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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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wegzukommen. Bei Ronny wusste man nicht so recht, was er von all dem wirklich hielt; manchmal regte er sich auf, dann wieder tat er großartig herum und spielte sich als alter Weltraumfahrer auf, nur weil man ihn als vier Monate altes Baby durchs Sonnensystem gejagt hatte.
    Elinn seufzte. Wenn sie sich nur auch mit all dem hätte abfinden können. Oder wenn ein Leuchten auftauchen würde, das sie nicht zu einem Artefakt, sondern zu den Marsianern selber führte. Alle redeten auf sie ein, dass es keine Marsianer gebe und auch nie gegeben habe, dass der Mars eine tote Welt sei und so weiter. Carl fing dauernd davon an, neulich Mrs Irving, der sie das Artefakt mit den Schriftzeichen gebracht hatte, einfach jeder. Dass alles nur Märchen seien, bla, bla, bla.
    Aber wenn sie hier saß und die Augen schloss, dann konnte sie es spüren , dass der Mars noch ein großes Geheimnis barg, so deutlich, wie sie ihre Fußsohlen spürte. Bloß war das nichts, das man hätte vorzeigen können. Nichts, das man auf den Tisch oder unter ein Mikroskop legen konnte. Also galt es nicht.
    So saß sie da und sah der Sonne zu, wie sie sich rot lodernd dem Horizont näherte, wie diffuse Schatten immer schwärzer und länger wurden, bis sie aussahen wie dunkle, gierige Finger, die die Weiten der Wüste an sich reißen wollten. Der Himmel wurde dunkel bis auf den verhalten glimmenden Phobos, eine sternlose schwarze Kuppel, auf deren Grund sie saß, allein. Nicht einmal die Marsianer meldeten sich, obwohl sie ihnen doch gerade jede Möglichkeit dazu bot.
    Vielleicht, dachte sie nach einer Weile, in der sie nur dagesessen und nichts gedacht hatte, ist es noch nicht so weit.
    Es wurde immer dunkler. Elinn stand auf.
    Es war Zeit, nach Hause zu gehen.

16
    Die Untersuchung
    Am nächsten Tag ging Elinn freiwillig, um sich untersuchen zu lassen, wie es für Erdheimkehrer vorgeschrieben war. Dr. DeJones maß ihren Blutdruck, prüfte ihre Reflexe, hörte ihren Herzschlag und ihre Atmung ab, sah sich ihre Zähne an, nahm ein EKG auf, machte Röntgenbilder, untersuchte eine Blutprobe, und in ein Glas pinkeln für einen Urintest musste sie auch.
    »Nimmst du deine Kalziumtabletten?«, wollte er wissen.
    »Meine Mutter zerdrückt sie immer und mischt sie ins Frühstück«, sagte Elinn.
    »So, so«, machte Dr. DeJones viel sagend und kritzelte etwas in seine Unterlagen.
    »Am Anfang wollte ich sie nicht nehmen, deshalb«, gestand Elinn und fügte hinzu: »Ich glaube, meine Mutter macht sich ziemlich Sorgen um mich.«
    »Manchmal nicht ganz zu Unrecht, will mir scheinen«, meinte Dr. DeJones und zog einen Apparat mit einem großen weißen Mundstück heran, das aussah wie der Rüssel eines irdischen Haustiers, dessen Name Elinn gerade nicht einfiel. »Auf der Erde wird sie sich zumindest keine Sorgen mehr machen müssen, dass dir die Luft ausgehen könnte. Hattest du übrigens seit deinem, ähm, Unfall damals irgendwelche Beschwerden?«, fragte er, während er einen Plastikschutz auf das Mundstück stülpte.
    »Nein«, beeilte sich Elinn, ihm zu versichern. »Keine.«
    »Schön. Dann blas hier einmal so kräftig wie möglich hinein.«
    Elinn tat wie geheißen. Das Gerät piepste, und auf dem Monitor des Arztes erschien eine farbige Kurve.
    »Mmh, das war nichts. Bitte noch einmal.«
    Elinn holte tief Luft und pustete in das Mundstück, gegen einen ziemlichen Widerstand. Wieder erschien eine farbige Kurve auf dem Monitor, und diesmal betrachtete Dr. DeJones sie lange, rieb sich bedächtig das Kinn und sagte nichts.
    »Noch mal?«, fragte Elinn schließlich.
    »Wie? Nein, nein, das reicht.« Er starrte immer noch auf die bunten Linien, als könne er sich von ihrem Anblick nicht losreißen. »Ähm, wir – müssen noch eine andere Untersuchung machen. Komm mal mit.«
    Sie gingen in einen Nebenraum, der durch einen schweren Vorhang unterteilt war. Elinn musste sich vor ein Gerät stellen, das aussah wie eine dicke, aufrecht stehende Milchglasscheibe, und bekam noch eine ähnliche, dünnere Scheibe mit einem dicken roten Knopf darauf gegen den Rücken gedrückt. Beide Geräte summten leicht, ansonsten spürte sie nichts.
    Dr. DeJones setzte sich vor einen Monitor auf der anderen Seite des Vorhangs. »Atme mal so tief ein, wie du kannst. Gut, bleib so«, kommandierte er. »Nun atme aus. Ja. Noch mal das Ganze… Jetzt huste. Kräftig. Halte noch einmal die Luft an… danke. Atme wieder normal.«
    Elinn atmete normal und fragte sich, was das Ganze sollte.
    »Warst

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