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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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anging.
    „Ich beeile mich“, sagte er. „Beugst du den Kopf einen Moment nach vorn? Ich muss deinen Nacken einreiben.“
    Sie befolgte seine Anweisung und nahm das Gefühl seiner Finger auf ihrer Haut in sich auf, wie sie langsam die Sonnenlotion verrieben. Plötzlich tauchte vor ihrem geistigen Auge das Bild von Carney Auger auf, der über sie herfiel. Doch ehe sie in Panik geraten konnte, wurde aus dessen Gesicht das von Sully. Das Gefühl, dass sich ihr Magen umdrehen müsste, verschwand und wurde durch die Vorstellung ersetzt, Sullys Körper zwischen ihren Beinen zu fühlen. Ohne es erlebt zu haben, wusste sie schon jetzt, dass er sie genauso wunderbar lieben würde, wie er alles andere machte. Er würde völlig auf sie konzentriert sein, und das Einzige, was ihn interessieren würde, war, ihr Freude zu bereiten.
    Sie stöhnte auf, und Sully hielt sofort inne. „Habe ich dir wehgetan, Schatz?“
    „Nein, es fühlt sich einfach gut an.“
    „Okay, das dürfte jetzt genügen“, sagte er. „Deine Beine cremst du dir bitte selbst ein.“ Er gab ihr die Flasche und sprang in den Pool, froh darüber, sich ins lauwarme Wasser zurückziehen zu können. Er musste mehr Distanz zwischen sich und Ginny bringen, und das war das Einzige, was er im Moment zu tun hatte.
    Ginny verrieb die Lotion auf ihren Beinen. Als sie fertig war, befand sich Sully vor ihr. Er stand bis zur Brust im Wasser und wartete auf sie.
    „Bist du so weit, dass du wieder ins Wasser kommst?“
    „Ja.“
    „Brauchst du Hilfe?“
    „Es geht schon“, erwiderte sie und empfand ein Gefühl der Enttäuschung, als er davonschwamm.
    Das Abendessen war beinahe so angespannt wie an dem Abend in der Hütte, als sie sich fast gegenseitig an den Kragen gegangen waren. Diesmal aber wusste Sully, welche Ursache die angespannte Atmosphäre hatte.
    Anziehung, Lust.
    Aber zumindest für ihn war da noch mehr im Spiel. Als er Ginny auf dem Foto in ihrem Apartment gesehen hatte, war aus ihr mehr als nur Georgias Freundin geworden – mehr als nur das Ziel eines Anschlags. Sie war real geworden. Und als er sich in ihrem Bett schlafen gelegt hatte, war es ihm vorgekommen, als würde er in ihre Haut schlüpfen. Er war ihr zu schnell zu nahe gekommen, und jetzt war es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen. Sully hatte sich in sie verliebt, auch wenn er keinen ungünstigeren Zeitpunkt dafür hätte erwischen können.
    Ginny versuchte, Sully nicht anzustarren, obwohl es fast unmöglich war, ihn zu ignorieren. In seinem weißen Polohemd und der hellblauen Jeans sah er aus wie ein Model aus einem Modekatalog. Es war ein ungewohnter Anblick, vor allem, wenn sie an das T-Shirt und die Jeans dachte, die er in der Hütte getragen hatte. Die kleine Stelle, an der sie im Krankenhaus seinen Kopf hatten rasieren müssen, um seine Verletzung zu behandeln, begann schon wieder zuzuwachsen. Dank der leicht strubbeligen Frisur, die er zu bevorzugen schien, fiel die Stelle nicht so sehr auf.
    „Ist der Hamburger nicht durch?“ fragte er, als er merkte, dass sie kaum etwas gegessen hatte.
    Ginny zwinkerte und sah auf ihren Teller. „Oh … nein, nein … er ist genau richtig.“
    Mit einem Mal wurde ihr klar, wie hungrig sie war, und sie nahm den Hamburger in beide Hände, um einen großen Bissen abzubeißen.
    Sully schüttelte den Kopf und legte dann Kartoffelsalat nach. Der war zwar nicht so lecker wie der, den seine Mutter zubereitete, aber da er Ginnys Kochkünste kennen gelernt hatte, war alles akzeptabel, das bereits fertig zubereitet war.
    „Du hast dir einen leichten Sonnenbrand geholt“, sagte Sully und deutete auf ihre Nase.
    Sie nickte, während sie schluckte.
    „Ich glaube aber nicht, dass sich die Haut abschälen wird“, fügte er an. „Sie ist nur ein wenig gerötet.“
    Ginny legte den Hamburger auf den Teller und wischte sich den Mund mit der Papierserviette ab. Es ging ihr auf die Nerven, dass sie beide ständig um den heißen Brei herumredeten, anstatt einfach auf den Punkt zu kommen. Das musste ein Ende nehmen.
    „Sully, hör auf damit.“
    Überrascht verschluckte er den nur halb gekauten Bissen.
    „Womit soll ich aufhören?“
    „Dieser … dieser … Small Talk. Um Himmels willen, wir beide haben zusammen doch schon genug durchgemacht.“
    Sully legte seine Gabel auf den Teller und lehnte sich zurück. „Also kein Small Talk mehr?“
    „Ja, bitte“, antwortete sie und wischte in Gedanken vertieft die Krümel von ihrem Kleid. Früher oder

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