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Das Fest der Köpfe

Das Fest der Köpfe

Titel: Das Fest der Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er mit ihnen vor?«
    »Er will sie in die Häuser schicken, damit sie sich an den Lebenden wärmen. So steht es in der Sage. Das will er und nichts anderes, verflucht.«
    Neill drehte fast durch. Seine Stimme zitterte. »Das packen Sie nicht mehr, Mann. Die Stadt wird um Mitternacht unter seiner Kontrolle stehen. Das ist furchtbar.«
    »Abwarten. Wo ist Jerome hingelaufen?«
    »Vielleicht sucht er den Doktor.«
    »Hält er sich an einem bestimmten Ort hier in Kimberly auf?«
    »Keiner weiß es genau«, flüsterte Hutch, »keiner. Er ist überall und nirgendwo.«
    Suko glaubte ihm. Seine linke Hand drückte er gegen die Brust des Mannes.
    Hutch taumelte zwei Schritte zurück. An seinem Hals malte sich deutlich der dunkle Ring ab, den die Mündung hinterlassen hatte. Suko hob den rechten Arm.
    Es ging alles so schnell, daß Hutch an eine Gegenwehr nicht mehr dachte.
    Der Lauf traf, etwas blitzte vor seinen Augen auf. Ein Sternenhaufen, der zerplatzte und ihn mit hinein in die Tiefe der Bewußtlosigkeit riß. Er kippte gegen das Geländer und hätte fast den Kürbis von seinem Platz gerissen.
    Suko fing den schweren Körper auf, bevor er ihn neben die Treppe legte. Bis zu den frühen Morgenstunden hatte Hutch sich verabschiedet. Suko kannte seine Schläge.
    Neill kam mit zögernden Schritten. Es quietschte, als er mit der Handfläche über das Geländer strich. »Was hast du jetzt vor, Suko? Willst du mir das sagen?«
    Der Inspektor schaute bereits zum Ausgang. »Klar, Neill, ich hole mir Stepanic!«
    Der Küster erbleichte…
    ***
    War das Kimberly?
    Ich wußte es nicht, aber ich stand da, schluckte und staunte zugleich. Meine Güte, wie konnte sich ein Ort verändern, wenn gewisse Bedingungen nicht erfüllt waren, wenn kein elektrisches Licht brannte und man sich wieder auf den alten Schein der Fackel besann, der rot, dunkel oder gelblich durch die Gassen tanzte, an den Hauswänden hochglitt und über die Straßen strich.
    Ich kam mir vor wie in einer fremden Welt, auf einer gewaltigen Bühne, inmitten eines Stücks, in dem ich nur mehr als Statist mitspielte, denn um mich und Angela herum drehte sich alles, waren die Dinge in Bewegung geraten, gab es Menschen, die sich Masken aufgesetzt hatten und dabei aussahen wie aus dem Gruselkabinett entsprungen.
    Da hatten die Vampire ebenso Hochkonjunktur wie die Werwölfe, Mumien oder Zombies.
    Ich sah Männer und Frauen mit roten, gelben und grünen fratzenhaften Masken, die alle etwas Dämonisches an sich hatten und vor denen sich die Menschen erschrecken sollten.
    Normalerweise hätte Kimberly in einer tiefen Ruhe gelegen. Nicht so in dieser Nacht.
    Jetzt war der Teufel los. Stimmen, Singsang, Musik, dazwischen das Geschrei der Angetrunkenen, die sich in den beiden Pubs drängten, um ihre Getränke zu kippen.
    Kimberly glich einem gruseligen Tollhaus.
    Nun mußte ich zugeben, daß die Hauptstraße, an deren Beginn wir uns aufhielten, besonders frequentiert war.
    Denn hier drängte sich alles zusammen, hier sah man, hier wurde man gesehen, und hier stolperten auch einige Zombies an uns vorbei. Leider die unechten.
    Die echten hielten sich verborgen oder hatten bereits zugeschlagen. Von Angela wußte ich, daß es einen zweiten lebenden Leichnam gab. Er hatte früher einmal Nolan Quint geheißen, zu ihm wollten wir, aber nicht auf dem direkten Weg. Ich hatte mich entschlossen, durch den größten Trubel zu laufen. Es konnte gut sein, daß uns der eine oder andere Bekannte über den Weg lief.
    Ich hoffte ja auf den Doktor. Meiner Ansicht nach mußte sich alles um ihn drehen. Er war die zentrale Figur in diesem höllischen Spiel. Angela hatte sich bei mir untergehakt und ihre Schulter gegen meinen Arm gedrückt. Sie blickte aus ängstlichen Augen in die Runde. In ihren Pupillen spiegelte sich das Licht der Fackeln, die die Straßenränder flankierten. So wurde ihren Augen ein beinahe unheimliches Leben eingehaucht.
    Manchmal öffnete sie den Mund, um mich etwas zu fragen, doch sie brachte kein Wort über die Lippen.
    »Ist was?« fragte ich.
    »Das erschlägt mich, John. Ich hätte nie gedacht, daß es so werden könnte.«
    »Das müssen Sie doch kennen.«
    »Schon. Nur ist es nie so schlimm gewesen wie in dieser Nacht. Ein derartiges Spektakel habe ich noch nie erlebt. Da kann man direkt Angst bekommen.«
    »Haben Sie denn Angst?«
    Sie öffnete ihre Augen noch weiter. »Und wie. Oder können Sie mir sagen, wer sich hinter den Masken verbirgt?«
    »Menschen.«
    »Keine

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