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Das Fest der Schlangen

Das Fest der Schlangen

Titel: Das Fest der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Dobyns
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dafür, dass die Polizei ein Auge auf Wiccaner und andere hatte, die in Gefahr sein konnten. Dann fuhr er noch ein bisschen herum, doch die einzigen Fahrzeuge, die er sah, waren Polizeiautos und ein Krankenwagen. Woody dachte: Soll Fred Bonaldo sich darum kümmern. Ich fahre jetzt nach Hause .
    Aber er fuhr nicht nach Hause. Das heißt, er fuhr den halben Weg nach Carolina, bog dann nach rechts ab und nahm Kurs auf Wakefield. Er fühlte sich zu einsam, um nach Hause zu fahren, und die Ereignisse in Brewster brachten ihn durcheinander. Es war wie in einem Science-Fiction-Film, wenn die Untertassen landen: Überall herrschte totale Panik.
    Woody hatte nur eine ungefähre Vorstellung davon, wo Jill wohnte, wusste jedoch, dass er sie finden würde. Heute Nacht , sagte er sich, bin ich ein verdammter Spürhund .
    Jill öffnete ihm die Tür und zog einen weißen Frotteemantel fester um sich zusammen. Sie sah nicht überrascht aus, legte den Kopf schräg und fragte: »Kaffee?«
    »Keinen Kaffee.«
    Er griff an ihren Hinterkopf, packte sie an den Haaren – nicht zu fest – und küsste sie auf den Hals, während er sie in die Diele drängte und die Tür mit dem Absatz zustieß. Ihr Hals roch nach Schlaf und süßen Sachen. Er versuchte, alles in den Mund zu bekommen, und trat dann einen Schritt zurück. »Soll ich aufhören?«
    »Hör nicht auf.«
    Sie schafften es nicht bis ins Schlafzimmer, sondern zogen einander schon im Wohnzimmer aus. Er riss ihr das Nachthemd herunter. Sie fiel auf die Knie, löste seinen Gürtel, zog den Reißverschluss auf und nahm seinen Schwanz in den Mund. Seine Hose rutschte herunter, und die Pistole in ihrem Halfter landete dumpf auf dem Teppich. Er fiel auf Jill und fing sich mit den Händen ab. Einen Moment lang versuchte er, die Schuhe abzustreifen, und gab dann auf. Sie saugten sich aneinander fest, stülpten die Münder auf alles, was sie finden konnten, bis sie beide glitschig von Speichel waren. Sie rollten über den Boden und warfen den Couchtisch um. Dann packte sie seinen Schwanz und schob ihn in sich hinein. Erst saß sie rittlings auf ihm, dann rollten sie sich herum, und als Nächstes nahm er sie wie ein Hund von hinten, und sie rollten sich wieder herum wie ein einziges, rastloses Lebewesen, bis er sich schließlich auf sie schob und es losgehen konnte. Als sie fertig waren, lagen sie auf dem Teppich und rangen nach Atem. Woodys Ellenbogen waren wund, und seine Knie ebenfalls. Der Teppich ist rau , hätte er beinahe gesagt, aber er schwieg. Jetzt, da er Gelegenheit zum Sprechen hatte, wusste er nicht, was er sagen sollte.
    Jill stand auf und streckte die Hand aus, um ihm auf die Beine zu helfen. Im matten Licht starrte Woody in ihre Augen, die ihn anstarrten. Das Weiße dieser Augen umrahmte dunkle Seen, in die er aus großer Höhe hineinschaute. Eine Sekunde lang hatte er Angst zu fallen, doch dann schlang sie die Arme um ihn und führte ihn ins Schlafzimmer. Seine Hose knüllte sich um die Knöchel. Sie gab ihm einen Stoß, und er kippte rückwärts auf das Bett. Sie zog ihm Schuhe und Strümpfe aus, kroch auf ihn, und sie taten das Ganze noch einmal, nur langsamer. Er hob die Hände an ihre Brüste. Das Kopfbrett schlug gegen die Wand.
    Danach lagen sie nebeneinander, ihre Hände berührten sich, und sie sprachen nicht. Beide überlegten, ob sie etwas sagen sollten, und ließen sich mögliche Sätze durch den Kopf gehen, aber nach dem, was passiert war, klang jeder Satz so banal, dass keiner von beiden es über sich brachte, das Schweigen zu brechen. Jill stellte sich vor, dass sie vielleicht nie wieder etwas sagen würden, dass jetzt Jahre vergehen würden, vielleicht ihr ganzes Leben, während sie sich nur noch mit Handzeichen und Grunzlauten verständigten. Darüber musste sie lachen.
    »Was lachst du?«, fragte Woody.
    Sie erzählte es ihm.
    »Na, dann habe ich das Eis wohl gebrochen«, stellte er fest.
    Sie lachte wieder, setzte sich rittlings auf ihn und fing an, sein Gesicht zu küssen – seine Nase, seine Augen, seine Stirn und seinen Mund –, und er hielt ihre Brüste in den Händen, umfasste die Warzen mit zwei Fingern und streichelte sie mit den Daumen. Schließlich zog er sie auf sich herunter, rollte sich über sie, vergrub wieder das Gesicht an ihrem Hals und biss sanft in ihre Haut.
    Eine halbe Stunde später saßen sie am Küchentisch und aßen Rührei. Ajax war aus dem Truck hereingeholt worden und schlief auf dem Fußboden. Woody war so müde, dass er sich

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