste sie, wie das nächste Labyrinth aussehen würde. Angel blinzelte müde. Ihre Augen waren nicht fokussiert. In Gedanken ging sie den Plan des Irrgartens durch: schnell nach rechts, dann noch mal rechts, dann links, vorbei an den nächsten drei Gängen nach rechts, den vierten nehmen … und so weiter, bis sie den Ausgang sah.
    Sie konnte sämtliche Fallen sehen, die Sackgassen, die Pfade, die ins Nichts führten.
    Sie konnte es kaum erwarten. Die Weißkittel würden vor Verblüffung den Verstand verlieren. Was für ein Spaß!
    Ein Weißkittel packte sie und stellte sie vor den Eingang des neuen Labyrinths.
    Die Glocke schrillte.
    Jemand stieß sie vorwärts.
    Angel rannte los. Sie rannte so schnell sie konnte, falls die Drähte heiß waren. Sie bog nach rechts ab, nochmals rechts, dann links und so weiter. Sie lief mit

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