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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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bevor wir in den Ort fahren?”
    “Das hier ist ein Kleid, Ein Strandkleid”, erklärte sie so langsam und deutlich, als würde sie einem Kind einen komplizierten Sachverhalt erläutern. “Ich zeig es dir mal in voller Länge”, bot sie an und stand auf.
    Von Länge kann man nicht gerade reden, dachte Simon. Das Kleid endete auf halber Höhe der Oberschenkel, hatte Spaghettiträger und schmiegte sich eng an Pollys wohlgerundete, feminine Figur.
    “Es ist der letzte Schrei”, informierte Polly ihn.
    “Ein ziemlich kurzer Schrei”, meinte Simon.
    “Das ist ja der Zweck des Ganzen: Es soll möglichst viel von meinen Beinen zeigen.” Sie strich den Stoff über den Hüften glatt.
    “Die sind mein größter Vorzug.”
    “Findest du? So ein Unsinn!” Simon widmete sich endlich der Einkaufsliste.
    “Doch, das sind sie.” Polly war empört. “Jeder sagt, dass ich tolle Beine habe.”
    “Ja, an denen gibt es wirklich nichts auszusetzen. Ich wollte nur sagen, dass sie nicht dein größter Vorzug sind”, erklärte er und schrieb weiter.
    “Ach, wirklich? Ich wusste gar nicht, dass du ein Experte für Frauen bist”, sagte sie sarkastisch. “Und was ist deiner fachmännischen Meinung nach mein größter Vorzug? Und sag jetzt ja nicht meine Persönlichkeit, denn das behauptet Mom ständig.”
    Jetzt blickte Simon doch auf. “Heute Morgen ist deine Persönlichkeit das Letzte, was mir als einer deiner Vorzüge in den Sinn kommen würde!”
    “Na ja, worauf achtest du denn bei einer Frau? Was gefällt dir an Helena am besten?”
    “Ihre Persönlichkeit”, antwortete er und schrieb “Marmelade” auf die Liste.
    “Ich meinte äußere Vorzüge.”
    “Ihr Haar … ihre Augen - sie hat einen wunderbaren Teint und eine tolle Figur. Helena ist eine sehr attraktive Frau, aber ich könnte nicht sagen, dass ein bestimmtes Detail an ihr am schönsten wäre.
    Attraktivität resultiert daraus, wie alle Einzelheiten zusammenpassen, oder?”
    “Damit kenne ich mich nicht aus”, erwiderte Polly, kam um den Tisch herum und setzte sich auf die Kante. Kritisch betrachtete sie ihre Beine. “Wenn du einen deiner Freunde mit mir zusammenbringen wolltest, und dir wäre daran gelegen, mich attraktiv darzustellen, wetten, dass du als Erstes meine Beine erwähnen würdest?”
    “Falsch.”
    “Was denn dann?”
    Simon versuchte, sich auf die Liste zu konzentrieren, aber es gelang ihm nicht, weil Polly dicht neben ihm saß und mit den Beinen schlenkerte - wirklich sehenswerten Beinen, das musste er zugeben.
    Er schrieb “Obst, Käse, Kaffee” und wünschte sich, er musste nicht antworten. Es erstaunte ihn, wie viele attraktive Einzelheiten ihm plötzlich einfielen: der Duft ihres Haars, ihre festen, runden Brüste, die kleine Vertiefung am Halsansatz … Aber das wollte er ihr nicht gestehen.
    “Also?” hakte Polly nach.
    “Du hast ein nettes Lächeln”, antwortete Simon schließlich. Es war harmlos, das zu bemerken, im Gegensatz zu so intimen Einzelheiten wie ihr verführerischer Duft und die Rundung ihrer Brüste.
    “Ein nettes Lächeln?” wiederholte Polly, seltsam enttäuscht. Das sagte doch jeder, dem nichts Besseres einfiel. “Das ist nichts Besonderes”, meinte sie ziemlich vorwurfsvoll.
    Simon blickte flüchtig zu ihr auf. Jetzt lächelte sie nicht. Nein, sie sah richtig missmutig aus, aber vor seinem inneren Auge erschien ein Bild ihres Lächelns: der Schwung ihrer Lippen, das vergnügte Funkeln in ihren blauen Augen …
    “Nein, nicht jeder hat ein Lächeln wie du”, sagte er widerstrebend.
    Polly wurde unerklärlicherweise rot. Als Kompliment ließ die Bemerkung einiges zu wünschen übrig, und doch berührte es sie seltsam, dass Simon ausgerechnet ihr Lächeln bemerkt hatte. Als Philippe ihr gesagt hatte, sie sei hübsch, war sie entzückt gewesen, jetzt fühlte sie sich aus dem inneren Gleichgewicht gebracht.
    “Schön, dass es dir gefällt”, sagte sie, um einen beiläufigen Tonfall bemüht, weil sie ihre unübersehbare Reaktion überspielen wollte. “Ich setze aber weiterhin auf meine Beine, um die Blicke auf mich zu lenken. Was man hat, soll man auch zeigen, heißt es.”
    “Den Spruch hast du dir heute sichtlich zu Herzen genommen”, meinte Simon ironisch.
    Sein gewohnt spöttischer Ton brachte sie zur Besinnung. “Man kann ja nie wissen”, sagte Polly und stand auf. “Vielleicht laufe ich in Marsillac Philippe über den Weg, und dann möchte ich so gut wie möglich aussehen.”
    Simon

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