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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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nachgetragen. Carney, der sich für Ginny interessiert hatte, war derjenige mit der größten Wut im Bauch, und er hatte in der letzten Stunde über fast nichts anderes geredet.
    „Gottverdammt! Ich sags euch noch mal … ich lasse mich nich von so ’nem Drecksack auf den Boden drücken. Soll nich glauben, dass er ungeschoren davonkommt.“
    Freddie saß am Steuer und machte sich nicht die Mühe, etwas zu erwidern, sondern überließ das Bemitleiden Dale, dem jüngsten der drei Brüder. Der war von klein auf ein Ja-Sager gewesen. Ganz egal, was sie machten, er war immer mit dabei, selbst wenn er wusste, dass er einen Fehler beging. Freddie hatte keinen großen Respekt vor Dale, andererseits machte es ihm aber auch nichts aus, wenn er mit dabei war.
    „Kann ich voll verstehen“, sagte Dale. „Der Kerl hat kein Recht, ’ne Knarre auf dich zu richten. Du wolltest doch nur ’n bisschen Spaß haben.“
    „Verdammt Recht hast du!“ polterte Carney und nahm noch einen Schluck Bier.
    Sie legten einige Kilometer zurück, während sich Carney weiter betrank. Plötzlich schlug er mit der Faust auf das Armaturenbrett des Pick-ups.
    „Fahr die Scheißkarre zurück“, lallte er. „Ich will zu Daddy. Wir sind zu Daddy gefahren, und ich will ihn sehen.“
    „Hör auf damit, Carney, du schlägst mir noch eine Beule in meinen Wagen. Jetzt beruhige dich. Wir fahren morgen zu Daddy, wenn du wieder nüchtern bist, klar?“
    „Nein, ich will sofort zu Daddy! Er wird auch nich jünger. Stell dir vor, er gibt den Löffel ab, und ich kann mich nich mal von ihm verabschieden!“ Die tränenerstickte Stimme wandelte sich zu einem Wutausbruch, der seine Gedanken nur noch wirrer werden ließ. „Das is die Schuld von dieser Schlampe! Ihre Schreierei und überhaupt. Was hat diese Schlampe gemeint, was ich von ihr wollte?“
    Freddie sah ihn wütend an. „Du weißt, wie du bist, wenn du zu viel Dope intus hast. Wahrscheinlich dachte sie, du dämliches Arschloch wolltest sie vergewaltigen. So was hatte ich selbst ja auch schon befürchtet.“
    „Genau, Carney, du hast ihr doch gesagt, was du von ihr wolltest“, stimmte Dale zu.
    Carney schlug ihm gegen die Schulter. „Halt dein bescheuertes Maul“, murmelte er und warf die leere Bierdose aus dem Seitenfenster. „Wir suchen uns jetzt ’n Motel. Und morgen früh fahr’n wir zu Daddy, damit das klar is!“
    Die beiden anderen Brüder schwiegen für den Moment, aber Carneys Wut kochte weiter. Er würde dafür sorgen, dass die Frau und der Typ bei ihr es noch bedauern sollten, was sie ihm angetan hatten.
    Sully hatte sich fast fertig angezogen, als sein Handy klingelte. Er ging um das Bett herum und antwortete beim dritten Klingeln.
    „Sullivan Dean.“
    „Hallo, Sully. Dan Howard hier. Wie geht’s?“
    Er setzte sich auf die Bettkante. „Ganz gut. Ich nehme an, der Boss hat dich angerufen.“
    „Genau. Ich wollte mich mal bei dir melden und dich auf den neuesten Stand bringen. In allen sechs Städten tragen Leute für mich Daten über jedes der Opfer zusammen. Die ganze Sache bereitet mir eine Gänsehaut. Auch wenn sie sich auf den ersten Blick umgebracht haben, ist das verdammt bizarr.“
    „Ich weiß, was du meinst“, sagte Sully. „Und wenn du mich fragst, ist der Fall von Schwester Mary am bizarrsten von allen.“
    „Ich habe gehört, dass du sie gekannt hast. Mein Beileid.“
    „Danke. Genau genommen ist sie der Grund, dass ich mich in diese Sache vertieft habe.“
    „Was ist mit dieser Miss Shapiro? Glaubst du, dass sie irgendetwas weiß?“
    „Nein. Sie steht Todesängste aus und versteckt sich vor der ganzen Welt und sämtlichen Telefonen. Aber sie steckt es trotzdem sehr gut weg.“
    „Sonst noch etwas, das ich wissen sollte?“ fragte Dan.
    „Ich bin gestern mit drei Kerlen hier aus der Gegend aneinander geraten, aber ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist. Ich werde sie trotzdem mal überprüfen lassen, nur um sicher zu sein.“
    „Könnten sie etwas mit dem Fall zu tun haben?“
    „Nein. Ihr Dad vermietet diese Anglerhütten, in denen wir untergekommen sind. Ich glaube, das war nur eine unglückliche Verkettung von Zufällen.“
    „Okay, aber wenn du irgendetwas in Erfahrung bringst, meldest du dich bei mir.“
    „Mache ich. Du aber auch“, erwiderte Sully und legte auf.
    Er dachte einen Moment lang darüber nach, wie er am besten vorgehen sollte, um über die drei Brüder etwas in Erfahrung zu bringen, und entschied dann, Myrna anzurufen. Wenn

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