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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Kamrath
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endlich bist du wieder da!«
    »Hallo Mama, ich hoffe dir geht es gut. Hallo Manfred.«
    »Hallo.«
    »Danke, wie war denn der Urlaub?«
    »Schön, aber lass uns erst heimfahren. Ich bin etwas k. o. und will unter die Dusche.«
    »Ja gut, aber dann erzählst du was.«
    »Sicher, also wer trägt mir jetzt meine Koffer?« Ich grinste Manfred an.
    »Ausnahmsweise, aber glaub ja nicht, dass das zur Gewohnheit wird.«
    Schon hatte Manfred meine Koffer genommen und wir gingen zum Auto, luden die Sachen ein und fuhren nach Hause. Kaum saß ich im Auto, als ich auch schon wieder eingeschlafen war. Ich wurde erst wach, als wir schon vor dem Haus hielten. Ich trug die Koffer in mein Zimmer, ging unter die Dusche und lief dann in die Küche zu meiner Mutter, die mir noch etwas zu Essen gemacht hatte. Manfred war gleich gefahren, weil er am nächsten Tag sehr früh zur Arbeit musste.
    »Na hast du dich erfrischt?«
    »Ja, und jetzt habe ich Hunger. Was gibt es denn?«
    »Wurstbrote, aber jetzt erzähl mal, wie war es denn? Was sind denn die Müllingers für Leute und wer ist dieser Mike?«
    Mike, wie würde es ihm wohl gerade gehen? Würde er mich gerade vermissen. Bestimmt, aber ich konnte jetzt nicht an ihn denken, ich musste etwas sagen, aber was? Sollte ich es gleich hinter mich bringen? Aber, wie würde sie reagieren. Würde sie mich verstehen?
    Augen zu und durch, es muss ja sein.
    »Mama, setzt dich mal her, ich muss mit dir reden.«
    »Was ist denn, das hört sich ja ernst an. Was gibt es denn?« Sie setzte sich auf einen Stuhl und ich atmete einmal tief durch.
    »Also, Mama, die Müllingers sind sehr nett, sie haben drei Kinder. Gaby, Tim und eben den besagten Mike …«
    »Und ist Gaby nett?«
    »Bitte unterbrich mich nicht, es gibt da noch etwas, was du wissen musst. Mike ist schwul und ich habe mich in ihn verliebt.«
    »Aha, und wie sieht er aus?«
    Bitte? Hatte ich da gerade richtig gehört? Keine Fragen, ob ich mir sicher bin. Oder Vorhaltungen, dass er mich verführt hatte und es doch unmöglich wahr sein könnte. Eben all die Fragen, von denen man denkt, sie würden einem gestellt werden.
    »Was hast du da gerade gesagt?«
    »Ich hab dich gerade gefragt, wie er aussieht.«
    »Keine Vorhaltungen, keine Predigten?«
    »Nein, was sollte ich denn machen, dich anschreien, dich schlagen, rausschmeißen? Was würde das denn bewirken? Ändern würde es nichts, du bist wie du bist, bist mein Sohn und ich werde dich immer lieben, da kann kommen, was will …«
    »Danke Mama, das bedeutet mir wirklich viel.«
    »Und außerdem habe ich so etwas schon geahnt.«
    »Wie denn das, habe ich irgendein Zeichen auf der Stirn?«
    »Nein, aber als ich, während du im Urlaub warst, dein Zimmer aufgeräumt habe, wischte ich auch den Schrank ab und da sind dann ein paar Heftchen mit nackten Männern heruntergefallen.«
    Ach du meine Güte, ich hatte komplett vergessen, die Hefte wegzuschließen. So etwas Dummes konnte auch nur mir passieren. Aber das war jetzt auch schon egal und geschadet hat es wohl nicht. Vielleicht war es ja ganz gut, so konnte sich meine Mutter schon einmal etwas darauf einstellen.
    »Es waren aber keine Sexmagazine und da habe ich gedacht, dass du vielleicht nur vergleichen wolltest. Aber als dann Mikes Vater anrief, sind mir die Hefte wieder eingefallen und ich habe eins und eins zusammengezählt. Aber ich hätte dich nicht darauf angesprochen. Jetzt erzähl doch endlich etwas von Mike, wie sieht er aus, wie ist er so?«
    Also erzählte ich ihr, wie wir uns kennengelernt hatten, und wie der Urlaub so war, aber ein paar Dinge ließ ich dann doch aus, denn alles musste sie nicht wissen, auch wenn sie mehrmals nach dem letzten Abend fragte. Als ich meine Erzählungen beendet hatte, war es schon weit nach Mitternacht.
    »Ich gehe jetzt ins Bett«, sagte ich, »es ist schon spät und ich bin müde.«
    »Schlaf schön, ich muss auch noch mit dir reden. Aber das hat Zeit bis morgen früh.«
    »Alles klar, gute Nacht.«
    Ich ging nach oben, legte mich in mein Bett und schlief ein. In dieser Nacht träumte ich von unserem letzten Abend …

17. KAPITEL

    Als ich am nächsten Morgen, nun ja, eher Mittag, es war so etwa 11 Uhr, wie gut, dass es den Jetleg gab, in die Küche kam, war niemand da. Ich machte mir einen Kaffee und schmierte mir ein Brötchen. Als ich mit dem »Frühstück« fast fertig war, kam meine Mutter vom Einkaufen zurück.
    »Morgen Sammy, gut geschlafen?«
    »Ja, morgen, du wolltest mit mir

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