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Das fehlende Glied in der Kette

Das fehlende Glied in der Kette

Titel: Das fehlende Glied in der Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Poirot nicht gewesen wäre, hätte ich Sie verhaftet, so wahr ich hier stehe!»
    «Das war zweifellos dumm von mir», murmelte Inglethorp. «Aber Sie wissen ja gar nicht, Inspektor, wie sehr man mir übel gewollt und mich verleumdet hat.» Dabei warf er Evelyn Howard einen vorwurfsvollen Blick zu.
    «Und jetzt würde ich gern das Schlafzimmer der Ermordeten sehen, Sir.» Japp hatte sich an John gewandt. «Und danach möchte ich mich gern ein wenig mit den Dienstboten unterhalten. Sie brauchen sich nicht zu bemühen, Mr. Poirot wird mir den Weg zeigen.»
    Während alle den Raum verließen, drehte sich Poirot um und gab mir ein Zeichen, dass ich ihm nach oben folgen sollte. Dort ergriff er mich am Arm und zog mich beiseite.
    «Rasch, gehen Sie in den anderen Flügel. Bleiben Sie dort gleich hinter dem Dienstbotendurchgang stehen. Rühren Sie sich nicht von der Stelle, bis ich komme.» Dann drehte er sich rasch um und holte die beiden Kriminalbeamten ein.
    Ich befolgte seine Anweisungen, blieb hinter dem Dienstboteneingang stehen und fragte mich, was in aller Welt hinter diesem Wunsch steckte. Sollte ich an dieser besonderen Stelle Wache schieben? Nachdenklich sah ich den Flur entlang. Mit Ausnahme des Zimmers von Cynthia Murdoch lagen alle Zimmer in dem anderen Flügel. Hatte es etwas damit zu tun? Sollte ich berichten, wer kam und wer ging? Getreu erfüllte ich meine Pflicht. Die Minuten verstrichen. Niemand kam. Nichts geschah.
    Es waren wohl etwa zwanzig Minuten vergangen, als Poirot wieder auftauchte.
    «Sie sind nicht fortgegangen?»
    «Nein, ich habe mich nicht von der Stelle gerührt. Es ist nichts passiert.»
    «Ah!» War er erfreut oder enttäuscht? «Sie haben überhaupt nichts gesehen?»
    «Nein.»
    «Aber bestimmt haben Sie etwas gehört? Ein umstürzendes Möbelstück vielleicht – eh, mon ami?»
    «Nein.»
    «Ich ärgere mich schrecklich über meine Ungeschicklichkeit. Stellen Sie sich vor, ich machte eine Handbewegung» – eine von Poirots Gesten – «und schon fiel der Tisch beim Fenster um!»
    Er wirkte so bekümmert und niedergeschlagen, dass ich ihn rasch wieder trösten wollte.
    «Machen Sie sich nichts daraus, alter Freund. Was macht das schon? Ihr Erfolg unten im Salon hat Sie aufgeregt. Ich kann Ihnen sagen, das war vielleicht eine Überraschung für uns alle! An dieser Affäre zwischen ihm und Mrs. Raikes muss doch mehr dran sein, als wir dachten, sonst hätte er nicht so ausdauernd geschwiegen. Was wollen Sie jetzt tun? Wo sind die Herren von Scotland Yard?»
    «Sie sind hinunter zu den Dienstboten gegangen. Ich habe ihnen alle unsere Beweise gezeigt, doch von Japp bin ich enttäuscht. Er arbeitet völlig ohne Methode!»
    Ich sah aus dem Fenster.
    «Hallo!», sagte ich. «Da kommt ja Dr. Bauerstein. Ich glaube, Sie haben Recht mit Ihrer Einschätzung von dem Mann, Poirot. Ich kann ihn nicht leiden.»
    «Er ist schlau», bemerkte Poirot in Gedanken versunken.
    «Oh, ein ganz schlauer Teufel! Ich muss gestehen, dass ich mich über sein Missgeschick am Dienstag diebisch gefreut habe. Das hätten Sie sehen müssen!» Ich beschrieb ihm das Abenteuer des Arztes. «Er sah wirklich wie eine Vogelscheuche aus! Von oben bis unten mit Schlamm bespritzt.»
    «Sie haben ihn selbst gesehen?»
    «Ja. Natürlich wollte er nicht reinkommen, es war direkt nach dem Abendessen, aber Mrs. Inglethorp bestand darauf.»
    «Was?» Poirot packte mich heftig bei den Schultern. «Dr. Bauerstein war am Dienstagabend hier? Hier? Und Sie haben mir das nie gesagt? Warum? Warum?»
    Er war völlig außer sich.
    «Mein lieber Poirot», protestierte ich, «ich hätte nie gedacht, dass Sie das interessieren würde. Ich hielt es für nebensächlich.»
    «Nebensächlich? Es ist von größter Bedeutung! Dr. Bauerstein war also am Dienstag hier – in der Mordnacht. Begreifen Sie denn nicht, Hastings? Das ändert alles – alles!»
    Ich hatte ihn noch nie so aufgebracht erlebt. Er ließ meine Schultern wieder los, richtete mechanisch zwei Kerzen gerade und redete immer noch mit sich selbst: «Ja, das verändert alles – alles.»
    Plötzlich schien er einen Entschluss gefasst zu haben.
    «Allons!», sagte er. «Wir müssen sofort handeln. Wo ist Mr. Cavendish?»
    John war im Herrenzimmer. Poirot ging direkt zu ihm.
    «Mr. Cavendish, ich habe etwas Wichtiges in Tadminster zu erledigen, es gibt eine neue Spur. Könnte ich Ihr Auto haben?»
    «Selbstverständlich. Jetzt gleich?»
    «Wenn es möglich ist.»
    John läutete und gab

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