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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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schon anfangen!
    Der Lastwagen fuhr auf eine Kreuzung zu, bei der Straßenschilder standen. Nudge blickte genau hin. Jetzt konnte sie die Schilder lesen. Auf einem stand: California Welcome Center, 18 Meilen. Auf einem anderen: Las Vegas, North, 98 Meilen. Und dann noch: Tipisco, 3 Meilen.
    Tipisco! Tipisco! Arizona! Dorther kam Nudge! Dort waren ihre Eltern gewesen! O Gott, konnte sie ihre Eltern wiederfinden? Würden diese sie zurückhaben wollen? Hatten sie sie all die Jahre sehr vermisst?
    »Fang!«, rief sie und setzte bereits zur Landung an. »Da unten ist Tipisco! Ich fliege runter!«
    »Auf keinen Fall, Nudge«, widersprach Fang und flog zu ihr. »Lass dich nicht ablenken. Bleib bei mir!«
    »Nein!«, erklärte Nudge. In diesem Moment fühlte sie sich tapfer und verzweifelt. Sie zog die Schultern hoch und steckte den Kopf nach unten. Sie spürte, wie sie die Hälfte der Höhe verlor. »Ich muss meine Eltern finden! Wenn Max nicht mehr da ist, brauche ich jemanden.«
    Fangs Augen wurden vor Überraschung groß. »Was? Nudge, du bist verrückt. Komm her, lass uns darüber reden. Wir suchen uns einen guten Platz und machen Pause.«
    »Nein!«, rief Nudge. Wieder waren Tränen in ihren Augen. »Ich gehe runter – du kannst mich nicht aufhalten.«
    39 »Hier sind wir ziemlich sicher, solange die Eraser nicht unseren Geruch aufspüren«, flüsterte der Gasman Iggy zu. Die beiden kauerten in einem engen Spalt oben in einer Klippe. Büsche verbargen den Eingang. Die Eraser würden die Wand heraufklettern oder den Hubschrauber einsetzen müssen, um sie zu kriegen.
    Iggy legte die Hände auf die Knie. »Also, das ist die absolute Scheiße«, sagte er mürrisch. »Ich dachte, wenn wir die beiden Eraser los wären, wären wir frei – wenigstens eine Zeit lang. Sie müssen Verstärkung gerufen haben, ehe sie die Hütte angegriffen haben.«
    Der Gasman zerdrückte Erdkrumen zwischen den Fingerspitzen. »Wenigstens haben wir zwei erledigt.« Er fragte sich, ob Iggy sich deshalb so komisch und schuldbewusst wie er fühlte. Er wusste es einfach nicht.
    »Ja, na und? Aber was ist jetzt? Jetzt sitzen wir hier in voller Pracht und wissen nicht, wohin«, sagte Iggy. »Nach Hause können wir nicht – wahrscheinlich sind sie überall. Was sollen wir denn jetzt bloß machen? Und was ist, wenn Max mit den anderen zurückkommt und in einen Hinterhalt fliegt?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Gasman frustriert. »Ich habe auch nicht weiter gedacht, als sie in die Luft zu jagen. Vielleicht hast du ja einen großartigen Plan.«
    Die beiden Jungen saßen im Halbdunkel des Felsspalts. Dem Gasman knurrte der Magen.
    »Frag mal, wie viel Hunger ich habe«, sagte Iggy und legte den Kopf auf die Knie.
    »Okay, okay«, meinte der Gasman. »Ich habe eine Idee. Sie ist riskant, und Max bringt uns um, wenn sie das erfährt.«
    Iggy hob den Kopf. »Klingt wie eine Idee, die von mir stammen könnte.«
    40 In meinen vierzehn Lebensjahren habe ich mich noch nie auch nur im Geringsten normal gefühlt – abgesehen von dem Tag mit Ella und ihrer Mom, Dr. Martinez.
    Erst haben wir so richtig gefrühstückt, am Küchentisch. Mit Tellern, mit Messer und Gabel und sogar mit Servietten. Statt einem auf der Grillgabel aufgespießten Würstchen, schwarz verbrannt über offenem Feuer und dann von der Gabel weggegessen. Oder Cornflakes ohne Milch. Oder vom Messer geleckter Erdnussbutter. Bohnen aus der Konservendose.
    Dann musste Ella in die Schule. Ich machte mir wieder Sorgen wegen der Scheißkerle, aber sie sagte, dass ihre Lehrerin die Schüler gut bändigen konnte, auch der Fahrer des Schulbusses. Ein echter Schulbus! Wie im Fernsehen!
    Dann waren Dr. Martinez und ich allein. »So, Max«, sagte sie, als sie den Geschirrspüler ausräumte.
    Ich verspannte mich.
    »Möchtest du über … irgendwas reden?«
    Ich schaute sie an. Ihr Gesicht war gebräunt und freundlich, ihre Augen warm und verständnisvoll. Aber ich wusste, wenn ich anfing zu reden, würde ich nie aufhören. Ich würde zusammenbrechen und losheulen. Ich würde durchdrehen. Dann wäre ich nicht mehr Max, könnte nicht mehr funktionieren und für die anderen sorgen. Ich wäre nicht mehr das Alpha-Mädchen, das Angel retten musste. Falls es dazu nicht schon zu spät war.
    »Eigentlich nicht«, sagte ich.
    Sie nickte und stapelte die sauberen Teller auf. Ich malte mir in meiner Fantasie aus, wie es wäre, wenn ich tatsächlich mit Ella und ihrer Mom noch befreundet bliebe, wenn ich schon

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