Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
es gestern? Hattet ihr einen schönen Abend?«
»Ja, er war sehr schön.«
»Und was habt ihr so gemacht?«
»Also, Timilein, du bist ja ein wirklich netter Junge und du kannst auch alles fragen, aber wissen musst du noch lange nicht alles. Und das gehört zu den Dingen, die dich absolut nichts angehen.«
»Ach bitte, bitte, erzähl etwas.«
»Na gut, wir haben sehr gut gegessen, sind im See geschwommen und dann ins Bett gegangen.«
»Ja, ja, das weiß ich doch schon alles, aber was habt ihr im Bett gemacht?«
»Du bist unverbesserlich. Das werde ich dir nicht sagen, und da kannst du noch so lange betteln wie du willst.«
»Ach du bist genau so gemein wie Mike, der wollte auch nichts sagen.«
»Du armes Kind, aber du kannst ja deine Phantasie etwas spielen lassen, dann fällt dir sicher etwas ein, was wir vielleicht getan haben. Und jetzt Schluss damit. Komm her und las dich drücken, denn wir werden uns jetzt länger nicht mehr sehen.«
Und schon war er in meinen Armen. Ich drückte ihn an mich und nachdem wir uns wieder gelöst hatten, sah ich eine Träne in seinen Augen.
»Hey, du musst nicht weinen, wir sehen uns bestimmt wieder.«
»Ja, aber du wirst mir fehlen und ich mag dich sehr gern.«
»Ich dich doch auch Kleiner, aber ich muss ja, ich würde doch auch lieber hier bei euch und vor allem bei Mike bleiben.«
»Dann mach es doch einfach.«
»Das geht doch nicht, ich muss die Schule zu Ende bringen und dann sehen wir weiter was kommt.« Ich blickte auf meine Uhr. »Jetzt wird es aber höchste Zeit, sonst verpasse ich noch den Flieger.«
Ich nahm meine Koffer und ging runter. Dort wartete schon die restliche Familie auf mich. Wir verabschiedeten uns mit herzlichen Umarmungen und jeder wünschte mir viel Glück für meinen Abschluss und auch sonst. Gerda meinte noch, dass sie sich schon darauf freute, wenn ich mal wiederkommen würde. Und James versprach mir, dass ich mit zum Dreh kommen könnte, wenn ich wieder da wäre. Er hatte mir auch noch verraten, was in den weiteren Folgen passieren würde.
Mittlerweile waren wir schon auf dem Weg zum Flughafen. Als wir dort ankamen wurde gerade mein Flug aufgerufen, also hieß es sich beeilen. Ich gab schnell mein Gepäck auf und dann hieß es sich von Mike und Karl zu verabschieden.
Karl nahm mich in den Arm. »So, dann viel Glück und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Und ich an deiner Stelle würde bald ein Gespräch mit deiner Mutter führen.«
»Ja, das mache ich und wir werden uns hoffentlich sehr bald wieder sehen. Sag den anderen liebe Grüße.«
»Mach ich. Ich glaube ich lasse euch zwei jetzt lieber allein. Ich warte dann dort hinten auf dich Mike.« Und schon entfernte er sich.
Mike und ich standen uns gegenüber und keiner wusste, was er sagen sollte. Ich ging auf Mike zu und umarmte ihn. Unsere Köpfe fanden zueinander und wir küssten uns. Nach langer Zeit löste ich mich wieder, da mein Flug zum letzten Mal aufgerufen wurde.
»Und ich ruf dich an, wenn ich daheim bin und wir schreiben uns täglich Emails.«
»Ja, klar und denk mal an mich«
»Ich glaube an etwas anderes kann ich nicht denken.«
Mir fiel es sehr schwer jetzt zu gehen und ich sah, dass auch Mike Tränen in den Augen standen.
Schleppend ging ich zur Gangway, drehte mich alle paar Schritt um und winkte Mike zu. Mittlerweile stand Karl neben ihm und hatte ihm einen Arm um die Schulter gelegt. Ich blickte mich ein letztes Mal um und dann war ich auch schon im Flugzeug. Ich suchte meinen Platz, fand ihn, packte mein Handgepäck weg und setzte mich. Ich atmete tief ein. Einerseits freute ich mich auf zu Hause, aber ich wollte bei Mike sein …
Das Flugzeug setzte sich in Bewegung und kurze Zeit später waren wir auch schon in der Luft. Während des Fluges dachte ich an unsere erste Begegnung zurück, wie wir schließlich zueinander gefunden haben, die Nacht mit Tim am Strand, der Unfall und natürlich auch die letzte Nacht, die für mich die schönste Nacht meines Lebens war.
Irgendwann muss ich dann eingeschlafen sein, denn ich wurde liebevoll von einer Stewardess geweckt, die mir mitteilte, dass wir in Kürze landen würden. Fünfzehn Minuten später stand ich an der Gepäckausgabe und wartete auf meine Koffer, die natürlich als letzte kamen.
Am Flughafen war nichts mehr los, denn es war schon zehn Uhr abends. Als ich die Sicherheitszone passiert hatte, entdeckte ich meine Mutter und ihren Freund Manfred, die mir zuwinkten …
16. KAPITEL
»Hallo, Sammy,
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