Das Experiment
verhielt oder nicht, seine Geduld war jetzt am Ende.
„Warte.“
Seine Stimme ließ sie anhalten, aber sie brachte es nicht fertig, sich zu ihm umzudrehen.
„Was ist?“ murmelte sie.
„Du glaubst, ich will dich nicht? Ich liege nachts wach und male mir aus, was ich alles mit dir machen möchte. Ich träume davon, mit dir zu schlafen, und das hat weder etwas mit meinem Job noch mit purer Lust zu tun. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, aber dein Gesicht wird mir für den Rest meines Lebens nicht mehr aus dem Kopf gehen.“ Er berührte sie sanft am Hinterkopf und strich über eine dunkle, seidige Haarsträhne. „Du willst die Wahrheit hören? Na gut, hier ist sie. Ich habe Angst, dich zu berühren, da ich befürchte, dass dich meine Berührung an Carney Auger erinnert, dass du nur ihn sehen wirst, wenn ich dich in die Arme nehme.“
Ginny drehte sich um. „Oh Sully, nein“, gab sie entsetzt zurück. „Niemals. Nicht mit dir. Ich bin in deinen Armen eingeschlafen, weißt du noch? Du hast mich im Krankenhaus in deine Arme genommen, und als ich am Morgen aufgewacht bin, da habe ich zutiefst bedauert, dass die Umstände nicht anders waren. So oft habe ich darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, neben dir aufzuwachen. Ich hatte erwartet, dass wir uns in jener Nacht lieben würden. Und danach auch. Ich wollte nicht verprügelt werden und hässlich und halb verrückt sein.“
Ihre Worte bohrten sich wie ein Messer in seinen Verstand und schnitten sich durch Barrieren, von deren Existenz er nichts gewusst hatte. Ohne nachzudenken zog er sie an sich, und als sie ihre Arme um seine Hüfte legte, wusste er, dass es kein Zurück mehr gab.
„Ginny, du bist so wunderschön. Hässlich war nur das, was man dir angetan hat.“
Sie sah ihn an, auch wenn sie sein Gesicht in der Dunkelheit kaum noch ausmachen konnte. Dabei wurde ihr klar, dass sie ihn gar nicht sehen musste, um die Wahrheit zu wissen. Sein Tonfall und seine sanften Berührungen sagten ihr alles.
Sie seufzte und ließ ihren Kopf an seine Brust sinken.
„Und …?“
Sully musste über Ginnys Verhalten lächeln.
„Und ich gebe zu, dass zwischen uns sehr wohl etwas ist. Wolltest du das hören?“
„Ja.“
„Kann ich sonst noch irgendetwas für dich tun?“ murmelte er. „Soll ich mich umbringen, bevor ich einen noch größeren Narren aus mir mache?“
Sie erwiderte nichts. Stattdessen standen sie einfach nur einen Moment lang da und sahen sich in die Augen.
„Ein Teil von mir fürchtet sich davor, loszulassen und dir völlig zu vertrauen. Oh … ich weiß, dass du körperlich auf mich aufpassen wirst, aber mein Herz ist in Gefahr. Im Moment muss ich glauben können, dass du mir die Wahrheit sagst.“
„Verdammt, Ginny, ich weiß nicht, was ich sonst noch …“
„Warte“, bat sie ihn und legte einen Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Was ich damit sagen will … wenn das hier nur eine Illusion ist und du mir einfach das erzählst, was ich hören will … dann will ich davon nichts wissen.“
Verletzt und verärgert kämpfte Sully mit sich, auf der Stelle ins Haus zurückzukehren. Doch ein Teil von ihm konnte sie in gewisser Weise verstehen. Sie hatte bereits so viel verloren. Und sie war immer noch in Gefahr. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, auch noch ihr Herz zu verschenken, das das Einzige war, was sie noch besaß.
„Ich bitte dich noch mal“, sagte er, „mit ins Haus zu kommen.“
„Ja, ich glaube, es wird Zeit.“
Der Mond warf helle Lichtstreifen auf den Fußboden, als Sully sie langsam auszog. Ginny wusste, was sich abspielen würde, aber ihr kam es vor, als würde sie sich selbst aus einiger Entfernung zusehen. Nichts schien real zu sein. Ihr Kleid lag wie ein Tintenklecks auf dem Boden, das tiefe Blau verlor sich zwischen den Schatten. Sie spürte Sullys heißen Atem auf ihrem Gesicht, als er sie umfasste, um ihren BH zu öffnen. Die Kühle des klimatisierten Raums ließ ihre Brustspitzen hart werden und so wirken, als flehten sie danach, berührt zu werden.
Und das machte er dann auch.
Sie atmete heftig ein, als sie seine Zunge auf ihrer Haut spürte. Als sie merkte, dass er unendlich sanft mit seinen Zähnen an ihrem Busen spielte, riss sie ihn an sich, weil sie mehr wollte – mehr Lust und mehr Schmerz. Aber er machte nicht weiter. Noch nicht.
Während sie nach Luft schnappte, schob er seine Finger unter ihren Slip und zog ihn ihr aus.
Er beugte den Kopf vor und nahm ihr
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