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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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verlegen.
    «Dagegen kann man was unternehmen. Ich habe vorhin im Vorbeifahren einen recht vielversprechenden indischen Imbiss gesehen. Wir könnten von dort etwas holen.» Stefan stellte eine Wunschliste zusammen, ergriff Alvas Hand und zog sie durch den Saal. «Komm, dafür brauche ich deine Hilfe.»
    Zum ersten Mal sah sie die Ladefläche im hinteren Teil des Busses. Sie war tatsächlich fast leer, aber es standen zwei Fahrräder darin. «Genial! Alastair hat an alles gedacht.»
    «Er ist der Beste.» Stefan schien diesen Kommentar ausnahmsweise einmal ernst zu meinen.
    Eine halbe Stunde später kehrten sie mit ihren Einkäufen zurück. Die anderen hatten inzwischen Campingmöbel in der Sonne aufgestellt und Getränke hervorgeholt. Hungrig fielen sie über das leckere indische Essen her.
    «Boah! Jetzt könnte ich schlafen!» Tom lehnte sich mit halb geschlossenen Augen zurück. Auch Alva fand, dass ein gut gefüllter Bauch zur Entspannung beitrug.
    «So, Leute. Weiter geht’s. Wir sollten mit dem Soundcheck beginnen.» Stefan stand auf. Schnell räumten sie alles zusammen, verstauten die Campingmöbel im Lastwagen der anderen Band und gingen in den Club.
    Alvas Aufregung kehrte sofort zurück, aber Alastair erklärte ihr geduldig, was sie zu tun hatte.
    Einer der Roadies sagte etwas, und genau in diesem Augenblick wurde es ruhig. «... noch nie aufgetreten?», hallte seine Frage überlaut durch die Halle.
    Der arme Mann tat Alva beinahe leid. Hätten Blicke töten können, wäre er vermutlich sofort zusammengebrochen. Sie war froh, Freunde zu haben, die an sie glaubten. Sie selbst war inzwischen so weit, dass sie sich für geradewegs größenwahnsinnig hielt, heute Abend vor einem Publikum aufzutreten, das Eintritt zahlte und zu Recht eine gute Show erwartete. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Der Soundcheck aber schien gut verlaufen zu sein. Sie selbst hörte lediglich, was aus den Monitorboxen kam. Wie ihre Stimme im Publikumsraum klang, konnte sie nur ahnen. Doch Alastair machte den Eindruck, als wüsste er genau, was er tat.
    Gegen drei Uhr kamen die Musiker der Fairytales zusammen mit dem örtlichen Veranstalter dazu und begrüßten reihum alle Anwesenden.
    Alva bedachten sie mit kritischen Blicken. Offensichtlich hatte Mandy ganze Arbeit geleistet, um sie schlecht zu machen.
    Stefan zwinkerte ihr zu: «Die werden sich noch wundern.»
    Alva wurde ein bisschen flau in der Magengegend. Das verringerte den Druck, der auf ihr lag, nicht unbedingt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass für den Soundcheck der Fairytales nicht mehr viel Zeit blieb, und sie fragte sich, wo die Sängerin blieb.
    «Sie kommt immer in letzter Minute. Guck dir das bloß nicht ab!»
    «Ganz bestimmt nicht.» Alva war dermaßen bemüht, keinen Fehler zu machen, dass sie das ironische Zwinkern in Stefans Augen nicht bemerkte. Außerdem flog in diesem Augenblick die Tür auf und die sagenhafte Tally leibhaftig stürmte herein. Sie sprang auf die Bühne, griff nach dem Mikrofon und rief: «Bewegt eure Ärsche! Ich will hier niemanden sehen, der nicht zur Band gehört.»
    Sekunden später erstrahlte die Bühnenbeleuchtung, von der mindestens zwei Spots genau auf die Sängerin gerichtet waren. Alva musste unwillkürlich grinsen und brauchte sich dabei keinerlei Gedanken zu machen, dass die Diva dort vorne irgendetwas davon sehen konnte, denn sie blinzelte ärgerlich in das grelle Licht hinein.
    «Bist du blöd?» Die helle Stimme klang nun noch ein bisschen schriller.
    Die Scheinwerfer gingen wieder aus, alle. Es wurde stockfinster. «Entschuldigung!», rief jemand aus der Dunkelheit.
    Ein paar Lampen ihm Publikumsraum glommen wieder auf und Alva folgte ihren Freunden unauffällig hinaus. Backstage bekam Chris einen Hustenanfall, die Jungs grinsten und Alva ließ sich nach einem ungläubigen Blick auf den Haufen belegter Brote, die sich bogen, als hätten sie während des gesamten Nachmittags in der Sonne gelegen, auf das schäbige Sofa fallen. «O Mann! Mit der möchte ich auch nicht jeden Tag zu tun haben.»
    Die anderen sahen sich merkwürdig an.
    «Was ist?»
    «Na ja, wenn es heute gut läuft, könnten wir eine Chance haben, mit ihnen auf Tournee zu gehen.»
    «Das ist nicht dein Ernst!» Alva sah Stefan erschrocken an.
    Er zuckte mit den Schultern. «Warum nicht? Der ursprüngliche Support Act war auch nicht besonders bekannt. Sollten wir uns gut schlagen, dann nehmen sie uns mit. Es ist alles organisiert, und es ist einfacher,

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