Das falsche Bett - Der richtige Mann
gespielt empört. „Ich bin mindestens genauso müde wie du.“
„Nun übertreibst du aber. Sie werden dich mit offenen Armen empfangen.“
„So eine Spendengala kann ziemlich gefährlich sein, Ellie“, behauptete er. „Du musst mich beschützen.“
„Vor all den Frauen, die sich dir an den Hals werfen wollen?“ Sie lächelte spöttisch.
„Genau.“
„Die Kellnerinnen fliegen nur auf dich, weil du ihnen sexy zulächelst.“
„Das tue ich doch nur, wenn sie gut ausgestattet sind – mit köstlichen Appetithappen.“
Er fing Ellies Blick auf und lachte amüsiert. „Komm bitte mit, Ellie. Freunde müssen füreinander da sein“, fügte er hinzu. „Du bist doch jetzt meine Freundin, oder?“ Lauernd wartete er auf ihre Reaktion.
„Wenn du damit klarkommst“, antwortete sie zögernd.
„Ich will dir ein Geheimnis verraten: Eigentlich bin ich sehr schüchtern und ziemlich ungeübt im Small Talk“, flüsterte er verschwörerisch.
„Du und schüchtern? Das kannst du deiner Großmutter erzählen. Wer stand denn neulich splitterfasernackt in der Hotellobby? Du bist völlig hemmungslos, Ruben.“
„Das war eine Ausnahme.“ Bittend schaute er sie mit seinen kugelrunden braunen Welpenaugen an.
„Unsinn! Dir ist völlig egal, was die Leute von dir halten.“
„Stimmt.“ Er gab den Dackelblick auf.
„Siehst du.“ Ellie nickte wissend. „Du wickelst die Leute um den kleinen Finger und verwandelst selbst Damen der Gesellschaft – wie die arme Margot – in errötende Teenager.“
„Glaubst du vielleicht, das macht mir Spaß? Ich habe für jedes meiner Hotels hervorragende Direktoren eingestellt, damit ich mich nicht selbst um die Kunden kümmern muss. Ich verhalte mich lieber ganz unauffällig.“
„Wie der Gärtner“, brachte Ellie ironisch hervor.
„Genau.“ Er kam näher. „Bitte komm mit, Ellie!“
Eigentlich hätte sie natürlich schon ganz gern gewusst, wie er sich auf so einem Galaabend gab – mit ihr an seiner Seite. Außerdem war es sicherer, mit ihm unter Menschen zu sein, als hier allein mit ihm die Nacht zu verbringen.
„Also gut.“ Sie gab sich betont lässig. „Dann komme ich eben mit.“
„Uns bleiben noch zwei Stunden, bevor …“
„Ich weiß.“ Sie verließ bereits die Küche. „Ich lege mich noch etwas hin. Allein!“
Zwei Stunden später musste sie sich beeilen, weil sie viel Zeit in der luxuriösen Badewanne verbracht und sich Themen für die Fanreisen ausgedacht hatte. Nur in einen der flauschigen Hotelbademäntel gehüllt, lief sie in die Küche, um sich einen Cracker zu holen. Auf dem Rückweg wäre sie fast mit Ruben zusammengestoßen.
Ellie blieb abrupt stehen und zerkrümelte geistesabwesend den Cracker in der Hand. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, mit diesem Sexgott eine rein platonische Freundschaft pflegen zu wollen? In dem eleganten Smoking sah er einfach unwiderstehlich aus.
Ruben schien ihre Gedanken zu lesen. „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er frech.
Allerdings! Nur langsam gelang es ihr, sich von diesem erregenden Anblick loszureißen. „Du bist ganz schön unfair“, sagte sie vorwurfsvoll.
„Weil ich dir unter die Nase reibe, was du verpasst?“
Das war ihr auch so nur zu bewusst!
„Du hast dich schon einmal geirrt, Ellie. Vielleicht tust du es ein zweites Mal.“ Hoffnungsvoll lächelte er ihr zu.
„Wann soll ich mich geirrt haben?“
„Als du meintest, unsere gemeinsame Nacht ließe sich nicht wiederholen. Aber der Kuss im Whirlpool war noch viel besser als jeder Traum. Stell dir doch nur vor, was für fantastische Stunden wir miteinander verbringen könnten!“
„Ist das deine Reaktion auf meine Herausforderung, dass wir Freunde sein könnten, Ruben?“
Lässig zuckte er die Schultern. „Die Herausforderung ist für mich kein Problem. Für dich vielleicht? Du musst es mir nur sagen.“
Und dann würde er mit ihr schlafen? Ellie lächelte nur geheimnisvoll und holte ihrerseits das Beste aus sich heraus. Es würde sich zeigen, wer der Herausforderung widerstand und wer nicht.
Zwanzig Minuten später tauchte sie im Salon auf und wartete auf Rubens Reaktion.
Er musterte sie von Kopf bis Fuß – immer wieder. Schließlich hatte er sich wieder in der Gewalt. „Und dieses Kleid hast du wirklich aus deiner Reisetasche gezogen?“, fragte er ungläubig.
Ellie drehte eine Pirouette. „Es ist ja nur ein Kleidchen.“
Aber was für eins! Am liebsten hätte Ruben es ihr auf der Stelle abgestreift. Es
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