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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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rot wie eine Tomate. Nudge und der Gasman blickten mich auch ungläubig an. Zum Glück war Iggy blind, und Angel holte für Fang Wasser.
    Der Gasman schaute mich an, dann Fang, dann Iggy. Offensichtlich war er sicher, dass ich jegliche Verbindung zur Realität verloren hatte.
    Langsam setzte Fang sich mit zusammengekniffenen Lippen auf. Schweiß brach ihm auf der Stirn aus. »Mann, das fühlt sich echt übel an«, sagte er.
    Das war das Höchste, was er je zugegeben hatte, jedenfalls in Bezug auf Schmerzen. Mühsam stand er auf und nahm von Angel das Wasser. Er spülte sich den Mund aus und spuckte in den Sand.
    »Ich werde Ari umbringen«, erklärte Fang.
    119 Fang und der Rest von uns flogen zurück nach Manhattan, ohne wegen Verletzungen oder Erschöpfung – oder beidem – vom Himmel zu stürzen.
    »Du bist schon ein echter Macho«, sagte ich, als wir in der Dunkelheit des Central Park landeten. Er sah total fertig aus, verschwitzt und blass, aber er war die gesamte Strecke geflogen, ohne sich zu beklagen.
    »Ja, so bin ich eben«, sagte er und blickte mich durchbohrend an. Dieser Blick sagte deutlich: Ich habe nicht vergessen, was du getan hast. Der Kuss .
    Ich wurde tiefrot. Es war mir unglaublich peinlich. Darüber würde ich nie im Leben hinwegkommen.
    »Ist wirklich alles okay mit dir, Fang?«, fragte Nudge rührend besorgt. Nudge liebte Fang.
    Fang sah aus, als sei er von einer Klippe gefallen. Große purpurrote Blutergüsse entstellten sein Gesicht. Dann die furchtbaren Kratzer von Aris Klauen auf den Wangen. Steifbeinig, offensichtlich mit Schmerzen, bewegte er sich.
    »Alles im grünen Bereich«, erklärte er. »Das Fliegen hat mir geholfen.«
    »Hört mal, wir müssen einen Platz finden, wo wir eine Zeit lang untertauchen und wieder zu Kräften kommen können. Danach starten wir einen neuen Versuch wegen des Instituts«, sagte ich. »Wir müssen herausfinden, wo es ist – wir können jetzt nicht aufgeben. Richtig, Leute?«
    »Ja, richtig«, sagte Nudge. »Das machen wir, damit wir es hinter uns bringen. Ich will über meine Mom Bescheid wissen. Und noch anderes. Ich will die ganze Geschichte wissen – gut oder schlecht.«
    »Ich auch«, sagte der Gasman. »Ich will meine Eltern finden, damit ich ihnen sagen kann, was für Ärsche sie sind. Zum Beispiel: Hallo, Mom und Dad. Ihr habt sie echt nicht mehr alle! «
    Ich beschloss, aus Sicherheitsgründen lieber unterirdisch zu bleiben. In der U-Bahn-Station sprangen wir vom Bahnsteig und marschierten auf der Strecke weiter. Irgendwie sah alles bekannt aus. Und tatsächlich – nach wenigen Minuten kamen wir zu der großen, von Feuern erleuchteten Höhle, wo die Obdachlosen lebten. Ein trautes Heim, besonders wenn man eine Kanalratte war.
    »Mann, das sieht echt einladend aus«, sagte Fang und rieb sich die Hände.
    Ich schnitt eine Grimasse, als wir auf unseren Betonvorsprung kletterten. Im Inneren war ich froh, noch genug Energie zu haben, um sarkastisch zu sein.
    Plötzlich fühlte ich mich erschöpft und emotional ausgelaugt. Ich streckte die Faust vor, um unsere Schlafzeremonie durchzuführen. Danach kuschelte sich Angel an mich. Ich vergewisserte mich, dass alle, besonders Fang, okay waren. Dann legte ich mich hin. Verzweiflung legte sich über mich wie eine Decke.
    Ich war mitten in einer durch den Schlaf verursachten Hirnexplosion, als ich spürte, wie ich an die Oberfläche des Bewusstseins trieb. Ich öffnete aber nicht die Augen. Ohne den Impuls zu analysieren, streckte ich blitzschnell die Hand aus – und erwischte von jemandem das Handgelenk.
    Immer noch rein instinktiv setzte ich mich auf und drehte dem Unbekannten den Arm auf den Rücken. Dann waren alle meine Sinne hellwach.
    »Ganz cool bleiben!«, flüsterte der Besitzer des Arms wütend. Ich drückte weiter. Gleich würde ich ihm den Arm auskugeln. Ja, das hätte ich tatsächlich getan.
    »Du pfuscht wieder an meinem Mac rum«, sagte der Hacker. Ich ließ ihn los. »Mein Gott, was ist mit dem passiert?« Er deutete auf Fang.
    »Hab mich beim Rasieren geschnitten«, sagte Fang.
    Der Hacker rieb sich die Schulter des Arms, den ich ihm verdreht hatte. »Warum seid ihr zurückgekommen?«, fragte er wütend. »Ihr habt meine Festplatte total ruiniert.«
    »Mal sehen«, meinte ich. Mürrisch öffnete er seinen Laptop.
    Den Bildschirm bedeckte der Inhalt meines Kopfes: Bilder, Wörter, Fotos, Karten, mathematische Gleichungen.
    Der Hacker schien verblüffter als ich zu sein. »Das ist

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