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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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an ihren verrückten Vorschlag erinnert hatte, einen Kuss auf die Liste der täglichen Erledigungen zu setzen. Hoffentlich hatte er das inzwischen schon vergessen!
    Vor einem Restaurant setzten sie sich an einen Tisch im Schatten alter Platanen und beobachteten das bunte Treiben auf dem Hauptplatz von Marsillac. Polly stützte die Arme auf, sah sich interessiert um und fand allmählich ihr inneres Gleichgewicht wieder.
    Was machte es schon aus, dass sie nicht wirklich verlobt war und Simon eine Frau liebte, die genauso langweilig und ordentlich war wie er? Hauptsache, sie, Polly, war in Frankreich und konnte nach den nächsten zwei Wochen auch noch den restlichen Sommer hier verbringen. Sie würde genug Geld haben, um herumzureisen und sich zu amüsieren, und sie würde ihren Eltern beweisen, wie richtig der Entschluss gewesen war, ganz auf sich allein gestellt in die Provence zu fahren. ,
    Nachdem Simon das Essen bestellt hatte, wandte er sich Polly zu und bemerkte, dass sie, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, auf den Platz blickte. Ihre nackten Schultern erinnerten ihn unwillkürlich daran, dass sie das verführerische Kleid nicht ihm zuliebe trug.
    “Hältst du Ausschau nach Philippe?” fragte er und war überrascht, wie schroff er klang.
    “Philippe?” Im ersten Moment wusste sie nicht, wen er meinte.
    Dann fragte sie sich erstaunt, wie sie ausgerechnet Philippe hatte vergessen können.
    Sie hatte einen kleinen Jungen beobachtet, der, ein Baguette unter jedem Arm, die Straße entlanglief, und sie hatte an nichts Besonderes gedacht. Allerdings war es ihr nicht unlieb, wenn Simon glaubte, sie träume von Philippe. Sie hatte sich an diesem Tag schon so viel Lob über Helena anhören müssen, dass es nicht schadete, wenn Simon daran erinnert wurde, dass er nicht der Einzige war, der sich das Ende der zwei Wochen herbeisehnte.
    “Ja, er könnte jetzt wieder zurück sein”, bemerkte Polly beiläufig.
    “Und der beste Ort, ihn rein zufällig zu treffen, wäre der Hauptplatz von Marsillac. Stimmts?”
    “Und was machst du dann? Läufst du sofort zu Philippe und wirfst dich ihm an den Hals, oder bindest du dir zuerst eine hübsche Geschenkschleife um?”
    “Keins von beidem”, erwiderte sie von oben herab. “Ich gehe zu ihm, sage Guten Tag und erkläre ihm, dass ich jetzt hier arbeite.”
    “Erzähl ihm aber nicht, worin genau dein Job besteht!” warnte Simon sie.
    “Ich muss ihm aber sagen, dass ich deine Verlobte nur spiele”, wandte Polly ein. “Andernfalls hätte ich doch keine Chance bei ihm.”
    “Dein Pech!” erwiderte er ungerührt. “Du kannst ihm die Wahrheit
    - oder welches Märchen auch immer - erzählen, sobald Chantal und Julien wieder abgereist sind, aber bis dahin bleibt unsere Abmachung unter uns. Darauf hast du ja auch bestanden. Außerdem interessiert sich ein Mann wie Philippe ohnehin nicht für dich”, fügte Simon herablassend hinzu.
    Polly hob trotzig den Kopf. “Es sind schon seltsamere Dinge geschehen.” Der Kellner brachte das Essen, und sie lächelte ihn strahlend an, als er den Teller vor sie stellte. “Man sollte die sogenannte Chemie nicht unterschätzen.”
    “Chemie?” wiederholte Simon und lachte.
    Sie hielt ihm den Brotkorb hin. “Ja, die zwischen Mann und Frau, die man im ersten Moment schon spürt. Egal, welch unterschiedliche Auffassungen zwei Menschen haben, wenn die Chemie stimmt, ist das die Grundlage jeder erfolgreichen Beziehung.”
    “Du glaubst ja schon an eine Beziehung, wenn man dir eine Visitenkarte in die Hand drückt”, sagte Simon höhnisch; “Ich als jemand, der sich mit ,erfolgreichen Beziehungen’ - wie du es nennst -
    auskennt, kann dir versichern, es geht dabei um gemeinsame Interessen und darum, dass man zueinander passt, nicht um erotische Anziehung.”
    Polly stellte den Brotkorb heftig auf den Tisch zurück. “Und eine solche Beziehung besteht vermutlich zwischen dir und Helena.”
    “Genau! Helena ist intelligent und unabhängig, zielstrebig und vor allem systematisch. Sie vergeudet nicht meine Zeit, indem sie ständig zu spät kommt, sie wirft ihre Sachen nicht auf meinen Fußboden, verbreitet kein Chaos in meiner Wohnung und…”
    “Lass mich raten!” unterbrach sie ihn. “Sie schraubt immer die Zahnpastatube zu.”
    “Genau das tut sie”, bestätigte Simon. “Das ist nur eine Kleinigkeit, aber es ist ein Zeichen, dass Helena wie ich denkt. Deshalb kommen wir so gut miteinander aus. Wir passen in jeder Hinsicht

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