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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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»Plätzchen!«
    Verständnislos blickte er mich an.
    Ich drehte mich im Kreis, um zu sehen, woher der köstliche Duft kam. Da! Direkt vor uns war ein kleines, rot gestrichenes Geschäft. Mrs. Fields. Der Duft der frisch gebackenen Plätzchen strömte auf die Straße. Es roch wie in Ellas Haus, nach Sicherheit und Zuhause.
    »Ich muss Plätzchen haben«, erklärte ich und ging in den Laden. Angel blieb an meiner Seite. »Mit Schokoladentropfen.«
    Die Plätzchen waren köstlich.
    Aber nicht so gut wie die von Ellas Mom.
    80 »So und welchen grandiosen Plan hast du, wie wir das Institut finden?«, fragte Iggy.
»Mir tun die Füße weh. Können wir uns nicht eine Minute lang hinsetzen?«, fragte Nudge. Ohne auf Antwort zu warten, ließ sie sich auf den breiten Steinstufen vor einem großen Gebäude nieder. Sie legte den Kopf in die Hände und schloss die Augen.
    »Äh …« Einfach herumlaufen, bis wir was sehen , war keine besonders geniale Idee. Aber Iggy hatte den Nagel auf den Kopf getroffen: Ich hatte keinen blassen Schimmer, wo ich das Institut finden sollte. Ich wusste nicht, wie es aussah, nicht einmal, ob es tatsächlich in New York City war.
    Der Gasman und Angel setzten sich neben Nudge. Wieder wurde mir bewusst, was für unglaublich hübsche Kinder sie waren – für Mutanten.
    »Wir wär’s mit dem Telefonbuch?«, schlug Fang vor.
    »Ja, das wäre eine Möglichkeit«, sagte ich frustriert, weil mir auch nichts Besseres einfiel. Wir brauchten irgendein Informationssystem – zum Beispiel einen Computer. Mir fiel ein großer Marmorlöwe ins Auge. Davon standen zwei vor dem großen Gebäude. Sehr elegant.
    Ich blinzelte und sah vier Löwen. Die Bilder waren überlagert. Sie flackerten vor meinen Augen. Ich schüttelte ein wenig den Kopf. Nochmal blinzeln, dann war alles wieder normal. Mir legte sich eine schwere Last auf die Brust – wieder funktionierte mein Gehirn nicht, wie es sollte.
    »Und, was machen wir jetzt?«, fragte Iggy.
    Jaaaa, Führerin, führe uns!
    Ich wollte Zeit schinden, weil ich das Gefühl hatte, mein Kopf würde explodieren. Ich blickte auf das Gebäude vor uns. Es war die New York Public Library of Humanities and Social Sciences.
    Ich deutete mit dem Kopf auf das Gebäude. »Da fangen wir an«, erklärte ich und klatschte zweimal in die Hände, um die Jüngeren hochzuscheuchen. »Ich schätze, die haben Computer und Datenbänke …« Ich brach ab und stieg entschlossen die Stufen hinauf. Nudge, der Gasman und Angel folgten mir.
    »Wie macht sie das?«, hörte ich Fang Iggy fragen.
    81 Drinnen war die Bibliothek überwältigend. Keiner von uns war je in einer gewesen, daher starrten wir wie die letzten Landeier alles an.
    »Kann ich euch helfen?« Ein junger Mann stand hinter einem auf Hochglanz polierten Tresen. Er musterte uns leicht missbilligend, aber nicht so, als wolle er uns die Lunge herausreißen. Daher war ich überzeugt, dass er kein Eraser war.
    »Ja«, sagte ich und trat vor. Ich gab mir Mühe, so ernst und professionell auszusehen, wie es einer vierzehnjährigen Mutantin möglich war, die noch nie in einer Bibliothek gewesen war. »Ich hoffe, dass ich Informationen über ein bestimmtes Institut finde, das – glaube ich  – in New York ist.« Ich lächelte ihn möglichst gewinnend an. »Leider weiß ich nicht den ganzen Namen oder wo in New York es ist. Gibt es hier einen Computer, mit dem ich suchen könnte? Eine Datenbank oder so was?«
    Er musterte uns. Angel trat neben mich und legte ihr Händchen in meine Hand. Sie lächelte den Mann so süß an wie ein echter Engel.
    »Dritter Stock«, erklärte der junge Mann nach einer Pause. »Neben dem Hauptlesesaal ist ein Raum mit Computern. Die Benutzung ist kostenlos, aber ihr müsst euch dort anmelden.«
    »Vielen, vielen Dank«, sagte ich und lächelte wieder. Dann liefen wir zu den Fahrstühlen.
    Der Gasman drückte auf die Drei.
    »Also, da hast du ja deinen ganzen Charme ausgepackt«, meinte Fang, ohne mich anzuschauen.
    »Was?«, fragte ich, aber er sagte nicht mehr. Wir fuhren nach oben und fühlten uns in dem engen, eingeschlossenen Fahrstuhl denkbar unwohl. Als sich die Türen im dritten Stock öffneten, standen mir Schweißperlen auf der Stirn. Schnell sprangen wir hinaus, als sei der Lift eine Druckkammer.
    Auf Anhieb fanden wir den Raum mit den Computern, samt den Anweisungen für die Suche im Netz. Wir mussten nur an einem Schreibtisch unterschreiben. Ich unterschrieb schwungvoll mit »Ella Martinez«.

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