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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Arm und schaute mir durchdringend in die Augen.
    Ich lächelte verlegen. »Es muss dir doch zum Hals raushängen, mich die ganze Zeit so besorgt anzuschauen.«
    »Ja, es ödet mich an«, sagte er. »Was ist passiert? Diesmal, meine ich.«
    »Das will ich dir gar nicht erst erklären«, antwortete ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. »Du würdest mich sofort in die Klapsmühle stecken.«
    Vorsichtig ging ich um ihn herum und führte den Schwarm weiter. Einige Abschnitte der Tunnel wurden von oben durch Gitter schwach erhellt, andere waren stockdunkel und unheimlich. Aber ich war nie unsicher. Meine Route lag klar vor mir. Nach einer Strecke, die mir wie Meilen vorkam, blieb ich wieder stehen, weil ich das sichere Gefühl hatte, am Ziel zu sein. Weil das Feng Shui richtig war. Oder so ähnlich.
    Wir standen in der Dunkelheit und schauten uns an. Dabei vermieden wir die kleinen, piepsenden Rattenfreunde, die um unsere Füße huschten. Dann sah ich, weshalb wir hier waren.
    In einer dieser ekligen Wände war eine fast unsichtbare graue Metalltür.
    »Wir sind da, Leute. Wir haben es geschafft.«
    123 Kein Grund zu überschäumender Freude! Selbstverständlich war die Tür verschlossen.
»Okay, Leute«, sagte ich leise. »Falls einer von uns das Schloss mit Gedankenkraft öffnen kann, soll er sich melden.«
    Niemand konnte das.
    »Dann ran, Iggy.« Ich ging aus dem Weg und leitete ihn zur Tür. Seine sensiblen Finger tasteten die Tür ab und erspürten die fast unsichtbaren Kanten um das Schlüsselloch.
    »Okay«, sagte Iggy und holte seine Dietriche aus der Tasche. Ich wusste, dass er sie immer bei sich trug, obwohl ich sie erst vor zwei Monaten für immer und ewig beschlagnahmt hatte, nachdem er zu Hause das Schloss an meinem Schrank geknackt hatte.
    Zu Hause. Nur nicht daran denken. Du hast kein Zuhause mehr. Du bist obdachlos.
    Behutsam suchte Iggy ein Werkzeug heraus, änderte seine Meinung und nahm ein anderes. Angel trat von einem Fuß auf den anderen. Nervös schaute sie zu den Ratten, die sich immer neugieriger an uns heranwagten.
    »Sie wollen uns beißen«, flüsterte die Kleine und umklammerte meine Hand. Mit der anderen tätschelte sie Celeste durch ihr schmutziges T-Shirt. »Ich kann bei denen auch die Gedanken lesen.«
    »Nein, Kleines«, sagte ich. »Sie haben bloß Angst vor uns. Sie haben noch nie so große, hässliche … Wesen gesehen, und sie wissen nicht, dass wir harmlos sind.«
    Ein kleines Lächeln war meine Belohnung. »Wir sind hässlich für sie, richtig?«
    Iggy brauchte drei Minuten – das war sein persönlicher Rekord –, um seinen Viereinhalb-Minuten-Rekord zu brechen. So lange hatte er für die drei Schlösser an meinem Schrank gebraucht.
    Iggy, Fang und ich packten die Tür an den Kanten und zerrten. Es gab keine Art von Klinke oder Türknopf. Langsam, ganz langsam öffnete sich die ungeheuer schwere Tür.
    Vor uns war eine lange, dunkle, endlose Treppe. Selbstverständlich führten die Stufen nach unten.
    »Ja, genau richtig für uns«, sagte Fang. »Eine Treppe in die Unterwelt.«
    Iggy atmete aus. »Gehst du zuerst, Max?«
    »Ja.« Ich betrat die erste Stufe.
    Jetzt bist du auf dich allein gestellt, Max , sagte meine Stimme. Bis später.
    124 Meine Kopfschmerzen waren wieder da und schlimmer als vorher. »Los, Bewegung«, rief ich über die Schulter.
Im Gegensatz zur Kanalisation gab es bei dieser Treppe nicht mal weiter unten einen Lichtschein. Es war pechschwarz. Zum Glück konnten wir alle gut in der Dunkelheit sehen. Besonders Iggy.
    Die Stufen schienen kein Ende zu nehmen, und es gab kein Geländer. Ich nehme an, wer auch immer diese Treppe gebaut hat, war wegen der Sicherheit nicht besonders besorgt.
    »Weißt du wirklich, was du tust?«, fragte Fang leise.
    »Wir nähern uns unserem Ziel«, antwortete ich und stieg weiter hinab in die Dunkelheit. »Wir nähern uns den Antworten, von denen wir unser ganzes Leben lang geträumt haben.«
    »Wir tun, was die Stimme dir befohlen hat«, verbesserte er mich.
    Ich war misstrauisch. »Ach ja? Bis jetzt hatte die Stimme recht, oder?«
    Endlich hatten wir das untere Ende erreicht. »Hier sind wir«, sagte ich. Mein Herz klopfte.
    Ich tastete mich in der Dunkelheit weiter bis zu einer Mauer, dann zu einer Tür, dann zu einem Türknopf. »Tür«, sagte ich. »Iggy, vielleicht brauch ich dich.«
    Ich drehte den Knopf nur so – und, welches Wunder, die Tür öffnete sich.
    Wir waren stumm vor Staunen. Lautlos ging die Tür

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