Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
viel besser sich Nudge fühlte, nachdem sie gegessen hatte. Sie seufzte und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen in den Höhleneingang und sah den Habichten beim Fliegen zu.
    Fang verzehrte seinen fünften dünnen Hamburger und wischte sich die Finger an den Jeans ab. »Weißt du, ich glaube, so, wie sie Figuren fliegen, ist das eine Botschaft an die anderen Habichte«, sagte er. »Zum Beispiel, wo es Beute gibt oder wo sie zu finden sein wird oder so. Noch habe ich es nicht genau herausgekriegt. Aber das schaffe ich noch.«
    »Oh.« Nudge setzte sich auf die Fersen und breitete die Flügel aus. Sie genoss, wie die Sonne ihre Federn wärmte. Sie bemühte sich, still zu sein und Fang nicht zu stören, aber nach fünf Minuten war sie kurz vor dem Platzen.
    »Fang? Wir müssen Max finden«, sagte sie. »Oder sollten wir weiterfliegen und Angel suchen?«
    Nur mühsam riss sich Fang von der Betrachtung der Habichte los. »Wir kreisen zurück und suchen Max«, antwortete er. »Sie muss – irgendwie in Schwierigkeiten geraten sein.«
    Nudge nickte mit ernster Miene. Sie konnte das »irgendwie« auch nicht genauer definieren, das Max von ihnen fern hielt. Sie wollte aber auch nicht darüber nachdenken.
    Fang erhob sich. Hoch gewachsen und dunkel hob er sich gegen den verwitterten Sandstein der Klippe ab. Er schaute auf sie hinab. Sein Gesicht war ruhig und geduldig. Seine Augen reflektierten keinerlei Licht. »Bist du bereit?«
    Nudge sprang auf und wischte sich den Sand vom Hintern. »Logisch. Und wohin sollen wir deiner Meinung nach …?«
    Aber da war Fang schon auf und davon und ließ sich vom Wind tragen. Hoch über dem Canyon flog er dahin.
    Nudge nahm Anlauf und sprang ihm von der Klippe nach.
    »Tarzan!«, schrie sie. Was immer das auch bedeuten mochte.
    35 Ich wachte auf. Mir war wohlig warm. Ich hatte ein Dach über dem Kopf, war verbunden und in Sicherheit.
Ich fühlte mich wie tot.
    Wie immer war ich eine Sekunde lang in Panik, als ich aufwachte, weil ich nicht wusste, wo ich war. Hektisch registrierte mein Verstand eine geblümte Tapete. Ein weiches, warmes Bett, das nach Weichspüler duftete. Ich betrachtete mich. Ich trug ein riesiges T-Shirt mit einer Cartoon-Figur darauf, die ich nicht kannte.
    Ich war in Ellas Haus. Ich sollte aber Angel befreien – falls sie noch lebte. Fang und Nudge steckten wahrscheinlich Nadeln in eine Max-Puppe. Das konnte ich ihnen nicht verübeln.
    Dann war ich richtig wach und spürte die Schmerzen in der Schulter und dem Flügel. Diese Schmerzen verteilten sich wie eine Explosion von Funken. Aua! Dann erinnerte ich mich an einen Vorfall, als ich mir bei einem Sparring-Kampf mit Fang eine Schulter ausgekugelt hatte. Es hatte so schrecklich wehgetan, dass ich umhertaumelte, meine Schulter hielt und Mühe hatte, nicht loszuheulen. Jeb hatte mich beruhigt und mit mir geredet, um mich von der Verletzung abzulenken. Und dann – als ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte – hatte er mir die Schulter blitzschnell eingerenkt. Sofort waren die Schmerzen völlig weg. Er hatte mich angelächelt und mir das schweißnasse Haar aus der Stirn gestrichen. Dann hatte er mir Limonade geholt. Damals hatte ich gedacht: So etwas würde ein Dad für dich tun. Nein, eigentlich ist es noch besser, als was ein Dad tun würde.
    Ich vermisste Jeb immer noch so sehr, dass ich einen Kloß im Hals spürte.
    Dann erstarrte ich. Leise und ganz langsam wurde die Schlafzimmertür geöffnet.
    Lauf weg! , schrie es in meinem Kopf, und meine Hände ballten sich zu Fäusten auf der Bettdecke. Flieg los!
    Ella lugte mit großen braunen Augen neugierig herein. Leise sagte sie über die Schulter: »Ich glaube, sie ist wach.«
    Ellas Mom erschien. »Guten Morgen, Max. Hast du Hunger? Magst du Pancakes?«
    »Und kleine Frühstückswürstchen?«, fügte Ella hinzu. »Und Obst und so ’n Zeug?«
    Ich hoffte, ich bildete mir nur ein, dass mir das Wasser, das mir im Mund zusammenlief, auf mein T-Shirt tropfte. Ich nickte und grinste verlegen. Sie lächelten und gingen hinaus. Dann sah ich meine Sachen auf dem Bett. Jeans und Socken waren gewaschen. Daneben lag ein lavendelfarbenes Sweatshirt, in das auf dem Rücken große Schlitze geschnitten waren.
    Ellas Mom kümmerte sich um mich, wie es bisher nur Jeb getan hatte. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten und was ich sagen sollte.
    Ein Mädchen könnte sich aber daran gewöhnen. Absolut.
    36 Ganz gleich, wie schnell die Eraser sie töteten, es würde sich

Weitere Kostenlose Bücher