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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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blickte sofort rundum.
    »Wir verschwenden Zeit«, erklärte ich frustriert. »Wir müssen das Institut finden. Unsere Lebensgeschichte und unser Schicksal herausfinden. Wir dürfen nicht in Spielzeuggeschäfte gehen. Wir müssen unsere Mission ernst nehmen.«
    Alles zu seiner Zeit, Max.
    Fang wollte mir antworten, aber ich hielt den Finger hoch. Eine Sekunde.
    Du musst lernen, dich zu entspannen. Entspannung erleichtert das Lernen und die Kommunikation. Das haben Studien gezeigt. Aber du entspannst dich nicht.
    »Selbstverständlich kann ich mich nicht entspannen!«, zischte ich leise. »Wir müssen das Institut finden! Wir haben bald kein Geld mehr! Wir sind ständig in Gefahr!«
    Die anderen waren stehen geblieben und schauten mich beunruhigt an. Fang schien bereit, mich ins nächste Irrenhaus zu bringen.
    Ich verlor völlig den Verstand, richtig? Etwas hatte mein Hirn beschädigt – ich hatte einen Schlaganfall gehabt, und jetzt hörte ich Stimmen. Damit unterschied ich mich vom Rest des Schwarms. Himmelweiter Unterschied. Ich fühlte mich allein.
    Nur eine Stimme, Max. Nicht Stimmen. Beruhige dich.
    »Was ist los, Max?«, fragte der Gasman.
    Ich holte tief Luft und versuchte mich zusammenzureißen. »Ich habe das Gefühl, als würde ich gleich explodieren«, antwortete ich ehrlich. »Vor drei Tagen hat Angel gesagt, sie hat gehört, dass es mehr Informationen über uns an einem Ort gibt, der ein Institut ist. In New York. Mehr Informationen. Da könnte das sein, was wir immer wissen wollten.«
    »Weil wir vielleicht was über unsere Eltern rausfinden?«, meinte Iggy.
    »Ja«, erklärte ich. »Aber jetzt sind wir hier und lauter komische Sachen passieren. Und ich bin nicht sicher …« Ohne Warnung richteten sich meine Nackenhaare auf.
    »Hallo, Kinder!«
    Direkt vor uns sprangen zwei Eraser aus dem Eingang eines Gebäudes.
    Angel schrie. Instinktiv packte ich ihren Arm und riss sie zurück. In Sekundenbruchteilen hatte ich kehrtgemacht, und wir rannten den Bürgersteig entlang, so schnell wir konnten. Fang und Iggy waren direkt hinter uns. Nudge und der Gasman daneben. Auf dem Bürgersteig waren viele Menschen. Es war wie ein Hindernislauf.
    »Rüber!« , brüllte ich und lief auf die Straße. Wir wetzten zwischen zwei Taxis hindurch. Die Fahrer hupten wütend. Hinter uns hörte ich ein lautes Geräusch und einen Schrei.
    »Fahrradkurier hat einen Eraser ausgeschaltet!«, rief Fang.
    Kann man lachen, wenn man um sein Leben rennt und eine Sechsjährige beschützt? Ich kann.
    Aber zwei Sekunden später packte mich eine schwere Hand mit Klauen an den Haaren und riss mich nach hinten, dass ich stürzte. Angels Hand wurde mir entrissen. Sie schrie wie am Spieß, als wolle man sie ermorden. Ja, ich meine ermorden !
    94 Mit einem einzigen Schwung schlang mich der Eraser über seine Schulter. Ich fühlte mich wie ein totes Tier.
Ich roch seinen scharfen animalischen Schweiß, sah seine blutunterlaufenen Augen. Er lachte, weil er mich erwischt hatte. Seine langen gelben Zähne schienen für sein Maul zu lang zu sein. Angel schrie immer noch.
    Ich trat um mich, brüllte, schlug und kratzte, aber der Eraser lachte nur und rannte den Bürgersteig hinunter. Die Leute starrten uns an. »Ist das ein Film?«, hörte ich jemand fragen.
    Neiiin – das ist für Hollywood zu echt. Die bauen vor für Fortsetzungen.
    Ich hob den Kopf und sah Fang. Finster und entschlossen kam er uns nachgerannt. Er hielt unser Tempo, holte aber nicht auf. Wenn ein Auto wartete, war ich erledigt. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen. Aber es war entmutigend, wie wenig Wirkung ich bei diesem Vieh erzielte. Hatte man sie so gezüchtet, dass sie keine Schmerzen empfanden?
    »Fang!« , brüllte ich, als ich sah, dass er zurückfiel. Ich hörte Angels schrille Schreie immer noch, wenngleich leiser. Jedes schlimme Schimpfwort, das ich kannte, kam aus meinem Mund, betont durch Treten und Schlagen. Der Eraser wurde kein bisschen langsamer.
    Und dann stürzten wir plötzlich, ohne Warnung, zu Boden, als hätte jemand dem Eraser die Beine weggeschlagen. Er schlug hart auf, und ich prallte mit dem Kopf gegen den Randstein, dass ich ein Feuerwerk sah. Meine Beine waren eingezwängt. In Panik trat ich um mich, bis ich endlich unter ihm hervorgekrochen war.
    Der Eraser bewegte sich nicht. Hatte er sich selbst niedergeschlagen? Wie?
    Ich stieß gegen eine Aschentonne. Dann starrte ich auf den Eraser. Er lag völlig reglos da. Seine Augen waren offen und

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