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Das fehlende Glied in der Kette

Das fehlende Glied in der Kette

Titel: Das fehlende Glied in der Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sonderbar. «Jemand ist draufgetreten.»
    Dann erhob er sich von den Knien und ging langsam hinüber zum Kamin, wo er stehen blieb und geistesabwesend die Nippesgegenstände gerade rückte – wie es seine Angewohnheit war, wenn er sich aufregte.
    «Mon ami», er drehte sich zu mir um, «jemand trat auf die Tasse, zertrat sie fast zu Staub, und der Grund dafür war entweder die Tatsache, dass sie Strychnin enthielt oder – und das wäre viel schlimmer – weil sie kein Strychnin enthielt.»
    Ich antwortete nicht. Ich war verwirrt, aber ich wusste, dass es keinen Zweck hatte, ihn um eine Erklärung zu bitten. Gleich darauf fuhr er mit seinen Untersuchungen fort. Er hob den Schlüsselbund vom Boden auf, ließ die Schlüssel durch seine Finger gleiten und wählte schließlich einen hell glänzenden aus, mit dem er das Schloss des violetten Aktenkoffers zu öffnen versuchte. Er passte und Poirot öffnete den Koffer, doch nach kurzem Zögern machte er ihn zu, verschloss ihn wieder und ließ den Schlüsselbund zusammen mit dem Schlüssel, der vorhin im Schloss gesteckt hatte, in seine Tasche gleiten.
    «Ich bin nicht berechtigt, diese Papiere zu durchsuchen. Aber man sollte das unbedingt tun, und zwar gleich.»
    Danach untersuchte er sorgfältig die Schubladen des Waschtischs. Als er zu dem linken Fenster ging, erregte ein runder dunkelbrauner, kaum sichtbarer Fleck sein besonderes Interesse. Er kniete sich nieder und untersuchte ihn eingehend – ja, er roch sogar daran.
    Schließlich goss er ein paar Tropfen Kakao in ein Reagenzröhrchen und verschloss es vorsichtig. Als Nächstes holte er sein kleines Notizbuch heraus.
    «In diesem Zimmer haben wir sechs interessante Dinge gefunden», sagte er, während er eifrig schrieb. «Soll ich sie aufzählen oder wollen Sie das tun?»
    «Oh, Sie», erwiderte ich rasch.
    «Also gut. Erstens, eine Kaffeetasse wurde in winzig kleine Scherben zertreten, zweitens, ein Aktenkoffer mit einem Schlüssel im Schloss, drittens, ein Fleck auf dem Fußboden.»
    «Der kann doch auch schon älter sein», warf ich ein.
    «Nein, denn er ist noch feucht und riecht nach Kaffee. Viertens, ein kleiner grüner Stofffetzen – nur ein oder zwei Fäden, aber erkennbar.»
    «Aha!», rief ich. «Das war es, was Sie in den Umschlag getan haben.»
    «Ja. Es kann sich natürlich herausstellen, dass es sich dabei um Fädchen von Mrs. Inglethorps eigenen Kleidern handelt, dann ist das ganz bedeutungslos. Das werden wir sehen. Fünftens – dies hier!» Mit einer theatralischen Geste wies er auf den großen Wachsfleck auf dem Teppich vor dem Schreibtisch. «Der kann erst nach dem gestrigen Tag dorthin gekommen sein, denn ein gutes Stubenmädchen hätte ihn sofort mit Löschpapier und einem heißen Bügeleisen entfernt. Einer meiner besten Hüte war einmal – aber das gehört nicht zur Sache.»
    «Höchstwahrscheinlich ist es gestern Abend (heute Morgen?) passiert. Wir waren alle sehr aufgeregt. Oder vielleicht hat Mrs. Inglethorp selbst ihre Kerze fallen lassen.»
    «Sie haben nur eine Kerze in das Zimmer gebracht?»
    «Ja. Lawrence Cavendish hielt sie in der Hand. Aber er war furchtbar durcheinander. Es war, als ob er hier etwas gesehen hätte» – ich zeigte auf das Kaminsims – «woraufhin er vor Schreck erstarrte.»
    «Das ist interessant», sagte Poirot schnell. «Ja, das wäre gut möglich.» Sein Blick glitt über die gesamte Breite der Wand. «Aber dieser große Fleck stammt nicht von seiner Kerze, denn Sie sehen ja, das hier ist weißes Wachs, doch Monsieur Lawrence’ Kerze, die immer noch auf dem Frisiertisch steht, ist rosa. Mrs. Inglethorp hatte aber keinen Leuchter im Zimmer, nur eine Leselampe.»
    «Und was schließen Sie daraus?»
    Doch darauf gab mein Freund nur die ärgerliche Antwort, dass ich doch meinen eigenen Verstand gebrauchen sollte.
    «Und der sechste Punkt? Wahrscheinlich ist das der Rest Kakao.»
    «Nein», sagte Poirot nachdenklich. «Ich hätte das in meinen sechsten Punkt mit einbeziehen können, aber ich habe das nicht getan. Nein, den sechsten Punkt werde ich vorläufig für mich behalten.»
    Er sah sich im Zimmer rasch um. «Hier gibt es meiner Meinung nach nichts mehr zu tun, außer –» er betrachtete den Ascherest im Kamin lange mit ernstem Gesicht. «Das Feuer brennt – und es zerstört – aber vielleicht haben wir Glück – da könnte – schauen wir mal nach!»
    Er ließ sich geschickt auf die Knie nieder und durchsuchte nun vorsichtig die Asche. Plötzlich stieß

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