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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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pummelig. »Weißt du, dass du einen echten Hund – und auch eine echte Katze – nicht am Schwanz ziehen darfst? Und dass du ihnen nicht ins Auge piken darfst?«
    Sie nahm den Daumen aus dem Mund und flüsterte: »Definitiv?«
    Skeptisch runzelte er die Stirn. »Weißt du, was dieses Wort bedeutet?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er seufzte. »Wie ich sehe, haben wir noch einiges zu tun.«
    »Kannst du auch ein Pferdchen sein?«, fragte sie.
    Aha. Klein, lautstark und bemerkenswert hartnäckig. Er lernte eine ganze Menge über neue Menschen.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns jetzt darüber unterhalten sollten«, flüsterte Khalil. Er wollte sie auf den Arm nehmen und drücken, hielt sich aber zurück.
    Sie kicherte schläfrig. »Definitiv.«
    Wieder tätschelte er ihr den Rücken.
    Definitiv.
    Der Fluch ihrer Existenz mochte vielleicht aus ihrem Blickfeld verschwunden sein, aber er war nicht wirklich weg. Noch immer spürte Grace seine Gegenwart, die wie der Nachhall eines Fegefeuers in der Luft hing.
    Warum war er nicht gegangen? Was zog ihn an, und was konnte sie daran ändern, damit er das Interesse verlor und auf Nimmerwiedersehen verschwand?
    Grace dachte über ihr Problem mit dem unwillkommenen Dschinn nach, während sie die Küche aufräumte und die matronenhaften Geister miteinander tuschelten.
    Die Babysitterliste war nicht die einzige Hilfe, die sie von den Hexen erhielt. Jaydon Guthrie, Vorsitzender in einem der ältesten Zirkel von Louisville, hatte einen Tag gemeinnütziger Arbeit pro Quartal arrangiert, um Grace bei den wichtigsten Instandsetzungsarbeiten auf dem Grünstück zu helfen. Jaydon zufolge kamen diese Arbeitstage nicht nur Grace selbst zugute, sondern boten auch den Hexen, die mit ihrem Anteil an ehrenamtlichen Aufgaben zurücklagen, eine Möglichkeit, sich freiwillig zu melden. Grace war zu verzweifelt gewesen, um auch nur daran zu denken, dieses Angebot abzulehnen.
    Am ersten Arbeitstag hatte sie die Hilfe genutzt, um das Haus so herzurichten, dass sie sich mit den Kindern hauptsächlich im Erdgeschoss aufhalten konnte. Die geräumige Küche verfügte über eine Essecke mit einem Tisch, einem Hochstuhl und vier Stühlen, sodass sie kein eigenes Esszimmer brauchten. Als Petra und Niko sich entschieden hatten, Kinder zu bekommen, hatten sie Waschmaschine und Trockner übereinander in der Küche installiert, damit Petra nicht so oft in den Keller musste. Außerdem gab es im Erdgeschoss ein kleines Gästebad.
    Den großen Esstisch und die dazugehörigen Stühle hatte Grace in der Garage unterbringen lassen, das Büro ins Esszimmer verlegt und in dem Raum, der früher das Büro gewesen war, das Kinderzimmer für Chloe und Max eingerichtet. Sie selbst schlief auf einem Futon im Büro/Esszimmer. Das bedeutete, dass sie die Treppen nur noch hinaufsteigen musste, um ins Badezimmer zu kommen oder sich umzuziehen. Im Erdgeschoss war es im Sommer kühler und es war angenehmer für ihr Bein, und so funktionierte diese Lösung fürs Erste. Stück für Stück wanderte ihre Garderobe die Treppe hinunter und schaffte es nicht wieder nach oben. Deshalb hatte sie ihre Kleidung nach und nach in einen Aktenschrank in der Ecke des Büros geräumt.
    Der nächste gemeinnützige Arbeitstag stand am Samstag an. Vielleicht konnte ihr jemand eine Kommode hinuntertragen. Solche einfachen Dinge konnten eine schwierige Situation viel erträglicher machen. Sie nahm die nasse Ladung Wäsche aus der Maschine und steckte sie in den Trockner. Anschließend wusch sie sich in der Küche und hielt den Kopf unter den Wasserhahn, um ihr kurzes, feines Haar mit dem Babyshampoo einzuschäumen, mit dem sie die Kinder gewaschen hatte.
    Obwohl im Erdgeschoss zwei Ventilatoren liefen, war es im Haus zu heiß. Grace gab klein bei und ging ins Büro, um in ihrem Aktenschrank nach leichterer Kleidung zu suchen. Sie streifte sich ein Tanktop über und schlüpfte in eine Shorts aus einer alten, abgeschnittenen Trainingshose. Schließlich erwartete sie keinen Besuch, und sie selbst brauchte sich nicht anzusehen, wenn sie nicht wollte.
    Allerdings würde sie sich daran gewöhnen müssen, wie sich ihr Körper verändert hatte. Vielleicht sollte sie ihr Aussehen nicht ignorieren. Vielleicht sollte sie sich so lange ansehen, bis die Narben nicht mehr wichtig waren. Mit der Zeit würden sie verblassen und weniger auffällig werden. Im Moment jedoch leuchteten sie in einem rohen, wütenden Rot.
    Als der Unfall passierte, hatte Grace auf der

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