Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
Blick standhalten zu können, anstatt immer als Erster woanders hinzusehen.
    „Ich habe überlegt … wegen dieser Pressekonferenz. Ich meine, muss ich diesmal mit dabei sein? Ich habe wirklich keine …“
    „Du gehörst zur Familie! Du wirst an meiner Seite sitzen!“
    Komm schon, Feigling! Sag ihm, was du denkst. Wenn du zu feige bist, dann mach mir Platz und gib mir eine Chance bei dem Alten.
    Phillips Magen begann sich umzudrehen, während er versuchte, diese ständige Stimme in seinem Kopf zu ignorieren.
    „Warum, Vater? Ich bin nichts. Im Vergleich zu dir bin ich ein Versager. Ich habe kein Ziel – keine Träume. Ich lebe noch immer zu Hause, und ich habe seit vier Jahren keinen Vollzeitjob halten können.“
    Ja, aber ich kann dir zeigen, wie du dich vergnügen kannst.
    „Du bist mein Sohn“, sagte Emile. „Du wirst deinen Weg finden, wenn die Zeit gekommen ist.“
    „Und wenn nicht?“ wollte Phillip wissen.
    Emile schüttelte so entschieden den Kopf, als wäre dieser Gedanke völlig abwegig.
    „Das ist jetzt nicht die Zeit, um darüber zu diskutieren“, erwiderte Emile. „Ein anderes Mal, wenn wir nicht so in Eile sind.“
    Er ging an ihm vorbei aus dem Zimmer und klopfte Phillip halbherzig auf die Schulter.
    Phillip seufzte. Die Zeit hatte noch nie für ihn gearbeitet, und es gab keinen Grund zu der Annahme, dass es diesmal anders sein würde. Jetzt erst recht nicht mehr. Er würde niemals auch nur in die Nähe von dem kommen, was sein Vater erreicht hatte, von einem Überbieten ganz zu schweigen. Mit hängenden Schultern folgte er seinem Vater nach unten. Wie sollte man es mit einem Mann aufnehmen, der die Heilkraft des menschlichen Geistes entdeckt hatte, wenn er nicht einmal seine eigenen Gedanken unter Kontrolle bekam?
    Sully erwachte schlagartig und setzte sich auf. Er hatte geträumt, aber von was? Der Traum verschwand bereits aus seinem Gedächtnis, aber er wusste noch, dass er nicht von der angenehmen Sorte gewesen war. Er sah auf die Uhr und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen und zu duschen. Draußen war ein neuer Tag angebrochen, und es wurde Zeit, dass er ihn nutzte.
    Nachdem er geduscht hatte, zog er sich rasch an. Bevor er sich aber auf den Weg machen konnte, musste er ein Telefonat erledigen, eines, das ihm nicht leicht fallen würde. Er ging ins Wohnzimmer, schloss das Telefon wieder an und ging zurück ins Schlafzimmer. Dort setzte er sich auf die Bettkante und griff nach dem Hörer des zweiten Apparats in der Wohnung. Er musste Tom Dudley anrufen.
    Nach dem zweiten Klingeln meldete sich eine Frauenstimme.
    „Susan, hier ist Sully. Ich muss mit Tom reden. Ist er noch da?“
    „Sully! Wie schön, deine Stimme zu hören“, sagte Susan. „Ja, er ist hier. Er wird sich auch über deinen Anruf freuen.“ Dann, mit gesenkter Stimme: „Du hast das von Georgia gehört?“
    „Ja, und deshalb rufe ich auch an.“
    „Warte, ich hole ihn ans Telefon.“
    Sully wartete. Das war die Art von Anruf, die er hasste.
    Außer „Es tut mir Leid“ konnte man wenig sagen, wenn jemand gestorben war. Aber wenn dieser Jemand zur Familie des besten Freundes gehört hatte, dann waren diese Worte noch schwerer auszusprechen.
    „Sully, bist du das wirklich?“ fragte Tom Dudley.
    Trotz der traurigen Umstände musste Sully grinsen: „Ja, ich bin es wirklich. Wie geht es dir?“
    Es folgte eine lange Pause, dann sprach Tom weiter, als wäre alles Leben aus ihm gewichen: „Es ging uns schon mal besser.“
    „Aus dem Grund rufe ich dich an. Es gibt da eine Sache, die Georgias Tod betrifft und die deine ganze Familie wissen sollte. Aber ich will es dir überlassen, mit den anderen darüber zu reden.“
    „Wie meinst du das?“ fragte Tom.
    „Ich arbeite nicht offiziell an dem Fall, aber …“
    „Fall? Was für ein Fall? Georgia hat sich umgebracht. Pater Joseph war Augenzeuge.“
    „Hör mir einfach zu“, sagte Sully. „Und vertrau mir.“
    Er berichtete ihm alles, was er bislang in Erfahrung gebracht hatte und dass er versuchte, die Letzte aus der Klasse zu finden, bevor es zu spät war.
    „Mein Gott, Sully, du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für unsere Mutter bedeuten wird … für die ganze Familie. Wir haben die ganze Zeit versucht zu verstehen, was in sie gefahren war, aber nichts wollte zu dem Menschen passen, den wir kannten.“
    „Das kann ich mir gut vorstellen“, sagte Sully. „Ich möchte dich nur um einen Gefallen bitten. Kannst du die Sache im Augenblick

Weitere Kostenlose Bücher