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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Pagillia.
    „Das hat sich schnell herumgesprochen“, entgegnete Sully. „Ich nehme an, dass Redford Sie angerufen hat.“
    „Er ist um Miss Shapiro besorgt, so wie wir alle. Aus purer Neugierde: Was haben Sie mit der ganzen Sache zu tun?“
    „Ich bin mit Georgia Dudley aufgewachsen … das heißt, mit Schwester Mary Teresa. Ihr Bruder ist mein bester Freund, und sie wusste, dass ich ihr helfen würde. Leider habe ich ihre Nachricht zu spät erhalten, um ihr noch helfen zu können.“
    „Ja, das war ein harter Schlag“, sagte Pagillia. „Man kann sich kaum vorstellen, dass eine Nonne Selbstmord begeht.“
    Sully presste die Lippen aufeinander. „Sie wurde ermordet.“
    „Wissen Sie etwas, das ich nicht weiß?“ fragte Pagillia.
    „Ja“, antwortete Sully. „Ich kannte Georgia. Sie konnte nicht schwimmen und hatte Angst vor Wasser. Selbst wenn sie sich hätte umbringen wollen, wäre sie niemals in einen Fluss gesprungen.“
    „Wir haben Informationen, dass ein Priester ihren Tod mit angesehen hat.“
    „Ich bestreite nicht, dass sie ertrunken ist, aber irgendjemand hat dafür gesorgt.“
    „Das können Sie wohl kaum beweisen“, gab Pagillia zu bedenken.
    „Es sei denn, ich finde Virginia Shapiro“, sagt Sully. „Soweit wir wissen, ist sie die einzige Überlebende aus der Gruppe, abgesehen von der Person, die das alles eingefädelt hat.“
    „Ich habe die anderen Polizeistationen informiert, die mit den übrigen Todesfällen zu tun hatten. Hier in St. Louis wird eine zentrale Kommission eingerichtet. Aber da der Fall über die Landesgrenzen hinausgeht, kann ich wohl annehmen, dass das FBI ihn übernehmen wird, oder?“
    Sully zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, aber nicht durch mich. Ich bin zu sehr persönlich in die Sache verstrickt, als dass man mir den Fall übertragen würde. Was ich hier mache, ist völlig inoffiziell.“
    „Verstehe. Aber falls Sie irgendetwas benötigen, können Sie auf unsere Unterstützung bauen.“
    „Danke“, sagte Sully.
    „Und was haben Sie jetzt vor?“ fragte Pagillia.
    „Ich werde mir einen Wagen mieten und ein Versprechen einlösen, das ich einem sehr alten Freund gegeben habe.“
    Um Viertel nach drei am Nachmittag neigte sich die Tankanzeige der Reservemarke zu, und Ginnys Magen begann zu knurren. Sie fuhr durch eine lang gestreckte Kurve und sah, dass sie sich einer Stadt näherte. Sie atmete erleichtert durch, als ihr Blick auf das Schild am Ortseingang fiel.
    Collins, Mississippi, 2.541 Einwohner
    Zwar eine Kleinstadt, aber wohl groß genug, um ihr alles zu bieten, was sie benötigte. Sie ließ den Wagen an einer kleinen Tankstelle ausrollen, sofort kam der Tankwart zu ihr.
    „Volltanken?“ fragte er.
    „Ja, bitte“, antwortete Ginny. „Und sehen Sie bitte nach dem Öl.“
    „Wird gemacht, Ma’am. Verdammt heiß für einen Juli, nicht wahr?“
    Sie nickte. „Gibt es hier irgendwo einen Geldautomaten?“
    Er zeigte zur Straße. „Sehen Sie die Bank da vorne? Gleich um die Ecke ist der Automat.“
    „Ich bin in ein paar Minuten wieder da“, sagte Ginny und ging in Richtung Straße.
    Als sie kurz darauf zurückkehrte, war ihr Wagen voll getankt, und der Mann wischte gerade noch über das letzte Fenster.
    „Wie viel bin ich Ihnen schuldig?“ fragte sie.
    „Dreiundzwanzig fünfzig.“
    Ginny gab ihm das Geld genau passend. „Oh, das hätte ich ja fast vergessen. Ich brauche noch eine Straßenkarte.“
    Er holte eine Karte von Mississippi und reichte sie ihr: „Irgendein bestimmtes Ziel?“
    „Eigentlich nicht“, antwortete sie, zahlte und fuhr ab. Einige Häuserblocks weiter hielt sie an einem Drive-in an und bestellte einen Hamburger und ein Milchshake. Der Geruch von gegrilltem Fleisch und die Hitze, die an diesem Tag herrschte, erinnerte sie an Picknicks mit der ganzen Familie. Sie presste sich in den Sitz, schloss die Augen und kämpfte gegen Tränen an. Wenn doch bloß ihre Eltern noch lebten. Wenn …
    Sie setzte sich ruckartig auf. Selbstmitleid würde ihr nicht weiterhelfen. Im Gegensatz zu ihren alten Freundinnen lebte sie schließlich noch.
    Ein Mädchen im Teenager-Alter kam mit einem Tablett aus dem Drive-in. Ginny griff nach ihrer Geldbörse. Nachdem sie sich gestärkt hatte, fuhr sie vom Parkplatz und ließ kurz darauf die Stadt Collins hinter sich.
    Der Drang, so schnell wie möglich das Weite zu suchen und sich dann vor der Welt zu verstecken, war einfach übermächtig. Bis jetzt war sie einfach unterwegs gewesen und

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