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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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lächelnd am Ende mit ausgestreckten Händen auf mich warteten? Kommen Kinder mit Flügeln nicht in den Himmel?
    Dann drang eine empörte Stimme durch die Schmerzen: »Welches Arschloch hat meinen Mac ruiniert?«
    85 Wie zuvor ebbten die Schmerzen langsam ab. Am liebsten hätte ich vor Frust gebrüllt. Wenn es ein Ende nahm, war ich nicht tot. Wenn ich nicht tot war, konnte die Qual wiederkommen.
    Hinter den geschlossenen Lidern zuckten Bilder vorbei, aber sie waren unscharf, nicht zu deuten. Wäre ich allein gewesen, hätte ich laut geheult. Aber ich musste mich zusammenreißen, um die Kleinen nicht zu wecken (falls sie nicht bereits wach waren). Ich durfte auch unsere Position nicht preisgeben.
    »Wer seid ihr?«, ertönte wieder die zornige Stimme. »Was macht ihr? Ihr habt mein ganzes System zum Absturz gebracht, ihr blöden Wichser!«
    Normalerweise wäre ich jetzt kampfbereit auf den Beinen. Mit Furcht einflößender Miene stünde ich vor Angel und den anderen.
    Aber in dieser Nacht war ich ein wimmernder Ball, der sich den Kopf hielt, die Augen fest geschlossen, und nur gegen den Wunsch ankämpfte, loszuheulen wie eine richtige Heulsuse.
    »Wovon redest du überhaupt?«, fragte Fang, mit einem Klang wie von Stahl in der Stimme.
    »Mein System ist abgestürzt. Ich habe die Störung aufgespürt. Sie kommt von euch ! Deshalb sage ich euch jetzt: Hört auf – sonst …«
    Ich holte tief Luft. Mir war es unendlich peinlich, dass ein Fremder mich in so elendem Zustand sah.
    »Was ist denn mir der? Schlimmer Trip?«
    »Es geht ihr gut«, erklärte Fang. »Wir wissen überhaupt nichts von deinem Computer. Wenn du nicht hirntot bist, verpisst du dich.« Niemand konnte bösartiger und kälter als Fang klingen, wenn er will.
    »Ich gehe nirgendwohin, wenn ihr nicht aufhört, meinen Mac zu stören«, erwiderte der Mann ungerührt. »Warum bringst du deine Freundin nicht in ein Krankenhaus?«
    Freundin? O Gott, würden mich die anderen damit aufziehen! Vor Empörung schaffte ich es, mich auf einen Ellbogen aufzustützen, bis ich saß.
    »Wer, zum Teufel, bist du?« Mein Versuch der Einschüchterung ging durch meine mickrige Stimme total daneben. Obwohl mir sogar das Dämmerlicht im Tunnel in den Augen wehtat, zwang ich mich, den Fremden genau zu mustern.
    Unscharf sah ich einen Jungen, ungefähr so alt wie ich, der alte Armeeklamotten trug. Er trug einen verdreckten Laptop an Schultergurten wie ein Xylophon mit sich rum.
    »Verarscht mich nicht!«, brüllte er. »Hört einfach auf, mein Motherboard zu ruinieren.«
    Mir war immer noch übel, und ich hatte grauenvolle Kopfschmerzen. Ich fühlte mich zittrig. Dennoch glaubte ich, dass ich einen zusammenhängenden Satz hervorbringen könnte. »Wovon redest du?«
    »Davon.« Der Junge drehte uns seinen Mac zu. Als ich den Monitor sah, rang ich nach Luft.
    Es war eine Mischung unterschiedlicher Bilder, Zeichnungen, Landkarten, Filmclips von Leuten, die sich unterhielten. Genau dieses Zeug war mir während der Schmerzattacke durch den Kopf gegangen.

Fünfter Teil
    D ie Stimme –
das heisst, meine Stimme

86 Meine Augen wanderten zu dem schmutzigen Gesicht des Jungen. »Wer bist du?«, fragte ich noch mal, allerdings immer noch mit zittriger Stimme.
    »Ich bin der Typ, der euch in den Arsch tritt, wenn ihr nicht aufhört, mein System zu stören«, erklärte der Junge wütend.
    Im nächsten Moment war sein Monitorbild völlig leer und ebenso verwaschen grün wie seine Armeeklamotten. Danach rollten große rote Buchstaben über den Bildschirm: Hallo, Max !
    Fang starrte mich ungläubig an. Ich blickte hilflos in seine großen dunklen Augen. Dann drehten wir beide gleichzeitig die Köpfe wieder zum Monitor. Dort stand: Willkommen in New York.
    In meinem Kopf sagte eine Stimme: Ich wusste, du würdest kommen. Ich habe große Pläne für dich.
    »Kannst du das hören?«, fragte ich flüsternd. » Hast du das gehört?«
    »Was gehört?«, fragte Fang.
    »Diese Stimme«, erklärte ich. Ich hatte Kopfschmerzen, aber die Schmerzen waren nicht mehr so heftig wie zuvor. Es sah so aus, als müsse ich nicht kotzen. Wieder massierte ich mir die Schläfen. Meine Augen hingen an dem Bildschirm des Jungen.
    »Was soll das?«, fragte der Junge. Jetzt klang er nicht mehr so kämpferisch, eher verblüfft. »Wer ist Max? Wie macht ihr das?«
    »Wir machen überhaupt nichts«, antwortete Fang.
    Ein neuer Schmerzstoß traf mein Gehirn. Wieder flackerten auf dem Monitor unzusammenhängende Bilder,

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