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Das falsche Bett - Der richtige Mann

Das falsche Bett - Der richtige Mann

Titel: Das falsche Bett - Der richtige Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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schien das genaue Gegenteil zu sein. Sie gab viel zu viel auf die Meinung anderer Leute und versuchte, es allen recht zu machen. Das konnte eine Schwäche sein, aber auch eine Stärke. Jedenfalls lag darin das Geheimnis ihres großen beruflichen Erfolgs. Leider hatte diese Einstellung aber auch zu ihrem unglücklichen Privatleben geführt. Und nun glaubte Ellie, in seiner Gesellschaft könnte sie sich so geben, wie sie wirklich war?
    Er las Verletzlichkeit in ihrem Blick und Angst. Offensichtlich befürchtete sie, zurückgewiesen zu werden, weil sie um etwas gebeten hatte, was er nicht wollte.
    Das wirft die Frage auf, was ich will, dachte Ruben. Wollte er sich eine Nacht, vielleicht auch zwei Nächte, mit ihr im Bett vergnügen, oder wollte er rein platonisch mit ihr befreundet sein? Er versuchte, eine Antwort darauf zu finden, wurde aber durch den Blick in ihre Augen abgelenkt. Sie waren wunderschön. In ihren blauen Tiefen hätte er versinken mögen. Seltsamerweise rief ihr Wunsch, mit ihm befreundet zu sein, ein tiefes Glücksgefühl in ihm hervor, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Er konnte und wollte das jetzt nicht analysieren, denn ein merkwürdiges Summen klang ihm in den Ohren.
    „Rettung in letzter Sekunde“, bemerkte Ellie spöttisch.
    Ruben merkte auf. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es tatsächlich klingelte – an der Tür. Er zog Ellie mit sich, denn er befürchtete, sie könnte sich beleidigt in ihr Zimmer zurückziehen, weil er sich mit seiner Antwort zu lange Zeit gelassen hatte.
    „Ruben?“ Vor der Tür stand eine ältere, sehr gepflegte, elegante Dame. „Wie schön, dass Sie da sind.“
    „Hallo.“ Hastig durchforstete er sein fotografisches Gedächtnis. „Margot. Habe ich recht?“
    Sie gehörte in Queenstown zu den Damen der Gesellschaft und war sehr nett und herzlich. Wahrscheinlich wollte sie ihn um eine Spende für wohltätige Zwecke bitten. Er ließ Ellies Hand los und schüttelte Margots Hand.
    „Ja, stimmt.“ Margot strahlte.
    „Darf ich vorstellen? Das ist meine Freundin Ellie.“ Sie wollte doch als seine Freundin bezeichnet werden, oder? „Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich habe gehört, dass Sie das Wochenende hier verbringen, und wollte an die Gala heute Abend erinnern. Da Sie ja so großzügig für das Hospiz gespendet haben, dachte ich, Sie würden sicher gern an unserem Galaabend teilnehmen.“
    Ruben spendete für alle Hospize, die sich in der Nähe seiner Hotels befanden. Die Pflege von Menschen, die unheilbar an Krebs erkrankt waren, lag ihm sehr am Herzen. Er wusste, wie wichtig es war, dass sie sich geborgen fühlten wie in ihren eigenen vier Wänden und ihre Familie in der Nähe hatten. Seine Mutter und er mussten seinen Vater zu Hause pflegen und waren ganz auf sich allein gestellt gewesen. Hätte die Möglichkeit bestanden, seinen alten Herrn in einem Hospiz unterzubringen, wäre die Situation um einiges erträglicher gewesen.
    „Ich möchte als Spender anonym bleiben.“ Er wollte keinen Dank oder öffentliche Anerkennung dafür. Auch im Geschäftsleben setzte er auf Perfektion und Diskretion und fühlte sich bestätigt, wenn zufriedene Gäste immer wieder Zimmer in seinen Hotels buchten.
    „Selbstverständlich. Nur ich weiß davon, und auch nur weil ich die Schatzmeisterin bin. Ich dachte nur, es würde Sie interessieren, wie wir Ihre großzügige Spende verwendet haben“, erklärte Margot lächelnd. „Wir haben eine kleine Ausstellung im Restaurant organisiert und freuen uns auch auf einen interessanten Gastvortrag.“
    Ruben räusperte sich. „Leider sind wir schrecklich müde, Margot. Wir steckten heute Morgen zwei Stunden lang im Schlamm fest, weil dieses Wetter den Boden völlig aufgeweicht hatte.“ Inzwischen war der Nebel noch dichter geworden.
    „Da wegen des Nebels alle Flüge gestrichen sind, kommen Sie hier sowieso nicht weg“, gab Margot zu bedenken. „Warum leisten Sie uns nicht einfach beim Dinner Gesellschaft?“ So leicht gab Margot nicht auf! „Um neunzehn Uhr. Wir würden uns sehr freuen.“
    Fragend sah er Ellie an. Las er da etwa Mitleid in ihren Augen? Doch als sie blinzelte, war der Ausdruck verschwunden. Sie wusste, dass er heute Abend keine Lust hatte, unter Menschen zu gehen. Sein ursprünglicher Plan, die Zeit mit Ellie allein in seiner Berghütte zu verbringen, war an diesem grässlichen Wetter gescheitert. Und Ellie hatte ihm einen Strich durch seinen schönen Plan B gemacht.
    Bei den meisten Frauen, mit denen

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