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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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nur Zentimeter von seinem Knie entfernt.
    Sullys Blick fiel auf eine pulsierende Ader an ihrem Hals und auf die Schweißperlen, die sich auf ihrer Haut gebildet hatte. Sie mussten salzig schmecken.
    Er gab sich einen Ruck, als hätte ihm jemand eine Ohrfeige verpasst, während Ginny Shapiro nicht ahnte, in welche Richtung seine Gedanken abgeschweift waren.
    „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Wir sollten nur beide auf dem gleichen Wissensstand sein.“
    „Ich hole meine Notizen“, sagte Ginny und beugte sich quer über das Bett, um nach dem Block zu greifen.
    Sein Telefon klingelte, und Ginny erstarrte mitten in der Bewegung. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als sie sah, wie er in seine Tasche fasste.
    „Ginny … ganz ruhig. Mein Telefon tut Ihnen nichts.“
    Sie entspannte sich und war verlegen, dass sie so verängstigt reagiert hatte. Natürlich konnte sein Telefon ihr nichts anhaben. Was ging bloß in ihrem Kopf vor?
    „Ich weiß“, murmelte sie und ging nach draußen.
    Sully fluchte leise und nahm das Gespräch an. Es war Myrna.
    „Der Ford, Baujahr ’95 mit dem Kennzeichen 4XJ99 aus Mississippi, ist registriert auf einen Freddie Joe Auger aus Hemphill, Mississippi. Er ist einige Male wegen Trunkenheit und Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden, aber nichts Ernstes. Dale Wayne Auger, ebenfalls aus Hemphill, ist neun Mal wegen überhöhter Geschwindigkeit belangt worden, weiter nichts. Carney Gene Auger hat ein Vorstrafenregister, das länger ist als die Haare von Lady Godiva. Soll ich alles vorlesen?“
    Sullys Magen verkrampfte sich. Er hätte wissen müssen, dass es nicht so einfach sein würde, wie er zuerst geglaubt hatte.
    „Nein, nur die wichtigsten Punkte.“
    „Etliche Verhaftungen in Verbindung mit Drogen, Diebstahl, tätlicher Angriff mit einer tödlichen Waffe. Er ist ein richtiger Musterknabe.“
    „Ich nehme nicht an, dass noch ein Haftbefehl gegen ihn läuft, oder?“
    „Nein.“
    Sully seufzte. „Natürlich nicht, wäre ja auch zu einfach gewesen.“
    „Ihr Vater Marshall Auger ist der Bruder eines örtlichen Richters. Er ist Eigentümer und Leiter eines Angelreviers am Tallahatchie River, rund 160 Kilometer nördlich von Biloxi.“
    So viel wusste er selbst auch schon. „Okay, Myrna. Diesmal haben Sie bei mir aber richtig was gut. Wenn ich wieder in D.C. bin, lade ich Sie zum größten Steak der Stadt ein.“
    „Ich bin Vegetarierin.“
    Sully lachte. „Von wegen. Ich habe selbst gesehen, wie Sie auf der letzten Weihnachtsfeier bestimmt ein halbes Dutzend Shrimps verzehrt haben.“
    „Das war ein Rückfall, darüber bin ich jetzt hinweg.“
    „Myrna, darf ich Sie mal etwas Persönliches fragen?“
    „Nein.“
    Die Leitung wurde unterbrochen. Sully nahm sich vor, ihr Blumen zu schicken, sobald das alles vorüber war, dann stand er auf, um nach Ginny zu sehen.
    Sie saß auf der Treppe vor der Hütte.
    „Ich möchte Sie an einen sicheren Ort bringen.“
    Beunruhigt sprang sie auf. „Warum? Um was ging es in dem Anruf? Wissen Sie, wer …“
    Sully fasste sie am Arm. „Nein, nein. Beruhigen Sie sich und lassen Sie mich erklären.“
    Sie verstummte, beruhigte sich aber nicht. Er erkannte, dass sie nach wie vor angespannt war.
    „Es hatte nichts mit den Todesfällen zu tun. Es ging um den Kerl, der Sie heute Morgen belästigt hat.“
    Ginny runzelte die Stirn. „Was hat er damit zu tun? Ich dachte, er wäre hier aus der Gegend und hätte nichts …“
    „Er ist auch aus der Gegend. Sein Vater ist der Chef von diesem Laden, was bedeutet, dass er wiederkommen wird, um es noch einmal mit uns aufzunehmen. Ich habe ihn heute Morgen ganz schön auflaufen lassen.“
    Ginny seufzte und fuhr sich frustriert mit den Fingern durchs Haar.
    „Nein! Verdammt noch mal, nein!“
    „Was meinen Sie?“
    „Ich renne bereits vor jemandem weg, den ich nicht identifizieren kann. Ich werde nicht schon wieder weglaufen. Ich habe lieber einen Feind, den ich kenne. Ich werde nicht in irgendeine Stadt mitkommen. Da sind zu viele Menschen und Orte, vor denen man sich in Acht nehmen muss. Ich möchte nirgendwohin, wo man mich aus dem Schatten heraus beobachten und alles notieren kann – von der Tatsache, dass ich im Schlaf weine, bis hin zur Feststellung, wie oft ich zur Toilette gehe.“
    Sully war so perplex über ihre Offenheit, dass er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
    „Sie weinen im Schlaf?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Manchmal schon.“
    Er wollte sie

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