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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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hinterlassen, die von einer dünnen Schorfschicht überzogen war. Und natürlich waren da noch die Narben an ihren Knien und all das, und sie musste lächeln, als ihr auffiel, wie wenig sie ihr inzwischen ausmachten.
    Der Pfirsichton ihrer menschlichen Haut wirkte neben Khalils marmorgleichem Teint erschreckend satt. Ihre weiche, feine Schambehaarung hatte einen dunkleren Rotgoldton als die Haare auf ihrem Kopf. Mit einem Anflug von Beschämung stellte sie fest, dass sie auf ihre ganz eigene Art schön war, so wie sie war. Und zusammen waren sie ganz besonders schön.
    Du bist mein Geliebter,
dachte sie, als sie ihn blinzelnd ansah. Sie schluckte schwer.
Mein Geliebter. Zumindest für heute Nacht.
    Was für ein katastrophales, atemberaubendes erstes Date. Und wie um alles in der Welt hatte sie irgendetwas anderes von ihm erwarten können?
    Ihr Herz zog sich zusammen – oder entfaltete es sich? Was es auch tat, es war absolut nicht normal. Sie war benommen und fühlte sich schwindelig. Zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, war sie wirklich glücklich, und vollkommen und zutiefst erschrocken.
    Er schob seine langen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Hör mir zu, ich rede mit dir«, sagte er gereizt. Anders als sein Tonfall verriet der Ausdruck in seinem Gesicht Besorgnis.
    »Ach, das ist das Geräusch, das ich die ganze Zeit höre.« Sie warf einen Blick auf ihren Wecker, der ein Uhr zweiundvierzig anzeigte. Nicht einmal anderthalb Stunden hatte sie geschlafen. Sie gähnte ausgiebig, bis ihr die Augen tränten, dann fielen sie ihr wieder zu, und sie sank in die Kissen zurück. Es war ein schönes Gefühl, sich auf ihrem eigenen Bett ausstrecken zu können, und es war beängstigend wundervoll, neben ihm zu liegen. Aber hier im Obergeschoss war es stickig, und er war viel zu heiß.
    Hey, sie hatte einen Scheck in ihrer Handtasche. Sie konnte sich eine höhere Stromrechnung leisten. »Ich würde noch mal mit dir schlafen, wenn du alle Fenster zumachst und die Klimaanlage einschaltest.«
    Sie versuchte, ihm etwas als Gegenleistung anzubieten, das sie ohnehin unbedingt wollte. Für jemanden, der immer den dämlichen Weg einschlug, war das ziemlich klug gedacht. Sie schmiegte das Gesicht an seinen Oberarm und kicherte, und noch mehr Tränen traten ihr in die Augen.
    Gute Götter, was hatte er getan? Nicht nur, dass er auf diese physikalisch unmögliche Art mit ihr geschlafen hatte, er hatte sie dazu gebracht, sich voll und ganz zu öffnen.
    Zischend stieß er einen Fluch aus. Grace schreckte hoch, als im Obergeschoss alle Fenster zuschlugen und sich die uralte Klimaanlage im Fenster ihres Zimmers mit einem Klacken einschaltete.
    Als er sie an den Schultern packte und in eine aufrechte Position zerrte, riss sie die Augen auf. »Ich habe gesagt, hör mir zu!«, fauchte er.
    Er sah total verstört aus und überhaupt nicht wie ihr Geliebter, obwohl sie beide nackt waren. Plötzlich war sie hellwach. »Ich höre zu«, sagte sie und legte die Stirn in Falten, als ihre Gedanken in die Gänge kamen. »Bevor du mich geweckt hast, hatte ich einen seltsamen Traum.«
    »Ich habe dich geweckt«, sagte er zwischen den Zähnen, »weil du dich seltsam verhalten hast.«
    »Was ist passiert?«
    »Die alte magische Kraft, die du geerbt hast. Weißt du noch, dass du sagtest, sie säße verborgen am Rande deines Bewusstseins?« Sie nickte. Jetzt hörte sie ihm wirklich aufmerksam zu, und er lockerte den Griff an ihrer Schulter. Dann strich er ihr die Haare zurück. »Ich kann sie spüren. Sie ist so, wie du es beschreibst, sehr tief verborgen, als säße sie am Rande deines Denkens. Während du geschlafen hast, ist sie … angeschwollen.«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Was meinst du damit, sie ist angeschwollen?«
    »Sie hat dich ganz ausgefüllt, als ob du ein leeres Glas wärst. Dann ist sie übergelaufen und hat den ganzen Raum überflutet. Da habe ich dich geweckt.« Mit seinem scharfen Diamantblick sah er ihr prüfend ins Gesicht. »Was ist passiert?«
    Sie rieb sich die Stirn. »Ich weiß nicht. Ich habe nur geträumt.«
    »Wovon?«
    »Das ist schwer zu beschreiben. Es war sehr traumartig.«
    »Versuche es.«
    Die Klimaanlage lief auf voller Leistung. Das Gerät im Fenster blies kalte Luft auf ihre nackte Haut. Zitternd hob sie das Laken und die Tagesdecke an und kroch darunter. Nach einer Sekunde des Zögerns folgte Khalil ihr. Er zog sie in die Arme, und sie kuschelte sich glücklich an ihn und bettete ihre

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