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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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Simon sie nicht verspottete, sondern sich entschuldigte, war etwas Neues, mit dem sie nicht umgehen konnte. “Ich bin wahrscheinlich nicht unbedingt die ideale Hausgenossin.”
    Er blickte kurz zu ihr und wünschte sich, sie würde einen alles verhüllenden Kaftan tragen statt eines nassen Bikinis, der jede verführerische Rundung ihres Körpers und ihre langen, schlanken Beine bestens zur Geltung brachte.
    “Richtig”, sagte Simon trocken.
    Plötzlich wurde Polly sich überdeutlich bewusst, dass sie fast nackt war. Sie stellte das Glas weg und hüllte sich in ein bereitliegendes großes Handtuch. “Tut mir Leid”, sagte sie, obwohl ihr nicht klar war, wofür sie sich entschuldigte.
    “Es ist nicht deine Schuld.” Simon lächelte, setzte sich auf einen der Liegestühle und stützte die Ellbogen auf die Knie. Nachdenklich drehte er das Weinglas zwischen den Fingern und versuchte, zu einem Entschluss zu gelangen. “Bist du dir völlig sicher, das Projekt durchziehen zu wollen?” fragte er schließlich.
    “Was genau meinst du damit?” Polly zog das Handtuch enger um sich und setzte sich auf den anderen Liegestuhl.
    Grüblerisch blickte Simon in sein Glas. Nachdem Polly nach draußen geeilt war, hatte er zuerst die Vorräte verstaut, sich dann wütend in der tadellos ordentlichen Küche umgesehen und plötzlich festgestellt, dass die irgendwie leer aussah. Öd und trostlos statt funktionell.
    Unvermittelt hatte er sich an Pollys Worte erinnert, ein Raum würde sich leer anfühlen, wenn der Mensch, den man liebe, nicht da sei. Er konnte doch nicht in Polly verliebt sein? Nein, ganz bestimmt nicht!
    Nachdenklich hatte er dagestanden, dann hatte er eine Flasche Wein geöffnet und den Korken auf dem Tisch liegen lassen. Das war noch kein Chaos, aber immerhin ein Anfang, weniger pedantisch zu sein.
    “Deine Eltern haben viel für mich getan, Polly”, sagte Simon nun.
    “Dein Vater hat mich während des Studiums und zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn unterstützt und ermutigt, und dafür schulde ich ihm eine Gegenleistung. Die erweise ich ihm aber nicht, wenn ich deine finanzielle Notlage dahingehend ausnutze, dich gegen Bezahlung meine Verlobte spielen zu lassen.” Sein strenger Ausdruck verriet, wie sehr er sein Verhalten missbilligte. “Nein, ich hätte dir einfach eine ausreichend große Summe leihen sollen, damit du ohne Sorgen über die Runden kommst, bis du entschieden hast, was du tun möchtest. Und das werde ich jetzt nachholen: Morgen gehen wir zur Bank und besorgen dir Geld, dann kannst du von hier weg, bevor Julien und Chantal eintreffen.”
    Verwirrt sah Polly ihn an. “Und was ist mit der Firmenfusion? Ich dachte, die sei dir sehr wichtig?”
    “Das ist sie”, bestätigte Simon. “Vor allem, weil es dabei auch um die Sicherung von Arbeitsplätzen geht. Letztlich werden aber sachliche Gründe den Ausschlag für eine Fusion geben und nicht persönliche Sympathien. Und nur, damit Julien sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlt, hatte ich dich gebeten, als meine Verlobte aufzutreten.”
    “Versuchst du mir zu sagen, dass du mich nicht länger brauchst?”
    fragte Polly betroffen. Wassertropf en perlten ihr glitzernd über die nackten Schultern.
    Mühsam wandte Simon den Blick ab. “Ich brauche dich durchaus noch, aber es wäre nicht fair, dich hier festzuhalten, wenn du lieber bei Philippe warst. Ich weiß, dass ich, verglichen mit ihm, sehr langweilig bin”, fügte er selbstkritisch hinzu. “Außerdem habe ich dich, seit du bei mir bist, ständig zurechtgewiesen und herumkommandiert, was für dich alles andere als angenehm war. Morgen bekommst du das Geld und kannst zu ihm ziehen. Das ist doch dein sehnlichster Wunsch, stimmts? Nur pass bitte auf, dass dir nicht wehgetan wird”, fügte er leise hinzu.
    “Ich nehme von dir kein Geld”, erwiderte Polly. Da hatte er ihr den perfekten Ausweg aus der verqueren Situation angeboten, und plötzlich wollte sie den nicht nutzen. “Zwar habe ich nicht viel Stolz, aber nicht einmal ich würde mir von dir einen Urlaub bezahlen lassen.” Sie stand auf, ging zu Simon und setzte sich neben ihn auf den Liegestuhl. “Du hast mir für eine ansehnliche Gage die Rolle als deine Verlobte angeboten, und ich habe zugestimmt, weil ich mir das Geld verdienen möchte. Ich halte mich, wie ich dir schon sagte, immer an die Vereinbarungen mit meinen Arbeitgebern und kündige nie von mir aus. Wenn du mich loswerden möchtest, musst du mich entlassen.” Sie

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