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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Rekordgeschwindigkeit, ohne irgendwo zu zögern. Nicht ein einziges Mal erhielt sie einen Schock oder spürte heiße Drähte unter den Füßen.
    Sie stürzte aus dem Ausgang des Labyrinths heraus und brach auf dem kühlen Holzboden zusammen.
    Zeit verging.
    Worte schwebten zu ihr: Erstaunlich. Kognitive Fähigkeit. Interpretatorische Fähigkeit. Kreative Problemlösung. Das Hirn sezieren. Die Organe konservieren. Ihre DNA herauslösen.
    Eine Stimme sagte: »Nein, nein, wir können noch nicht ihr Hirn sezieren.« Der Sprecher lachte, als habe er einen Witz gemacht. Seine Stimme klang … als hätte sie diese in einem Märchen gehört oder so. Abends oder daheim oder mit Max …
    Angel blinzelte und gewann langsam das volle Bewusstsein zurück. Sie machte den Fehler, nach oben zu schauen. Ein älterer Mann stand da. Er trug eine Brille mit einem Metallgestell und lächelte sie an. Sie konnte von ihm keinerlei Gedanken erkennen. Er sah aus …
    »Hallo, Angel«, sagte Jeb Batchelder freundlich. »Dich habe ich lange nicht mehr gesehen. Ich habe dich vermisst, Kindchen.«
    38 Nudge wusste nicht genau, was Fang zu sehen erwartete. Dass Max ihnen entgegenflog? Dass Max unten auf dem Boden stehen und ihnen zuwinken würde? Max’ zusammengekrümmte Leiche? Diesen Gedanken verscheuchte Nudge sofort. Sie würde einfach warten. Fang war älter und wirklich klug. Max traute ihm. Nudge traute ihm deshalb auch.
    Wie weit zurück hatte sich Max von uns getrennt? Nudge konnte sich nicht mehr erinnern. Sie war mit Fang stundenlang in immer größer werdenden Kreisen umhergeflogen. Woher wussten sie, dass sie Max unterwegs nicht irgendwo verpasst hatten und sie auf sie am Lake Mead wartete?
    »Fang? Weißt du, wo wir Max zurückgelassen haben?«
    »Ja.«
    »Fliegen wir dorthin?«
    Pause. »Nicht, wenn wir es verhindern können.«
    »Aber warum? Vielleicht ist Max verletzt und braucht Hilfe. Vielleicht müssen wir sie retten, ehe wir Angel retten.« Es war schwierig, die Missionen zu trennen. Erst Angel, jetzt Max, dann wieder Angel.
    Fang flog eine Kurve nach links, so scharf, wie sie es bei den Habichten gelernt hatten. Nudge folgte ihm. Unter ihnen sah der Boden ausgedörrt aus. Nur gelegentlich gab es Straßen, Kakteen, Büsche.
    »Ich glaube nicht, dass Max sich allein verletzt hat«, sagte Fang langsam. »Sie fliegt bestimmt nicht gegen einen Baum oder macht eine Bruchlandung. Wenn sie zu spät kommt, weil sie verletzt ist, dann hat ihr wahrscheinlich irgendein Mensch wehgetan. Und das heißt, dass jemand über sie Bescheid weiß. Wir wollen aber nicht, dass jemand auch von uns etwas erfährt. Und das würde passieren, wenn wir dorthin gingen, wo Max ist.«
    Nudge fiel der Unterkiefer herunter.
    »Und wenn Max zu spät dran ist, weil sie beschäftigt ist, dann würde unser Hinkommen die Sache auch nicht schneller laufen lassen – sie kommt, wenn sie dazu bereit ist. Also, verschaffen wir uns jetzt nur einen allgemeinen Überblick. Aber wir fliegen nicht den ganzen Weg zurück.«
    Nudge hörte Max’ Stimme im Kopf: Denk, ehe du redest! Deshalb machte sie den Mund zu und dachte nach. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Fang Max nicht rausholen konnte, selbst wenn das bedeutete, dass sie dabei selbst gefangen oder verletzt werden könnten. Alle könnten bei der Rettung Angels gefangen oder verletzt werden, richtig? Max war wichtiger als Angel, dachte Nudge und hatte ein schlechtes Gewissen. Max sorgte für sie alle und half ihnen, das tägliche Leben zu bewältigen.
    Sie musterte Fang verstohlen. Fang war ein guter Kerl, wenn auch nicht sehr warm oder kuschelbedürftig. Er war stark, sah gut aus und war fähig. Aber würde er dableiben und sich um alle kümmern, wenn es Max nicht gäbe? Oder würde er abhauen und sich selbst irgendwo durchschlagen, ohne sich um die anderen zu kümmern? Nudge wusste nicht, was Fang tatsächlich dachte.
    Plötzlich wischte sich Nudge Tränen aus den Augen und schluckte den Kloß hinunter, der ihr in der Kehle steckte. Sie spürte, wie sich ihre Nase verstopfte. O Gott! Sie konnte ohne Max nicht leben! Sie blinzelte und versuchte klar zu sehen und an etwas anderes zu denken. Sie sah unten einen weißen Lastwagen und fixierte ihn. Sie zwang sich, darüber nachzudenken, woher er kam und wohin er wohl fuhr. Als ob das eine oder das andere irgendeine Rolle spielte.
    Sie atmete tief durch. Sie wollte nicht vor Fang weinen. Vielleicht musste sie schon bald sehr, sehr stark sein. Besser jetzt damit

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