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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Situation fertigzuwerden. Ich hatte garantiert keine Zeit, daran zu denken, dich oder sonst jemanden zu rufen, und selbst wenn …«
    »Und selbst wenn?«, wollte er wissen, als ihre Stimme versiegte.
    »Selbst wenn ich daran gedacht hätte, dich zu rufen, hätte es nichts genützt«, sagte sie. »Weil du nichts hättest tun können. Niemand hätte etwas tun können. Das Gespräch mit dem Geist und der ganze Kampf – all das hat in meinem Inneren stattgefunden. Als es so weit war, dass ich irgendetwas zu irgendjemandem hätte sagen können, war alles schon vorüber.«
    Er nahm hinter ihr auf dem Bett Gestalt an und drehte sie auf den Rücken. Seine Hände waren so sanft, dass sie nicht auf die Ernsthaftigkeit gefasst war, die nun auf seinem Gesicht lag. Er sagte kühl: »Ich fordere den Gefallen ein, den du mir schuldest.«
    Aufgeschreckt sagte sie: »Was? Jetzt?«
    Er fiel ihr ins Wort: »Bist du in der Lage, deine Schuld zu begleichen?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Solange es nicht die Kinder betrifft …«
    Er schnitt ihr das Wort ab, indem er ihr einfach die Hand auf den Mund legte. Mit lodernden Augen beugte er sich tief über sie, bis sie außer ihm nichts mehr sah und fühlte, bis sie ganz von ihm umgeben war.
    »Du wirst mich rufen«, sagte er. »Von jetzt an für den Rest deines Lebens wirst du mich rufen. Es ist mir scheißegal, ob du Lust darauf hast oder nicht. Es ist mir egal, ob es etwas nützt oder ob ich zu spät bin oder ob du das ganze verdammte Problem selbst lösen kannst oder ob du einfach nur Angst hast. Du wirst mich rufen, Grace.
Du wirst mich rufen.
«
    Sie riss die Augen auf. Offenbar hatte er seine körperliche Gestalt nicht ganz unter Kontrolle. Entweder überlief ihn ein Schauer, oder seine Hand bebte unter der gleichen Emotion, die auch seine Stimme zittern ließ. Seine Augen loderten nicht einfach, sie waren zu hell, selbst für ihn. Grace hörte seine Worte, aber auch das, was er nicht sagte. Unter seinem Zorn lag noch etwas anderes.
    Du hast mir Angst gemacht,
hatte er vorhin gesagt, und er war es nicht gewöhnt, Angst zu empfinden. Dafür war er zu hochmütig und mächtig, zu sehr an die Selbstzufriedenheit seines sehr, sehr langen Lebens gewöhnt.
    Sie schloss die Finger um sein Handgelenk, um seine Hand von ihrem Mund wegzuschieben. Sein Kiefer bewegte sich, aber er ließ sie gewähren. Sacht strichen seine Fingerspitzen über ihre Lippen.
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie, denn wenn es darum ging, alle dämlichen Wege dieser Welt zu finden, besaß sie einen geradezu unfehlbaren Orientierungssinn. Sie beobachtete die drastische Veränderung, die bei ihren Worten mit seiner Miene vorging, und fing an zu faseln: »Ich weiß, es ist albern. Ich dachte immer, der Altersunterschied zwischen Hugh Hefner und seiner Freundin wäre schon schlimm. Und wer hat schon Zeit für so was? Ich glaube, es ist passiert, als du Max zum ersten Mal auf den Schoß genommen hast …«
    Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Khalil schob ihr die Hand in den Nacken, hob ihren Kopf an und senkte sein Gesicht zu ihr herab, und als sein Mund auf ihrem lag, war Grace hin- und hergerissen. Obwohl das Orakel angeblich nicht zu Prophezeiungen für sich selbst fähig war, wusste sie in diesem Augenblick, dass sie ihn für den Rest ihres Lebens bedingungslos lieben würde.
    Er küsste und küsste sie wie zuvor, mal behutsam, mal fordernd drang er mit seiner heißen Zunge in ihren Mund. Überall, wo er sie berührte, stand sie in Flammen, am ganzen Körper und tief in ihrer Seele. »Du wirst mich rufen«, sagte er an ihren Lippen. »Schwöre es, Gracie. Ich ertrage es nicht, wenn du mich nicht rufst.«
    »Ich schwöre es«, murmelte sie. Sie spürte, wie das Verlangen in ihm neu entfacht wurde. Vorhin hatte sie sich ihm ganz und gar geöffnet, und es war zu früh für sie, um diesen wahnsinnigen, intensiven Strom der Lust noch einmal zu erleben. Sie war noch nicht bereit dafür, aber gleichzeitig brauchte sie es, brauchte ihn. Sie vergrub die Finger in seinem Haar und begann zu zittern.
    »Schhh, ganz ruhig.« Sanft umfasste er ihre Hüfte und lehnte die Stirn an ihr Schlüsselbein. Sein Verlangen war ungebrochen, aber kontrolliert. »Deine Kraft ist noch immer aufgewühlt. Es gefällt mir nicht, dass sie dir gefährlich werden konnte.«
    Seine strikte Selbstbeherrschung half ihr, ihre eigene wiederzufinden. Sie rieb sich das Gesicht, während sie die neue, fremde Landschaft in ihrem Inneren begutachtete. »Ich

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