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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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nicht bei der Bank verrechnet worden, und eine Kreditkarte besaß sie nicht. Auch wenn sie wusste, dass Katherine und John alles tun würden, um ihr zu helfen, konnte sie sicher nicht von ihnen erwarten, dass sie die Hotelrechnung bezahlten. Während sie mit dem Rücken an einen Schatten spendenden Baum gelehnt saß und Chloe auf dem Schoß knuddelte, brachte sie Khalil gegenüber die Frage nach der Finanzierung zur Sprache.
    Das erschöpfte Baby war an Khalils Schulter eingeschlafen. Er ging besonders langsam auf und ab, um Max nicht aufzuwecken. Als Kleidung hatte er sich ausgerechnet wieder Jeans und T-Shirt ausgesucht; sein Outfit rief Grace ihr verunglücktes Date in Erinnerung, das ihr nun eine Ewigkeit zurückzuliegen schien. An seinem weniger menschlichen Körper allerdings wirkte diese Kleidung erschreckend exotisch. Er hielt seine Energie so streng unter Kontrolle, dass es Grace wehtat, ihn auch nur anzusehen.
    Von alldem bekam Max nichts mit. Das Baby fing an zu schnarchen; es klang wie das Quietschen eines Gummispielzeugs. Khalil legte seine Wange an Max’ Köpfchen und rieb ihm den kleinen Rücken. »Über die Bezahlung der Reise brauchst du dir keinerlei Gedanken zu machen«, erklärte er ihr leise. »Es wird für alles gesorgt.«
    Grace fuhr zusammen, als plötzlich der Dschinn mit der ebenholzfarbenen Haut auftauchte, neben ihr niederkniete und sie eindringlich aus seinen Diamantaugen anblickte. »Ich werde für alles bezahlen«, sagte der fremde Dschinn.
    Khalils Stimme schien sogar noch leiser zu werden, doch diesmal schwang eine Spur von Stahl in seinem Tonfall mit. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, Ebrahim.«
    »Verstehe«, sagte der andere Dschinn ebenso leise. Schmerz zuckte über sein Gesicht. »Sie sollen nur wissen, dass ich für alles bezahlen werde.« Er sah Grace in die Augen und flüsterte: »Für alles, was Sie brauchen.«
    »Dankeschön.« Grace küsste Chloe auf die Schläfe und legte den Kopf zur Seite, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Chloe war schläfrig, aber noch wach, und lutschte am Daumen. Munter sagte Grace zu dem Dschinn: »Sie müssen uns jetzt ein bisschen Raum lassen. Aber wenn Sie wirklich helfen wollen, könnten Sie den Kindern etwas zu essen besorgen, unsere Küche ist nämlich explodiert.« Sie flüsterte Chloe zu: »Hast du Hunger?« Chloe nickte. »Was möchtest du gern essen?«
    Chloe nahm den Daumen aus dem Mund. »Käse.«
    Ebrahims Blick glitt zu Max.
    Ohne jedes Zögern sagte Khalil: »Similac-Säuglingsnahrung. Nicht das Pulver, sondern trinkfertige Fläschchen mit Saugern. Eine Packung Pampers Wegwerfwindeln, ein Dutzend Gläschen Babybrei – verschiedene Sorten, und nicht vergessen: Er liebt Apfelmus – und einen kleinen Löffel, ein paar Feuchttücher und eine Wickeltasche. Ein weiches Stoffspielzeug, das für ein neun Monate altes Baby geeignet ist, und eine Baumwolldecke. Das sollte für das Wichtigste reichen.«
    Mit offenem Mund starrte Grace Khalil an. Wenn sie nicht schon in ihn verliebt gewesen wäre, das wäre der Auslöser gewesen. Doppelt.
    Ebrahims Ernsthaftigkeit hatte sich in Verwirrung verwandelt. Khalil sagte: »Bitte einen Verkäufer, dir beim Aussuchen zu helfen. Und beeil dich.«
    Der andere Dschinn löste sich auf und wehte davon. Grace fragte:
Er war so ernst. Was ist mit ihm?
    Seine Gefährtin ist deformiert,
erklärte Khalil ihr.
Er hat Phaedra gesehen und unser Gespräch mit angehört. Jetzt hofft er, dass du seiner Gefährtin helfen kannst. Das hatte ich nicht bedacht, als ich ihn rief, um ihn seine Schuld begleichen zu lassen.
    Sie presste sich den Handballen an die Schläfe.
Ach herrje. Ich kann niemandem etwas versprechen. Khalil, was ich da getan habe, war ein glücklicher Zufall. Ehrlich, den größten Anteil hat Phaedra selbst geleistet.
    Er ging vor ihr in die Hocke. An seine Brust gekuschelt sah Max geradezu winzig aus.
Ich weiß. Und jetzt ist wirklich nicht der richtige Augenblick dafür. Aber wenn die Zeit reif ist, würdest du es zumindest versuchen? Für ihn oder einen der anderen?
Er fasste ihre Schulter.
Ganz egal, wie deine Antwort lautet, ich werde dich in deiner Entscheidung unterstützen.
    Und wenn sie nicht schon vorher in ihn verliebt gewesen wäre, jetzt wäre es zum dritten Mal an diesem Tag passiert.
Natürlich werde ich es versuchen,
sagte sie.
Da könnte ich wohl kaum Nein sagen.
    Er sah ihr in die Augen, nahm ihre Hand und drückte seine Lippen auf ihre Fingerspitzen.
Definitiv.
    In diesem

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