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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Wahrheit zu erfahren. Aber alles in mir brannte darauf, die anderen Warum und Weshalb beantwortet zu bekommen. Ich wollte Namen. Ich wollte wissen, wer verantwortlich war. Ich wollte wissen, wo diese Leute lebten.
    »Okay, hier teilt sich der Tunnel«, sagte ich. »Wir nehmen den ohne Schienen.«
    Angels Händchen lag voll Vertrauen in meiner Hand. Der Gasman war immer noch leicht schlaftrunken und stolperte gelegentlich. Iggy hatte einen Finger in Fangs Gürtelschleife.
    Wir suchten nach einem rostigen Gitter im Boden. In meinem Traum hatte ich es bei der Verzweigung der beiden Tunnel gesehen, demnach musste es hier sein. Aber ich sah es nicht. Ich blieb stehen, die anderen ebenfalls.
    »Es muss hier sein«, stieß ich hervor und spähte in die Dunkelheit.
    Denk nicht daran, was sein soll, Max, sondern an das, was ist!
    Ich knirschte mit den Zähnen. Kannst du mir nicht einfach eine klare, verständliche Antwort geben? , dachte ich. Warum musste es immer so geheimnisvoll sein?
    Aber, okay! Was war nun hier? Ich schloss die Augen und erspürte nur, wo ich war, und ließ bewusst jeden Eindruck in mich hinein. Ich kam mir selten blöd vor.
    Dann ging ich mit geschlossenen Augen vorwärts und versuchte zu fühlen, wohin wir gehen sollten. Instinktiv hatte ich das Gefühl, hier müsse ich stehen bleiben. Ich blieb also stehen und blickte nach unten.
    Dort zu meinen Füßen waren die schwachen Umrisse eines großen rostigen Gitters.
    Na, bist du nicht tatsächlich Spitze , dachte ich. »Hier ist es«, rief ich.
    Das Gitter ließ sich ganz leicht heben. Die Schrauben lösten sich zu Roststaub auf, sobald Fang, Iggy und ich daran zogen. Wir legten es beiseite.
    Darunter führte ein Schacht mit rostigen Handgriffen an einer Seite in die Tiefe. Ich ließ mich über die Kante hinab und kletterte ins Kanalisationssystem von New York City.
    Was für ein Schicksal.
    Schließlich musste ich die Stimme etwas fragen. Ich musste es einfach. Werde ich sterben? Geht es darum?
    Es folgte eine Pause, eine lange Pause. Echt schlimm, grauenvoll.
    Dann entschied sich die Stimme zu antworten. Ja, Max, du wirst sterben. Genau wie alle anderen Menschen.
    Danke, Konfuzius.
    122 Du bist vielleicht überrascht, aber das Kanalisationssystem einer Stadt von acht Millionen Einwohnern ist weniger entzückend, als du es dir womöglich vorstellst. Wir kletterten einer nach dem anderen in den Schacht hinunter. Schließlich standen wir auf einem gut einen halben Meter breiten schmutzigen Band, das gekachelt war. Über uns wölbte sich der Tunnel, mit etwa viereinhalb Metern Durchmesser, und unter uns rauschte das schmutzige Abwasser.
    »Boooo«, sagte Nudge. »Das ist ätzend. Wann können wir wieder rauf? Ich möchte mich mit irgendeinem Desinfektionsmittel einsprühen.«
    Angel stopfte Celeste unters T-Shirt.
    »Max?«, sagte der Gasman. »Sind das – äh – Ratten?«
    Entzückend. »Ja, das sind Ratten oder Mäuse auf Anabolika«, antwortete ich und hatte Mühe, nicht kreischend die Wände hochzugehen wie ein typisches kleines Mädchen.
    Vor uns war eine Tunnelkreuzung wie ein großes Kreuz. Ich zögerte kurz, ging dann nach links. Mehrere Minuten später blieb ich unvermittelt stehen. Ohne Grund.
    Hallo, Stimme? , dachte ich. Ein bisschen Hilfe, bitte.
    Ich hatte keine Hoffnung, dass die Stimme antworten würde, aber wenn doch, würde sie bestimmt etwas sagen wie: Wenn im Wald ein Baum fällt, dann –
    Ich schaute nach unten und holte so schnell Luft, dass ich fast erstickte. Ich stand auf einer durchsichtigen Plattform, die hoch über der Kanalisation schwebte. Ich wollte schreien, hatte Angst, das Gleichgewicht zu verlieren. Unter mir sah ich noch eine Max, die wie ein Reh aussah, das die Autoscheinwerfer erwischt hatten. Der Rest des Schwarms starrte mich nur an. Fang ergriff den Arm der anderen Max. Ich spürte es, aber bei mir war niemand.
    Wann wirst du mir endlich vertrauen, Max? , fragte die Stimme. Wann wirst du endlich dir selbst trauen?
    »Vielleicht, wenn ich mich nicht total wahnsinnig fühle«, meinte ich bissig.
    Ich schluckte und riss mich zusammen. Versuchsweise blickte ich noch mal auf die durchsichtige Oberfläche hinab. Dünne Lichtlinien zeigten den Pfad, den wir bereits gegangen waren. Diese Linien führten wie ein Neon-Hinweisschild durch die Tunnel.
    Schnell schaute ich nach oben, sah aber nur die in hässlichem Gelb gekachelte Deckenwölbung, auf der schon Schimmel war – keine Glasdecke. Fang hielt immer noch meinen

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