Das falsche Bett - Der richtige Mann
fabelhaftes Anwesen. Es wäre der perfekte Schauplatz für …“
„Ich würde jetzt gern in Ruhe frühstücken.“ Ruben unterbrach ihn abweisend. „Vielleicht könnten wir uns später unterhalten?“
„Oh.“ Nathan schaltete sofort und fügte in viel zu vertrauensseligem Tonfall hinzu: „Klar.“
„Gehen Sie doch schon mal zu den Stallungen. Dort werde ich Sie sicher finden.“
Den bin ich los, dachte Ruben und wandte sich Ellie zu, die vor Scham flammend rot geworden war. Beim Anblick seiner wohlproportionierten mitternächtlichen Besucherin spürte er ein seltsames Ziehen in der Herzgegend. Um das peinliche Schweigen zu brechen, frotzelte Ruben: „Und womit willst du mich als Nächstes beeindrucken?“
Ellie hatte Schwierigkeiten, sich von dem Schock zu erholen, dass sie ausgerechnet mit dem Hoteleigentümer geschlafen hatte, der zu allem Überfluss auch noch ihr Gespräch mit Nathan belauscht haben musste.
„Als Nächstes?“, fragte sie aufgebracht. Dachte er etwa, sie hätte sich absichtlich ins falsche Bett gelegt? „Ich wusste wirklich nicht, wer du bist. Es war alles nur ein Versehen und …“
Sein Lachen ließ sie verstummen. „Das weiß ich, Sweetheart. Ich bin erst am späten Abend eingetroffen. Niemand wusste davon. Ich weiß, dass du nicht mit mir geschlafen hast, weil du unbedingt ein Kind von mir wolltest, damit ich dich heiraten muss.“
Sie konnte immer noch nicht fassen, dass er tatsächlich der Schlossherr sein sollte. „Angeblich bist du doch Franzose.“
„Halbfranzose, ich lebe seit meinem sechsten Lebensjahr in Neuseeland.“
„Das Château kann dir gar nicht gehören, du bist doch viel zu jung.“ Sie schätzte ihn auf Ende zwanzig. In Jeans und T-Shirt wirkte er eher wie ein Gärtner. Der Schriftzug „Lucky“ zierte die breite Brust ihres Gegenübers. Sehr treffend!
„Mein Vater war ein alter Mann, als ich zur Welt kam“, erklärte Ruben.
Dann hatte er wohl eine ziemlich außergewöhnliche Ehe geführt? Seine Frau musste bedeutend jünger gewesen sein als er. Aber so genau wollte Ellie das gar nicht wissen. „Du hast behauptet, Hotelgast zu sein.“ Sie musterte ihn vorwurfsvoll.
„Das habe ich so nicht gesagt, aber du hast es angenommen. Als ich mich vorstellen wollte, hast du mich nicht zu Wort kommen lassen, weil du dich ununterbrochen entschuldigt hast.“
„Trotzdem hättest du mir sagen müssen, wer du bist. Stattdessen hast du seelenruhig zugesehen, wie ich mich bis auf die Knochen blamiere.“
Ruben stand auf und ging um den Tisch herum. „Du hast dich überhaupt nicht blamiert.“
Auch Ellie erhob sich und wandte sich zum Gehen. „Leben Sie wohl, Mr Theroux“, stieß sie wütend hervor.
Er versperrte ihr den Weg. „Das ist jetzt nicht dein Ernst“, raunte er ihr zu.
„Mein voller Ernst. Unter den gegebenen Umständen können wir uns nicht weiter unterhalten. Dein Ansprechpartner ist …“
„Nathan.“
„Genau.“ Sie atmete tief durch. Ein großer Fehler, denn dabei stieg ihr Rubens erregender Duft in die Nase.
„Ich will aber nicht mit Nathan verhandeln, sondern mit dir.“
Ihr wurde heiß. „Das wäre völlig unprofessionell. Nathan wird die Sache allein bearbeiten müssen.“
„Es gibt nichts zu bearbeiten.“ Herausfordernd sah er sie an.
„Soll das heißen, du weigerst dich, über das Projekt zu verhandeln, weil ich abreise?“, erkundigte sie sich atemlos. „Willst du mich etwa erpressen?“
Nach kurzem Zögern erklärte Ruben: „Ich bin bereit zu verhandeln. Aber du als Verhandlungspartnerin wärst mir lieber.“
„Bist du auch bereit, wenn ich nicht zur Verfügung stehe?“
„Ich bin Geschäftsmann“, erklärte er lächelnd. „Natürlich ist mir bewusst, dass ich davon profitiere, wenn hier ein Film gedreht wird. Allerdings müsste es schon ein besonderer Film sein.“
Ellie musterte ihn misstrauisch. Noch traute sie ihm nicht über den Weg.
„Ich habe jede Sekunde unseres Intermezzos im Bett genossen, aber meine geschäftlichen Interessen werden davon nicht beeinflusst“, erklärte er ruhig und unmissverständlich. „Ich bin sicher, dass du auch nicht zu den Frauen gehörst, die sich einbilden, einen Mann durch Sex umstimmen zu können.“
„Stimmt. Allerdings bleibt die Tatsache bestehen, dass wir uns kaum kennen.“
„Und wenn es nach dir ginge, würde das auch so bleiben, oder?“
Ellie nickte. „Ich glaube, das wäre am besten.“
„Da bin ich anderer Meinung. Aber im Gegensatz zu deinem
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