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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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später würde sie eine Reinigung finden müssen, sonst hätte sie nichts Sauberes mehr anzuziehen. In dem Moment fielen ihr die Waschmaschine und der Trockner ein, die sie im Haus gesehen hatte.
    „Und worüber sollen wir dann sprechen? Bestimmt nicht über den Zwischenfall, der uns beiden einen Krankenhausaufenthalt beschert hat. Und du bist auch sicher nicht in der Stimmung, noch einmal über die Montgomery Academy mit mir zu reden.“
    „Nun, nicht unbedingt.“
    „Abgesehen von Geschichten aus unserer Kindheit, die wir ja schon in der Hütte im großen Stil ausgetauscht haben, bleiben uns dann nur noch Sex und Brettspiele. Und ich bin ziemlich sicher, dass wir hier kein Monopoly finden.“
    Ginny schluckte, wollte ihn aber nicht damit durchkommen lassen. Nicht schon wieder.
    „Über was reden Männer, wenn sie zusammen sind?“ fragte sie.
    „Sport, Arbeit, Frauen und Sex.“
    Sie kniff verärgert die Augen zusammen.
    „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“
    Sully grinste. „Nein, aber es hat dich aufhorchen lassen, stimmts?“
    Ihr wütender Blick hielt sich noch eine Sekunde lang, dann begann sie zu grinsen.
    „Du bist unmöglich, weißt du das?“
    Er wurde ernst und senkte die Stimme: „Schatz, ich bin so pflegeleicht, dass dir schwindlig werden könnte.“
    Ginny hatte die Vision nackter schweißgebadeter Körper, woraufhin sie abrupt aufstand.
    „Wohin gehst du?“ fragte Sully.
    „Ich muss an die Luft.“
    „Draußen ist es aber heißer als hier im Haus.“
    „Da wäre ich nicht so sicher“, erwiderte sie und verließ das Zimmer. Sie überließ es ihm, ihre Bemerkung zu deuten.
    Sully wollte ihr folgen, blieb dann aber stehen. Er hatte es wieder gemacht, sie gedrängt, obwohl er sich hätte zurückhalten müssen. Wütend brachte er das benutzte Geschirr in die Küche. Abwaschen konnte er später immer noch. Auch wenn sie allein sein wollte, würde er sie nicht aus den Augen lassen.

12. KAPITEL
    G inny dachte, sie sei allein. Gerade noch hatte sie am Pool gestanden und dem Plätschern des Wassers gelauscht, und jetzt flüsterte ihr Sully ins Ohr: „Komm mit ins Haus.“
    Sie drehte sich um zu ihm und sah ihn an, wie er im Mondschein neben ihr stand. Sie wünschte sich, seine Gedanken lesen zu können.
    „Bitte“, fügte er an.
    Sie seufzte, und es überraschte sie beide, als sie sich von ihm in die Arme nehmen ließ und ihren Kopf an seine Brust legte.
    „Ich weiß nicht, wie ich dieses Spiel spielen soll“, sagte Ginny. „Wir haben eine Linie überschritten, und ich habe das erst bemerkt, als es zu spät war. Aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich mich davon hätte aufhalten lassen, wenn es mir aufgefallen wäre.“
    Instinktiv hielt er sie fest, aber die Überraschung über ihre Worte, darüber, wie sie ihm ihre Seele öffnete, war so groß, dass er nicht wusste, was er sagen sollte.
    „Das ist auch keine Heldenverehrung“ fuhr sie fort. „Auch wenn du dich schon zweimal als mein Held entpuppt hast.“
    Er schüttelte den Kopf und zwang sich, den Mund zu halten, obwohl er am liebsten auf der Stelle hier im Mondschein mit ihr geschlafen hätte. Er wollte es mehr als alles andere.
    „Ich weiß, Sully, dass ich dir etwas bedeute. Aber ich weiß nicht, wie viel. Ist es deine Pflicht, die dich zu meinem Helden macht, oder ist es pure Lust?“
    „Verdammt“, murmelte er und hätte sie am liebsten geschüttelt, dachte aber noch rechtzeitig an ihre Prellungen. „Das ist wieder typisch Frau. Alles und jedes muss analysiert werden.“
    „Vielleicht, aber vielleicht ist es auch die Reporterin in mir. Ich muss immer alle Fakten kennen, ehe ich den nächsten Schritt mache.“
    Er antwortete nicht.
    Der Schmerz, von ihm abgelehnt worden zu sein, brach ihr das Herz, doch sie würde ihm nicht den Gefallen tun, es sich anmerken zu lassen.
    „Tut mir Leid“, fuhr sie fort. „Ich schätze, ich habe mich zu weit vorgewagt, aber mach dir deswegen keine Sorgen. Ich werde mich nicht in ein Häufchen Elend verwandeln, nur weil mich ein Mann nicht will.“
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und fühlte einen plötzlichen Schauder.
    „Weißt du was, Sully? Du hast dich geirrt. Es
ist
hier draußen kühler als im Haus. Jetzt bin ich müde. Richtig müde. Ich lege mich jetzt schlafen, und wenn wir morgen früh aufwachen, dann war das alles hier nur ein böser Traum.“
    Er hörte an ihrer Stimme, dass sie ihre Tränen unterdrückte. Sie brachten das Fass zum Überlaufen. Ob er sich richtig

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